Die Alpen: Mehr als nur ein Spielplatz

Cipra veröffentlicht Positionspapier anlässlich der Olympischen Winterspiele 2026

Nach zwei Jahrzehnten auf anderen Kontinenten kehren die Olympischen Spiele 2026 mit dem Bekenntnis «nachhaltiger Spiele» in die Alpen zurück – ein Versprechen, das bereits im Vorfeld mehrfach gebrochen wurde. Die CIPRA fordert in ihrem neuen Positionspapier umfassende Reformen vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) und den Gastgeberländern.

Die Alpen sind mehr als nur ein Spielplatz: Auch die Olympischen Winterspiele 2026 werden teurer als geplant, die versprochene Nachhaltigkeit bleibt auf der Strecke. © CIPRA InternationalIm Februar 2026 richten Mailand und Cortina die nächsten Olympischen Winterspiele im Alpenraum aus, 2030 sollen die französischen Alpen folgen. Doch Volksabstimmungen in Innsbruck, Sitten, München und im Schweizer Kanton Graubünden haben während der letzten Jahre vor allem eines gezeigt: Grosse Teile der Bevölkerung  sind nicht mehr bereit, den sozialen und ökologischen Preis dafür zu zahlen. «Trotz Reformversprechen und einer Nachhaltigkeitsstrategie des IOC zeigen die Vorbereitungen für Mailand-Cortina 2026 einmal mehr, dass das aktuelle olympische Modell alles andere als nachhaltig ist», meint Uwe Roth, Präsident von CIPRA International. Die Wettbewerbe finden an vielen Orten verstreut statt, ein Grossteil des Mobilitätsbudgets versickert im Strassenbau. Gegen den Willen der lokalen Bevölkerung entstand in Cortina d’Ampezzo eine 120 Millionen Euro teure Bobbahn, Umweltverträglichkeitsprüfungen fehlen bei mehr als der Hälfte aller Bauprojekte. Und das, obwohl die Nachhaltigkeitsstrategie des IOC dazu verpflichtet, bereits vorhandene Infrastruktur zu nutzen.

Echte Reformen und Verantwortung gefordert
«Die Alpen sind ein sensibler Natur- und Kulturraum, der für die Olympischen Winterspiele in ihrer derzeitigen Form ungeeignet ist», heisst es im neuen Positionspapier der CIPRA. Trotz ambitionierter Formulierungen in der Olympischen Agenda 2020 und 2020+5 gab es keine konkreten Veränderungen in der Planung und Durchführung. Die CIPRA kritisiert, dass das IOC weiterhin keine substanziellen Schritte in Richtung nachhaltiger Spiele geht und Verträge mit den Austragungsorten demokratische Prozesse untergraben. Infrastrukturprojekte wie die neue Bobbahn von Cortina oder geplante Wettkämpfe in Nizza widersprechen dem Prinzip der Klimaanpassung und verdeutlichen den mangelnden Umgang mit Umwelt- und Finanzverantwortung. Die CIPRA fordert: Keine Neubauten, klare ökologische Grenzen, volle Transparenz bei Planung und Budget – und ein nachhaltiges Erbe, das sowohl den Menschen in den Gastgeberregionen als auch der Natur zugutekommt.

Kontakt: CIPRA International, Michael Gams | michael.gams@cipra.org | www.cipra.org



     
        
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