"Zurück in die Zukunft"
Elektrofahrzeug-Besitzer und ihr abenteuerlicher Alltag
Die Brüder Florian und Nicolas Fritsch wagen das Abenteuer und legen ihre Wege in Deutschland mit einem Tesla Roadster zurück. Ihre Erfahrungsberichte veröffentlichen sie regelmäßig in einem Blog. Forum stellt drei Tagebucheinträge der Elektroauto-Fans vor, in denen sie von Ladesäulensuche, Fahrspaß und prominenter Begeisterung berichten.
20. Oktober 2009: Das übliche Problem
Wie so oft muss ich heute geschäftlich nach München. Für die Fahrt dorthin wähle ich selbstverständlich mein neues Lieblingsauto: den Tesla Roadster. Obwohl der Hersteller des Elektroautos bei vollgeladener Batterie - gemütliche Fahrweise vorausgesetzt - eine Reichweite von bis zu 390 km verspricht, gehe ich lieber auf Nummer sicher und mache mich erneut auf die Suche nach einer Lademöglichkeit. Da E.ON Energie auf ihrer Internetseite propagiert, in München bereits zahlreiche Ladesäulen in Betrieb zu haben, erkundige ich mich nach den Voraussetzungen für deren Nutzung. Über die Presseabteilung, so der Hinweis auf der Webseite, erhält man Magnetkarten für den Zugang zu den E.ON-Tanksäulen sowie einen Adapter für den Stecker am Ladekabel, falls notwendig. Doch leider ist auf die Schnelle keine solche Karte aufzutreiben, da die bereits vorliegenden, offensichtlich zahlreichen Anfragen zuerst bearbeitet werden müssen. Die Lieferung der Magnetkarte wird uns schließlich bis Ende des Monats versprochen. Doch auch dann scheint eine (spontane) Benutzung der Tanksäulen eher schwierig zu werden. Am Münchner Flughafen z. B. gibt es bisher nur eine Ladesäule von E.ON, noch dazu an einer für nicht zum Flughafen-Personal gehörige Personen schwer erreichbaren Stelle. Und diese eine Ladesäule wird außerdem in erster Linie für das Laden des flughafeneigenen Elektrofahrzeugs genutzt. Das heißt, auch wenn E.ON momentan schon auf dem besten Wege ist, stehen die Chancen auf eine Lademöglichkeit in München in nächster Zeit aufgrund fehlender Anschlüsse weiterhin schlecht. Bleibt mir wohl oder übel nichts anderes übrig, als das Gaspedal bei Fahrten nach München doch nicht ganz durchzudrücken. Sollte ich mich trotzdem einmal nicht beherrschen können, darf ich hoffentlich noch einmal an der Ladesäule der Stadtwerke München vor dem Tesla-Showroom tanken. Bereits letzte Woche hatten die Leute von Tesla mir in einer Notsituation freundlicherweise den Zugang zu der Tanksäule ermöglicht. Meine guten Kontakte zu Tesla Motors sind einfach unbezahlbar!
25. Oktober 2009: Hauptstadt unter Strom
Von Nicolas Fritsch
Mein heutiges Ziel ist Berlin. Da auf der Fahrt dorthin keine Zeit bleibt, um zwischendurch zu laden, bedeutet das für den Tesla Roadster, er muss ausnahmsweise mit dem Anhänger Vorlieb nehmen. Auf dem Gelände des stillgelegten Flughafens Tempelhof haben die Veranstalter des Clean Tech Media Awards einen neuen Event ins Leben gerufen: den eDay - einen Tag rund um das Thema Elektromobilität. Rund 600 geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien haben hier die Möglichkeit, über 50 verschiedene Elektrofahrzeuge zu testen. Als zukünftiger Lieferant von intelligenten Stromladesystemen stellt Fröschl Systems bei dieser Veranstaltung den Tesla als Testfahrzeug zur Verfügung - und ich mich selbst als Testfahrer. Egal ob Redakteure oder Prominente - jeder ist begeistert, dass sportliches Fahren tatsächlich gleichzeitig umweltfreundlich sein und so großen Spaß machen kann. Hat sich die Reise doch schon gelohnt.
10. November 2009: Wer zuerst kommt, tankt zuerst
Von Florian Fritsch
20. Oktober 2009: Das übliche Problem
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Der Tesla Roadster der Fritsch-Brüder. foto: stiefenhofer-design.de |
25. Oktober 2009: Hauptstadt unter Strom
Von Nicolas Fritsch
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Schauspielerin und Moderatorin Kerstin Linnartz mit Nicolas Fritsch |
10. November 2009: Wer zuerst kommt, tankt zuerst
Von Florian Fritsch
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Thomas D von den Fantastischen Vier regt zum Mitdenken an |
Am 20. Oktober hatte ich ja bei E.ON Energie angefragt, ob und wie ich die bereits in München installierten Ladesäulen nutzen könnte. Nach der Rücksendung des unterschriebenen Nutzungsvertrags ist es nun heute endlich so weit: Mit der Post bekomme ich meine E.ON-Tankkarte. Außerdem liegt noch ein Pollerentriegler bei, da einige Tankparkplätze mit einem Poller gegen Fremdparker geschützt sind. Es warten allerdings noch weitere Hürden auf mich, z.B. haben Testfahrer des MINI-E-Projekts grundsätzlich Vorrang und bei manchen Ladestationen gilt schlicht und einfach die Regel "Wer zuerst kommt, tankt zuerst". Trotzdem freue ich mich darüber, ab heute offiziell Zugang zu einer richtigen Stromtankstelle zu haben. Ob das Ganze in der Praxis auch tatsächlich schon funktioniert, das werde ich bei nächster Gelegenheit testen und dann natürlich hier im Blog darüber berichten.
Quelle:
Technik | Mobilität & Transport, 23.11.2009
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 01/2010 - Business im 21. Jahrhundert erschienen.

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