Oxfam warnt: Weltagrarmärkte sind überhitzt
Gefahr einer globalen Nahrungsmittelkrise
Oxfam fordert die G20-Finanzminister auf, auf ihrem Treffen am 18. Februar 2011 aktiv zu werden, um wichtige Ausgaben bei Klimaschutz und Armutsbekämpfung zu finanzieren und zukünftige globale Nahrungsmittelkrisen abzuwenden. "Schlechte Politik hat das Welternährungssystem erschüttert, gute Politik kann es wieder richten", sagt Oxfams Agrarexpertin Marita Wiggerthale. "Die G20-Finanzminister müssen die Richtung vorgeben.
Um die exzessive Spekulation mit Nahrungsmitteln einzudämmen, sind mehr Transparenz und eine strenge Regulierung des Warenterminhandels dringend notwendig", so Wiggerthale. Die Weltmarktpreise für Getreide seien in den letzten Monaten dramatisch angestiegen. Nahrungsmittel würden so für immer mehr in Armut lebende Menschen unbezahlbar. Mais liegt mit durchschnittlich 263 US-Dollar pro Tonne (Januar 2011) nur sechs Prozent unter dem bisherigen Höchstwert von Juni 2008.
Kein Markt, kein Produkt und kein Akteur ohne Regulierung
Die Bundesregierung müsse gemeinsam mit Frankreich in der G-20 eine Vorreiterrolle einnehmen und ein energisches, abgestimmtes Handeln der G-20 vorantreiben. "Kanzlerin Merkels Grundsatz, kein Markt, kein Produkt und kein Akteur darf ohne Regulierung und Aufsicht sein, muss auch für den Warenterminhandel gelten", fordert Wiggerthale. Bei den Nahrungsmitteln sei der aktuelle Preisanstieg neben wetterbedingten Ernteverlusten bei Weizen und des verschwenderischen Einsatzes von Mais für Biosprit auch auf die Deregulierung des Warenterminhandels und die damit möglich gewordene maßlose Spekulation zurückzuführen. "Die Weltagrarmärkte sind überhitzt. Die jüngste Preisentwicklung lässt sich nicht alleine mit den realwirtschaftlichen Marktdaten erklären", so Wiggerthale. So lägen die Lagerbestände bei Weizen, trotz der Ernteverluste, mit 177 Mio. t über dem Niveau der Krise von 2002/03. Auch bei Mais seien die Lagerbestände trotz des höheren US-Verbrauchs durch Biosprit genauso hoch wie im Jahr 2002/03.
Deutsch-französischer Motor für Finanztransaktionssteuer
Noch nie standen zudem die Chancen für die Einführung einer Finanztransaktionssteuer (FTT) so gut. " Die G20-Finanzminister könnten jetzt den Ausschlag geben und ihren Einfluss für die FTT in die Waagschale werfen. Allein in Deutschland könnten durch die Steuer zwischen 10 und 20 Milliarden Euro für Ausgaben in Deutschland, für Klimaschutz und Armutsbekämpfung zusammenkommen", erklärt Oxfams Entwicklungsexperte Tobias Hauschild. Beim Treffen der G-20 könne ein deutsch-französischer Motor auch für mehr Bewegung bei den bislang skeptischen G20-Mitgliedern sorgen.
Weitere Informationen
Hintergrundpapier zur Nahrungsmittelspekulation
Entwicklung und Geschichte der Warenterminmärkte
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Mit vereinten Kräften: Hoffnung in Deutschland und Frankreich als Vorreiter |
Kein Markt, kein Produkt und kein Akteur ohne Regulierung
Die Bundesregierung müsse gemeinsam mit Frankreich in der G-20 eine Vorreiterrolle einnehmen und ein energisches, abgestimmtes Handeln der G-20 vorantreiben. "Kanzlerin Merkels Grundsatz, kein Markt, kein Produkt und kein Akteur darf ohne Regulierung und Aufsicht sein, muss auch für den Warenterminhandel gelten", fordert Wiggerthale. Bei den Nahrungsmitteln sei der aktuelle Preisanstieg neben wetterbedingten Ernteverlusten bei Weizen und des verschwenderischen Einsatzes von Mais für Biosprit auch auf die Deregulierung des Warenterminhandels und die damit möglich gewordene maßlose Spekulation zurückzuführen. "Die Weltagrarmärkte sind überhitzt. Die jüngste Preisentwicklung lässt sich nicht alleine mit den realwirtschaftlichen Marktdaten erklären", so Wiggerthale. So lägen die Lagerbestände bei Weizen, trotz der Ernteverluste, mit 177 Mio. t über dem Niveau der Krise von 2002/03. Auch bei Mais seien die Lagerbestände trotz des höheren US-Verbrauchs durch Biosprit genauso hoch wie im Jahr 2002/03.
Deutsch-französischer Motor für Finanztransaktionssteuer
Noch nie standen zudem die Chancen für die Einführung einer Finanztransaktionssteuer (FTT) so gut. " Die G20-Finanzminister könnten jetzt den Ausschlag geben und ihren Einfluss für die FTT in die Waagschale werfen. Allein in Deutschland könnten durch die Steuer zwischen 10 und 20 Milliarden Euro für Ausgaben in Deutschland, für Klimaschutz und Armutsbekämpfung zusammenkommen", erklärt Oxfams Entwicklungsexperte Tobias Hauschild. Beim Treffen der G-20 könne ein deutsch-französischer Motor auch für mehr Bewegung bei den bislang skeptischen G20-Mitgliedern sorgen.
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Quelle: Adréana Peitsch
Umwelt | Klima, 18.02.2011

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