Mehr Nachhaltigkeit, weniger Kosten

Smartes Facility Management in Zeiten des Home Office

Die Arbeitswelt drei Jahre nach der Corona-Pandemie ist eine andere als zuvor. Das Home Office ist fester Bestandteil vieler Berufstätiger geworden. Das hat nicht nur Auswirkungen auf Mitarbeitende, sondern auch auf die Nutzung von Büroflächen. Wo früher feste Arbeitsplätze für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorhanden sein mussten, entstehen heute flexible Nutzungskonzepte. Und das hat Folgen für das Facility Management. Wie kann eine nachhaltige und effiziente Bewirtschaftung von Gebäuden sichergestellt werden, wenn die Nutzung nur noch unregelmäßig stattfindet? Welche Rolle spielt dabei die Digitalisierung? Und wie können Unternehmen den Schalter umlegen auf ein bedarfsgerechtes Facility Management?

Veränderte Nutzungsprofile erfordern neue Konzepte
Eva und Oswald Neumann © Neumann & Neumann Software und Beratungs GmbHDer Trend zum Home Office hat die Nutzung von Bürogebäuden stark verändert. Laut einer aktuellen Untersuchung liegt die Homeoffice-Quote in Deutschland mittlerweile bei rund 25 Prozent. Dies führt dazu, dass viele Arbeitsplätze nicht mehr durchgängig belegt sind und Flächen ungenutzt bleiben.
 
Immobilienexperten wie Colliers prognostizieren, dass sich traditionelle Bürokonzepte in Deutschland wandeln müssen. Flexible Raumaufteilungen und eine bedarfsgerechte Steuerung der genutzten Flächen sind mittlerweile nicht nur eine Option, sondern eine betriebswirtschaftliche Notwendigkeit.

Für das Facility Management heißt das, dass klassische Wartungs- und Reinigungskonzepte nicht mehr effizient sind. Wenn Büroräume nur noch sporadisch genutzt werden, macht eine starre Reinigung nach festen Intervallen wenig Sinn. Das gleiche gilt für die Wartung von technischen Anlagen oder die Steuerung der Energieversorgung. Unternehmen, die weiterhin an alten Mustern festhalten, riskieren hohe Kosten und ineffiziente Abläufe.

Digitalisierung als Schlüssel zu mehr Effizienz
Moderne IT-Lösungen können dazu beitragen, Facility-Management-Prozesse flexibel an den tatsächlichen Bedarf anzupassen. Eine wichtige Rolle spielen dabei IT-Systeme, die eine transparente Dokumentation und Steuerung der Dienstleistungen ermöglichen. Anwendungen wie die im Facility Management häufig eingesetzte Software e-QSS bieten eine Plattform für Unternehmen, zur nachhaltigen und bedarfsgerechten Steuerung des Facility Managements: unabhängig davon, ob man diese Leistungen selbst erbringt oder bei externen Anbietern in Auftrag gibt. Digitale Prozesse ermöglichen es, alle Leistungen in Echtzeit zu erfassen, nachzuvollziehen und bedarfsgerecht zu steuern. Das spart nicht nur Kosten, sondern hilft auch, Ressourcen effizient einzusetzen.

Ein Beispiel dafür ist die Gebäudereinigung. Anstatt nach einem starren Zeitplan zu reinigen, können Reinigungseinsätze gezielt dort erfolgen, wo sie tatsächlich benötigt werden. Sensoren aus der Welt der Smart Buildings, die die tatsächliche Nutzung eines Raums erfassen, könnten in Zukunft dabei helfen, das Reinigungsmanagement sogar ganz gezielt an den tatsächlichen Bedarf anzupassen.

Nachhaltigkeit durch intelligente Steuerung
Die Zeiten, in denen Bürogebäude nach starren Mustern bewirtschaftet wurden, sind vorbei. Home Office und flexible Arbeitsmodelle erfordern eine neue Herangehensweise an die Nutzung von Büroflächen. © Neumann & NeumannAus Sicht der Nachhaltigkeit ist ein bedarfsgerechtes Facility Management besonders wichtig. Das belegt auch eine Studie des Fraunhofer-Instituts: Verstärktes Home Office führt insgesamt zu weniger Energieverbrauch in Bürogebäuden, so die Forscher. Allerdings: Der Energiebedarf in privaten Haushalten steigt. Nur dann, wenn Unternehmen ihre Büroflächen so effizient wie möglich bewirtschaften, lässt sich dadurch unterm Strich ein Vorteil in Sachen Nachhaltigkeit erzielen.

Wird beispielsweise die Beleuchtung und Heizung in nicht genutzten Bereichen automatisch heruntergeregelt, lassen sich erhebliche Energieeinsparungen erzielen. Moderne Gebäudemanagement-Systeme können dazu beitragen, dass Ressourcen gezielt dort eingesetzt werden, wo sie wirklich gebraucht werden. Dies reduziert nicht nur den CO2-Fußabdruck eines Unternehmens, sondern trägt auch zur Senkung der Betriebskosten bei.

Doch das ist nur der erste Schritt. Weitere Einsparpotenziale ergeben sich, wenn man einen Schritt weiter über das klassische Facility Management hinausdenkt: Beispielsweise durch eine optimierte Fuhrparknutzung oder die Reduzierung von Verbrauchsmaterial wie Papier und Reinigungsmittel.

Facility Management steht vor einem Paradigmenwechsel. Die Zeiten, in denen Bürogebäude nach starren Mustern bewirtschaftet wurden, sind vorbei. Home Office und flexible Arbeitsmodelle erfordern eine neue Herangehensweise an die Nutzung von Büroflächen. Moderne IT-Lösungen bieten dabei die Möglichkeit, Dienstleistungen bedarfsgerecht zu steuern, Kosten zu senken und Ressourcen effizient einzusetzen. Wer frühzeitig auf diese Entwicklung setzt, sichert sich nicht nur einen Wettbewerbsvorteil, sondern leistet auch einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit im Facility Management.

Über die Autoren:
Eva und Oswald Neumann führen seit 33 Jahren gemeinsam die Neumann & Neumann Software und Beratungs GmbH im bayerischen Steingaden. Das Unternehmen ist verlässlicher Innovationspartner rund um das Thema Qualitätssicherung und in diesem Bereich Marktführer. Neumann & Neumann ist Anbieter der QM-Software e-QSS incl. Prozessberatung. Die im Facility- und Qualitätsmanagement beliebte QM-Software kommt in über 100 verschiedenen Gewerken, in über 80 Ländern zum Einsatz und ist die perfekte Grundlage für die intelligente Digitalisierung von Qualitätsprüfungen und -prozessen.

Kontakt: Neumann & Neumann Software und Beratungs GmbH | info@neumann-neumann.com | www.neumann-neumann.com


Wirtschaft | Führung & Personal, 14.04.2025

     
        
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