Fairsiegelt

Welche Fair Trade-Siegel gibt es? Was kosten sie?


Welche Fair Trade-Siegel gibt es? Was kosten sie? Es gibt zwei Organisationen, die sich nur dem Fair Trade verschrieben haben. Das bekannteste Siegel ist das Siegel der Fairtrade Labelling Organisation International (FLO). Häufig trifft man auch das Siegel der World Fair Trade Organization (WFTO) an.

Die Kosten für eine FLO-Zertifizierung sind teilweise nach verkauften Mengen gestaffelt, teilweise nach den erzielten Umsätzen. Zusätzlich gelten unterschiedliche Tarife für unterschiedliche Produkte: So ist für Gebäck eine Lizenzgebühr in Höhe von 3 Prozent zu entrichten, während für Textilien nur 2 Prozent berechnet werden.

Deutlich günstiger gibt es das Label der WFTO. Hier kommen zu einer umsatzabhängigen Gebühr von 0,25 Prozent noch die Monitoring-Kosten. Diese fallen sehr gering aus.

Fair Trade muss sich nicht auf den Handel mit Entwicklungsländern beziehen. Das Beispiel der fairen Milch zeigt, dass der Gedanke auch innerhalb Deutschlands funktioniert. Milch mit dem Faire Milch Siegel ist aus regionaler Produktion und die Landwirte erzielen einen etwas höheren Verkaufspreis.

Viele weitere Siegel haben den Fair Trade Gedanken in ihre Richtlinien aufgenommen und sind somit im weiteren Sinne auch Fair Trade Siegel. Sie sind auf der Webseite www.brandoscope.com unter Fair Trade Siegel zu finden.


Weitere Informationen gibt es hier:

http://www.fairtrade.net/
http://www.wfto.com/
http://www.die-faire-milch.de

Einstieg in die Zertifizierung
Unternehmen, die sich der zertifizierten Marktwirtschaft öffnen wollen, sollten sich zunächst einen Überblick über die vorhandenen Siegel verschaffen. Ein Überblick dazu findet sich auf der Website www.brandoscope.com.

Zunächst ist zu prüfen, welche Kategorie der Nachhaltigkeit den eigenen Kunden besonders wichtig ist: Typischerweise wählt ein Bekleidungshersteller ein Siegel für den fairen Umgang mit den Arbeitnehmern, während das Chemieunternehmen ein Umweltsiegel anstrebt. Agrarunternehmen entscheiden sich für ein Siegel aus dem Bereich der biologischen Landwirtschaft.

In einem nächsten Schritt steht die Analyse der Richtlinien der unterschiedlichen Siegel aus diesem Bereich. Es ist wichtig zu verstehen, dass die Bedingungen auf der Erde einem Wandel unterzogen sind und dass den einzelnen Richtlinien Annahmen bezüglich der Entwicklung zu Grunde liegen. Diese Annahmen können falsch sein. Als Unternehmer ist es daher wichtig, mit den Verantwortlichen bei den Siegeln zu diskutieren und die eigenen Erfahrungen mit einzubringen. Nur durch den sachlichen Diskurs können neue Wege gefunden werden, die sich dann in einer Ergänzung der Richtlinien niederschlagen. Es ist unbedingt notwendig, dass man sich mit den Richtlinien zu 100 Prozent identifizieren kann.

Schließlich sollte der Unternehmer andere Betriebe, die das gewählte Siegel bereits führen, kontaktieren. Durch einen intensiven Erfahrungsaustausch führt der Zertifizierungsprozess zum Erfolg.

Kombinationen von Siegeln
Besonders engagierte Unternehmen haben sich für mehrere Siegel entschieden. Ein gutes Beispiel ist das Unternehmen Voelkel, das Naturkostsäfte herstellt. Neben dem Fairtrade-Siegel hat das Unternehmen ein Siegel für biologische Landwirtschaft (demeter) und die Neutralisierung des erzeugten CO2 (Stop Climate Change).

Durch diese Kombination von Siegeln unterstreicht das Unternehmen vorbildlich seine Nachhaltigkeitsstrategie.
 
 
Von Dr. Friedrich Petry



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Quelle:
Lifestyle | LOHAS & Ethischer Konsum, 11.10.2010

     
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