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Lifestyle | LOHAS & Ethischer Konsum, 24.05.2025

Warum Bambus & Co. nicht reicht – Razeco entwickelt den weltweit ersten plastikfreien Rasierer

Wie ein Berliner Start-up Nachhaltigkeit im Badezimmer für alle zugänglich machen will

  • Razeco
Das Berliner Start-up Razeco setzt neue Maßstäbe in der Rasur: Der Razeco5 ist der erste Systemrasierer mit zu 99 % biobasierten Klingenköpfen aus Industrieabfällen – plastikfrei, TÜV-zertifiziert und fair bepreist.
 
Ein Berliner Start-up will den Rasurmarkt grundlegend verändern: Mit dem Razeco5 bringen die Gründer Louisa Haisch, Ivo Lovric und Victor Haisch den ersten Systemrasierer auf den Markt, dessen Klingenköpfe aus einem 99 Prozent biobasiertem Material bestehen – hergestellt aus nachwachsenden Rohstoffen, die als Abfallstoff anderer Industrien anfallen. Der TÜV Austria hat das Produkt mit der höchsten Klassifizierung zertifiziert.
 
Das Start-up verzichtet bewusst auf fossile Rohstoffe, potenzielles Mikroplastik und Greenwashing-Rhetorik. Über 750 Filialen im deutschen Handel führen bereits das erste Razeco-Produkt, den Einwegrasierer, der 2024 auf den Markt kam – weitere Kooperationen sind geplant. Auch preislich setzt das Unternehmen auf Zugänglichkeit und bietet die Produkte rund 50 Prozent unter dem Branchendurchschnitt an.

Jährlich werden 5,7 Milliarden Einwegrasierer verkauft – das sind mehr als 100.000 Tonnen Plastikmüll, der weder recycelt noch nachhaltig entsorgt werden kann. Mikroplastik gelangt durch Abrieb in die Umwelt und bis in den menschlichen Körper. "Rasierprodukte müssen grundsätzlich im Hausmüll entsorgt werden, da das Plastik durch die fest integrierten Klingen nicht von anderen Materialien getrennt werden kann und verbrannt werden muss. Ein klassisches Recycling ist daher nicht möglich”, erklärt Louisa Haisch, Co-Founderin und Geschäftsführerin von Razeco. Erst nach der Müllverbrennung werde das übrig gebliebene Metall aussortiert – das Plastik sei zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits verbrannt.
 
"Recycling ist gut, aber das beste Plastik ist das, das gar nicht erst in den Umlauf kommt”, so die Expertin. Allerdings sei auch bei vermeintlich nachhaltigen Alternativen Vorsicht geboten. Denn auch Materialien wie Bambus oder Weizenstroh kommen selten ganz ohne fossile Bestandteile aus und verbrauchen wertvolle Ressourcen wie Wasser und Anbauflächen. Mit Razeco will das Team einen anderen Weg gehen: Das Material für den neuen Rasierer besteht aus nachwachsenden Rohstoffen, die sonst entsorgt werden. "Es handelt sich dabei nicht um Bioplastik, sondern um einen naturbasierten, hochfunktionalen Werkstoff, der fossile Kunststoffe vollständig ersetzt und sich erstmals auch für komplexe Bauteile wie Klingenköpfe eignet."
 
Der TÜV Austria hat das Material mit der höchsten 4-Sterne-Bewertung seiner OK-biobased-Zertifizierung ausgezeichnet. „Wir wollten nicht nur ein nachhaltiges Produkt schaffen, sondern eine echte Innovation, die in Design und Funktion die beste Lösung ist und viele Menschen anspricht – denn vor allem die kleinen Veränderungen im Alltag machen am Ende einen riesen Unterschied ", so Haisch.

Aus der Nische in den Massenmarkt: Wie Skalierung gelingen kann
Ein zentrales Ziel der Gründer war es, Nachhaltigkeit mit einem skalierbaren Geschäftsmodell zu verknüpfen. Der Einstiegspreis für Wechselklingen von 2,25 Euro liegt bis zu 50 Prozent unter dem vieler Markenrasierer. Möglich wird das durch einen bewusst einfachen Aufbau, effiziente Lieferketten und den Direktvertrieb über den eigenen Onlineshop sowie Partner im Handel. Die Produktentwicklung erfolgt in Berlin. Das biobasierte Material stammt aus europäischer Produktion, wobei Wert auf kurze Wege gelegt wird.
 
Der erfolgreiche Markteintritt Ende Oktober 2024 mit dem Einwegrasierer in über 750 Filialen war nur der erste Schritt. Der Ausbau des Einzelhandelsgeschäfts in der DACH-Region, der Aufbau strategischer Partnerschaften etwa mit Hotels, sowie die Skalierung des E-Commerce sind bereits in Umsetzung. Langfristig sind auch neue Produkte wie Schaum oder Pflegeaccessoires geplant – allerdings nur, wenn sie den eigenen Nachhaltigkeitsstandards genügen. „Wir sehen uns als Plattform für neue Produktideen, die Nachhaltigkeit, Design und Funktion radikal zusammendenken", so Haisch. Kompromisse wolle sie aber keine machen.

Nachhaltigkeit muss leicht zugänglich sein
Razeco will mehr als ein ökologisches Nischenprodukt sein. Das Unternehmen versteht sich als Gegenentwurf zum Greenwashing in der Körperpflegeindustrie und strebt ein neues Normal an: bewusster Konsum, der nicht belehrt, sondern überzeugt. „Nachhaltigkeit darf kein Luxus sein", sagt Louisa Haisch. „Ein gutes Produkt muss für viele Menschen zugänglich sein – sonst verfehlt es seinen eigentlichen Zweck." Beim Design verzichtet Razeco auf chemische Zusätze, irritierende Gelstreifen oder optisch vermarktbare Zusatzelemente, die für die Funktion nicht notwendig sind.
 
Die schwedischen Edelstahlklingen sind langlebig, die austauschbaren Klingenköpfe fast vollständig biobasiert. Sie können über den Hausmüll entsorgt werden und verbrennen klimafreundlich, da das pflanzenbasierte Material bei der Verbrennung nur so viel CO2 freisetzt, wie zuvor gebunden wurde. Zudem entsteht kein Mikroplastik – ein wesentlicher Unterschied zu herkömmlichen Kunststoffrasierern. Anders als viele Mitbewerber setzt Razeco auf genderneutrales Design und faire Preisgestaltung – ohne Pink Tax, also den Preisaufschlag auf Produkte, die speziell für Frauen vermarktet werden.

Kontakt: Razeco UG | marketing@razeco.com | www.razeco.com/de


     
        
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