Technik | Energie, 27.02.2025

Energiewende in Deutschland

Unterstützung bleibt hoch, aber Kritik wächst

Die Energiewende gilt als eines der zentralen Zukunftsprojekte Deutschlands – doch wie denkt die Bevölkerung wirklich darüber? Eine aktuelle Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach zeigt: Während die Mehrheit weiterhin hinter dem Umbau der Energieversorgung steht, wächst die Unzufriedenheit mit der Umsetzung. Die wichtigsten Erkenntnisse und Zahlen im Überblick.
 © 12019, pixabay.com
1. Allgemeine Akzeptanz der Energiewende, aber wachsende Kritik
Grundsätzliche Zustimmung:
  • 72 % der deutschen Bevölkerung befürworten weiterhin die Energiewende.
  • Die Unterstützung ist besonders hoch bei jüngeren Menschen (unter 30 Jahre: 78 %) und Anhängern der Grünen (85 %).
  • Bei älteren Befragten (über 60 Jahre) liegt die Zustimmung nur bei 64 %.
Zunehmende Kritik am Weg der Umsetzung:
  • 58 % der Befragten sind der Meinung, dass die aktuelle Umsetzung nicht effizient ist.
  • 49 % halten die Maßnahmen für überbürokratisiert und nicht pragmatisch genug.
  • 43 % wünschen sich eine stärkere Beteiligung von Unternehmen und Privatpersonen an der Transformation.
2. Wahrnehmung von Risiken und Chancen
Wirtschaftliche Auswirkungen:
  • 65 % der Befragten befürchten steigende Energiepreise durch die Energiewende.
  • 51 % sehen Arbeitsplatzverluste in energieintensiven Branchen als eine große Herausforderung.
  • 42 % glauben, dass Deutschland seine wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit durch die hohen Energiekosten gefährdet.
Positive Aspekte:
  • Nur 28 % sehen die Energiewende als große wirtschaftliche Chance für neue Industrien und Arbeitsplätze.
  • Die Einschätzung, dass erneuerbare Energien langfristig Kostenvorteile bringen, ist von 45 % (2022) auf 39 % gesunken.
Technologische Unsicherheiten:
  • 60 % halten den Ausbau der Speichertechnologien für unzureichend.
  • 48 % sind skeptisch, ob die Stromversorgung in Zukunft wirklich stabil bleibt.
3. Individuelle Betroffenheit und Wahrnehmung
Auswirkungen auf den eigenen Alltag:
  • 53 % der Befragten geben an, dass sie bisher kaum Veränderungen in ihrem Alltag durch die Energiewende spüren.
  • 27 % merken gestiegene Strompreise als direkte Folge.
  • 18 % haben ihre Heizung oder ihr Mobilitätsverhalten aufgrund politischer Vorgaben bereits umgestellt.
Bereitschaft zur Veränderung:
  • 62 % würden grundsätzlich auf erneuerbare Energien umsteigen, wenn es finanziell attraktiv wäre.
  • 37 % sind bereit, in eine Solaranlage oder Wärmepumpe zu investieren, wenn Förderprogramme verbessert würden.
4. Verantwortung für die Energiewende
Hauptverantwortung wird bei der Regierung gesehen:
  • 78 % der Befragten sehen die Bundesregierung als treibende Kraft der Energiewende.
  • 52 % sind jedoch der Meinung, dass die politischen Maßnahmen nicht konsequent genug umgesetzt werden.
  • 47 % kritisieren zu viele kurzfristige Änderungen und fehlende Planungssicherheit.
Rolle von Unternehmen und Bürgern:
  • 34 % fordern von Unternehmen mehr Innovationskraft im Bereich nachhaltiger Energielösungen.
  • 29 % sehen Verbraucher in der Pflicht, ihren Energieverbrauch bewusster zu gestalten.
5. Wissensstand über die Energiewende
Allgemeine Unsicherheit:
  • 55 % der Befragten fühlen sich nicht ausreichend über die Energiewende informiert.
  • 41 % haben Schwierigkeiten, die aktuellen politischen Maßnahmen nachzuvollziehen.
Informationsquellen:
  • 46 % beziehen ihre Informationen aus Nachrichtenmedien.
  • 21 % nutzen hauptsächlich soziale Medien, wobei diese Gruppe besonders skeptisch gegenüber den politischen Maßnahmen ist.
  • 18 % haben sich gezielt mit Fachinformationen zu erneuerbaren Energien beschäftigt.
Fazit
  • Die Energiewende wird grundsätzlich unterstützt, aber die Umsetzung wird zunehmend kritisch betrachtet.
  • Die größten Sorgen betreffen steigende Energiekosten und wirtschaftliche Nachteile.
  • Technologische Unsicherheiten und mangelnde Informationen erschweren die Akzeptanz.
  • Es besteht eine hohe Erwartung an die Politik, Unternehmen und Verbraucher, die Energiewende gemeinschaftlich und effizient umzusetzen.

Weitere Hintergrundinfos und Berichte:

Kontakt: Looping One, Andrea Crasselt | Andrea.Crasselt@looping-one.com | looping-one.com



     
        
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