BIOFACH 2025

"Zocken für die Rente war gestern"

Ein Interview mit Andreas Hartwieg, Geschäftsführer der transparente GmbH.

Andreas Hartwieg verfolgt seit Jahren das Ziel Transparenz in das Thema Geldanlage zu bringen. Zusammen mit Andreas Wietholz und dem Verein für alternative Versorgungskonzepte initierte er das Versichungungsunternehmen "die transparente". Zu Beginn stand die ambitionierte Idee, Verbrauchern die Möglichkeit zu bieten, Versicherungsbeiträge sicher, rentabel und dabei zu 100 Prozent nachhaltig für Umwelt und Gesellschaft anzulegen. Mittlerweile wurden mit Geldern aus dem Nachhaltigkeitstopf der transparenten die Finanzierung und Unterstützung zukunftsweisender Dorf- und Wohnprojekte, ökologische Energieerzeugung und verschiedene Gesundheitsprojekte ermöglicht. Andreas Hartwieg spricht mit Forum Nachhaltig Wirtschaften darüber, wie alles begann und wie er die Zukunft der nachhaltig finanzierten beruflichen Altersvorsorge (bAV) sieht.

Andreas Hartwieg im Interview, Foto: transparente GmbH
Wie hat denn alles angefangen?
Andreas Hartwieg:
Die Idee zur transparente entwickelten wir 1996. Wir sind Finanzversicherungskaufleute und gründeten 1989 den ersten deutschen ökologischen Investmentfondsvertrieb, die Investiko GmbH. 1996 erhielten wir die Zulassung für den gemeinsam mit der Ökobank konzipierten Investmentfonds "Ökovision".

1992 gründeten wir in Hamburg das Unternehmen h+h Versicherungskontor Hamburg. Zusammen mit meinem Partner Andreas Wietholz hatten wir die Herausforderung formuliert, mehr Transparenz in die Geldanlage zu bringen und gründeten den Verein für alternative Versorgungskonzepte e. V. (VAV). Wir haben viele Kunden, die gerne wissen möchten, wie und wo sich ihr Geld verdient.

Wie kamen Sie auf die Idee?
Andreas Hartwieg:
Unsere Kunden wollten sowohl Sicherheit und Rendite als auch Nachhaltigkeit und Transparenz bei der Geldanlage für die Altersvorsorge. So etwas gab es nicht am Markt und so machten wir uns auf den Weg, das bis heute einzigartige Konzept der transparente zu entwickeln, dass wir nunmehr seit 14 Jahren erfolgreich vertreiben. Nachhaltigkeit und Transparenz muss dabei nicht Verzicht auf Sicherheit und Rendite bedeuten.

Was passierte dann?
Andreas Hartwieg:
Auf der Suche nach einem leistungsstarken Versicherungspartner haben wir uns für die "neue leben" entschieden. Als wir das Konzept vorstellten, war der Vorstand begeistert. Schon am Folgetag gab es das OK für die Zusammenarbeit. Wir schätzen die "neue leben" so sehr, weil sie die zweitniedrigsten Verwaltungskosten am Markt hat. Das eingesparte Geld kommt unseren Kunden direkt zu Gute. Die Ablaufleistungen der Vergangenheit beweisen das durch exzellente Rankings.

Wie funktioniert das?
Andreas Hartwieg:
Alle Kundengelder, die über die transparente-Produkte eingezahlt werden, sind Teil des transparenten Geldkreislaufes. Die neue leben gewährleistet, dass Gelder in mindestens 100% der eingezahlten Beiträge nachhaltig investiert werden. Was nachhaltig ist, orientiert sich an den Kriterien des Vereins für alternative Versorgungskonzepte e.V.

Die Anlage der Gelder geschieht direkt in Unternehmensbeteiligungen oder als Refinanzierung von Projekten, für die eine Bank vor Ort gerade steht. Auf diese Weise unterstützen die transparente-Produkte zukunftsfähige Projekte, ohne dass für die Kunden ein Anlagerisiko entsteht.

Auf diese Weise fließen die Gelder beispielsweise in zukunftsweisende Dorf- und Wohnprojekte, ökologische Energieerzeugung und in Gesundheitsprojekte.

Ist diese Form der Finanzierung ein Novum, oder ist das gängige Praxis?
Andreas Hartwieg:
Beteiligungen und Refinanzierungen sind bewährte Praxis in der Versicherungsbranche. Das Innovative ist, dass ein Topf für nachhaltige, transparente und zukunftsorientierte Projekte und Unternehmungen zur Verfügung steht. Über diesen Hebel haben die transparente-Kunden einen wirksamen Einfluss auf Zukunftsfähigkeit von Natur und Gesellschaft.

Organisieren Sie auch den Vertrieb?
Andreas Hartwieg:
Ja, wir übernehmen exklusiv den Vertrieb dieses Versicherungsproduktes sowohl für den privaten Bereich als auch im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge.

Ist das Angebot der transparente lokal beschränkt?
Andreas Hartwieg:
Bis Mitte letzten Jahres haben wir über unser Unternehmen h+h Versicherungskontor Hamburg dieses Produkt ausschließlich in unserem Kundenkreis verkauft.

Jetzt haben wir eine neue Vertriebseinheit gegründet: die transparente - Nachhaltige Vorsorgeprodukte GmbH. Sie konzentriert sich voll und ganz auf den kostengünstigen, bundesweiten Vertrieb.

Wie sieht die Zukunft der bAV aus?
Andreas Hartwieg:
Meiner Einschätzung nach ist der größte Boom in der betrieblichen Altersvorsorge zu erwarten. Bei dieser höchst effizienten Säule der Altersvorsorge haben wir in Deutschland einen besonders großen Nachholbedarf im Vergleich zu unseren europäischen Nachbarn. Die Politik hat das erkannt und fördert die bAV über die neue Gesetzgebung entsprechend. Und auch bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern setzt sich dieser Weg immer mehr durch - schließlich profitieren beide Seiten davon.

Und welche Rolle spielt das Thema Nachhaltigkeit dabei?
Andreas Hartwieg:
Nachhaltigkeit setzt sich immer stärker durch. Wenn diese dann auch noch mit einer exzellenten Leistungsfähigkeit gekoppelt ist, kommt man als Anbieter an diesem Thema nicht mehr vorbei.

Die Finanzkrise hat diesen Trend noch unterstrichen und zur Nachhaltigkeit einen weiteren Faktor neben den Leistungsdaten ins Spiel gebracht, nämlich die Transparenz. Das freut uns besonders und mit Stolz schauen wir auf unsere Vorreiterrolle, die wir seit 14 Jahren spielen.

Spielt die Nachhaltigkeit auch bei Unternehmen eine Rolle?
Andreas Hartwieg:
Auch bei Unternehmen hat sich in den letzten Jahren in diesem Bereich Vieles getan. Unter dem Stichwort "Corporate Social Responsibility (CSR)" stellen sich immer mehr Unternehmen ihrer gesellschaftlichen Verantwortung. Das schlägt von den großen Unternehmen mittlerweile auch auf den Mittelstand durch.

Und für den Mittelstand ist die transparente-Produktreihe besonders attraktiv. Die Investitionen in die Altersvorsorge der Arbeitnehmer wird auf diese Weise unmittelbar ein Teil des gesellschaftlichen Engagements des Unternehmens. Eine brillante Synergie. Wir nennen das den doppelten Nutzen der bAV.

Sind Sie der Meinung, dass diesbezüglich noch mehr passieren muss?
Andreas Hartwieg:
Ja. Große Unternehmen, seien es nun BASF, BMW, Otto oder andere bekannte Firmen, haben das Thema CSR und die nachhaltige Geldanlage in der bAV schon länger im Fokus. Ich denke, dass die nachhaltige und transparente betriebliche Altersvorsorge noch einen großen Schritt nach vorne machen wird.

Wie teilen sich Arbeitgeber bzw. Arbeitnehmer die Beiträge zur bAV bei der transparente?
Andreas Hartwieg:
Zunächst muss man sehen, dass für beide Seiten sowieso nur ein Teil der Beiträge zu zahlen ist, da der Staat über 50% der Beiträge übernimmt.

Wie dann der Rest verteilt wird, ist von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich. Das können die Unternehmen individuell gestalten. Großteils wird eine Mischfinanzierung durchgeführt, bei welcher der Arbeitgeber einen Teil dazutut. Seien es nur seine eigenen Einsparungen oder darüber hinaus ein weiterer Teil, der über die Gehaltsumwandlung eingezahlt wird.

Viele Unternehmen nutzen einen Zuschuss zur bAV als ein Mittel der Mitarbeiterbindung, das gerade in Zeiten zunehmenden Fachkräftemangels durchaus an Bedeutung gewinnt.

Sind nachhaltige Investments die Antwort auf die Krise?
Andreas Hartwieg:
Durch die Finanz- und Wirtschaftskrise sind die Verbraucher und Mitarbeiter viel aufmerksamer geworden. Ganz deutlich in den Vordergrund rückt nun die Frage nach der Verantwortlichkeit. Also die Frage wem gebe ich mein Geld und was macht er damit.

Außerdem steht die Sicherheit der Geldanlage im Vordergrund. Meiner Einschätzung nach ist die Altersvorsorge in den konservativ sicheren Modellen in den letzten 15-20 Jahren besser gefahren. Um es mal salopp auszudrücken: Zocken für die Rente war gestern. Gerade für die Grundsicherung im Alter sind die klassischen Tarife der transparente eine exzellente Wahl.

Zur Person

Der gelernte Versicherungskaufmann und studierte Sozialpädagoge war bereits 1986 für den ersten ökologischen Finanzdienstleister Versiko GmbH als Geschäftsführer tätig. Mit der Investiko GmbH gründete er drei Jahre später den ersten ökologischen Investmentfondvertrieb. Im Auftrag der Bundesarbeitsgemeinschaft Hilfe für Behinderte (BAGH) entwickelte er 1990 eine Rechtsschutzversicherung für Menschen mit Handicap. 1992 folgte die Gründung des H+H Versicherungskontor. Der Finanzdienstleister hat sich unter anderem auf die Beratung und Absicherung von Non-Profit- Organisationen und sozialen Einrichtungen wie zum Beispiel Kitas spezialisiert. Zudem wirkte Hartwieg bei der Gründung der Ökobank mit und initiierte den Investmentfonds Ökovision.

Das Interview führte Christopher Schipprack


Im Profil
Herr Andreas Hartwieg, Geschäftsführer der transparente GmbH.

Fakten zur transparente GmbH
Seit 1996 gibt es die transparente Tarife. Initiiert wurde das nachhaltige Produkt zur Altersvorsorge vom Verein für Alternative Versorgungskonzepte. Dabei kooperiert er mit der neue leben Lebensversicherung AG. Die verpflichtet sich, die transparente-Beiträge in voller Höhe nach den Richtlinien des VAV anzulegen. Der VAV gibt die sozialen und ökologischen Anlagekriterien vor, recherchiert und schlägt interessante Anlagemöglichkeiten vor.

Dieses einzigartige Kooperationsmodell garantiert, dass Ihre Geldanlage sicher, rentabel und zugleich nachhaltig ist.

Die transparente - Nachhaltige Vorsorgeprodukte GmbH mit Sitz in Hamburg ist verantwortlich für die Kundenberatung und den Verkauf der transparente-Produkte. Die Gesellschaft betreut sowohl Privatkunden als auch Unternehmen bei der nachhaltigen Altersvorsorge.


Kontakt:
transparente - Nachhaltige Vorsorgeprodukte GmbH Sierichstraße 157
22299 Hamburg
Telefon: 040 / 899 700-20
E-Mail: buero@transparente.de


Quelle:
Lifestyle | Geld & Investment, 07.04.2010

     
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