Michael Dobrath über Nachhaltigkeitsaktivitäten bei der Porsche Schweiz AG
Verringerung des ökologischen Fußabdrucks durch innovative Energiekonzepte, aber auch soziale Projekte
Michael Dobrath ist Business Development Manager bei der Porsche Schweiz AG und beschäftigt sich dort mit Nachhaltigkeit. Im Interview erzählt er, wie der ökologische Fußabdruck durch innovative Energiekonzepte verringert werden kann und warum ihm soziale Projekte wie die Schaffung von barrierefreien Wanderwegen eine Herzensangelegenheit sind.

Michael, als Business Development Manager bei Porsche in der Schweiz begegnet dir das Thema Nachhaltigkeit täglich – was bedeutet Nachhaltigkeit für dich und was kann man sich unter deiner Tätigkeit vorstellen?
Michael Dobrath: Nachhaltigkeit ist ein Thema, das mich schon lange begleitet, sowohl privat als auch beruflich. Ich verbringe viel Zeit in der Natur beim Wandern und möchte, dass zukünftige Generationen diese ebenfalls genießen können. Dieses Interesse zieht sich durch meine berufliche Laufbahn – von meinem Studienschwerpunkt bis zu meiner aktuellen Position im Business Development bei der Porsche Schweiz AG. Nachhaltigkeit bedeutet für mich, bewusst und verantwortungsvoll zu handeln und mein Handeln ständig zu hinterfragen, und zwar in allen Bereichen: ökologisch, sozial und ökonomisch. Dieses ganzheitliche Verständnis spielt auch bei Porsche eine große Rolle, denn Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur Umweltschutz, sondern auch eine langfristige wirtschaftliche Ausrichtung. In meiner Rolle arbeite ich daran, die Unternehmensstrategie von Porsche auf den Schweizer Markt zu übertragen und dabei Geschäftsmodelle weiterzuentwickeln sowie lokale Projekte auszurollen – stets mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit.

Werfen wir einen genaueren Blick auf das Händlernetz und die Standorte der Porsche Schweiz AG – an welchen Themen arbeitet ihr aktuell, um diese umweltfreundlicher zu gestalten?
Dobrath: Um unseren ökologischen Fußabdruck sukzessive zu verringern, haben wir unsere Energieversorgung überprüft, um den Verbrauch schrittweise zu senken und auf regenerative Quellen umzusteigen. Dazu haben wir ein Energie-Management-System eingeführt, das unseren Verbrauch überwacht und energieintensive Bereiche identifiziert, um gezielte Reduktionsmaßnahmen umzusetzen zu können. Diese zeigen sich beispielsweise an unserem Hauptsitz in Rotkreuz. Den Standort versorgen und betreiben wir seit 2022 vollständig mit regenerativer Energie – einen Beitrag dazu leisten wir zunehmend durch Eigenstromproduktion. Derzeit statten wir unsere Gebäude in Rotkreuz mit Photovoltaikanlagen aus, die nach vollständiger Inbetriebnahme im Jahr 2025 bis zu 30 Prozent unseres Strombedarfs decken können. Zudem konnten wir unseren Energieverbrauch durch Optimierungen in der Wärme- und Kälteversorgung gegenüber dem Jahr 2021 um etwa 20 Prozent senken. Eine weitere Maßnahme setzen wir aktuell in einem unserer Porsche-Zentren um: Dort sollen Lackierungen in einer sogenannten Infrarotbrennkabine getätigt werden, die uns im Vergleich zu herkömmlichen Brennkabinen einen Betrieb mit reduzierten CO?-Emissionen ermöglicht.
Welche Nachhaltigkeitsaktivitäten verfolgt ihr im Bereich Logistik?

Du hast eben bereits die 14 Porsche-Zentren in der Schweiz angesprochen. Wie bindet ihr diese aktiv in eure Nachhaltigkeitsthemen mit ein?
Dobrath: Unser Händlernetz in der Schweiz hat seine Nachhaltigkeitsaktivitäten in den letzten Jahren weiter ausgebaut: Zwölf der 14 Porsche-Zentren werden durch regenerative Energien versorgt und mehr als ein Drittel hat ein Energie-Management-System installiert. Weiter nutzen knapp zwei Drittel von ihnen ein innovatives Heizungssystem mit erneuerbaren Energien. Innerhalb eines Jahres konnten wir den Anteil an installierten Photovoltaikanlagen zudem von 40 Prozent auf etwa 73 Prozent steigern. Auf diesem Erfolg möchten wir aufbauen. Dafür führen wir in unseren Schweizer Porsche-Zentren jährlich eine Status-Quo-Analyse durch, um mögliche Verbesserungspotenziale zu identifizieren und dadurch konkrete Maßnahmen abzuleiten zu können. Letztere bilden dann einen festen Bestandteil im Geschäftsentwicklungsplan der einzelnen Porsche-Zentren.
Neben den ökologischen Themen beschäftigt ihr euch auch mit dem sozialen Aspekt: Wie engagiert ihr euch im gesellschaftlichen Bereich?

Werfen wir einen Blick in die Zukunft: Was würdest du dir generell für die Zukunft wünschen?
Dobrath: Ich wünsche mir in der Gesellschaft ein noch stärkeres Bewusstsein für mehr Nachhaltigkeit, denn sie ist eine Chance für positive Veränderungen – in allen Bereichen. Bei Porsche ist es mir wichtig, den Pioniergeist zu bewahren und weiterhin mit Innovationskraft neue Lösungen zu finden, um unser Unternehmen nachhaltig zu verbessern und unserer Verantwortung weiter gerecht zu werden. Als Porsche Schweiz sind wir bereits in ausgewählten Projekten von Porsche von Anfang an eingebunden, was uns ermöglicht, bereits in der Konzeptphase wertvolle Markteinblicke einzubringen. Dieser proaktive Austausch ist für uns von großer Bedeutung. Ich bin überzeugt, dass in allen Herausforderungen auch Chancen liegen, die wir gemeinsam als Unternehmen nutzen sollten. Ein enger Austausch über Abteilungs- und Landesgrenzen hinweg ist dabei entscheidend, um zielführende Lösungen zu entwickeln und die Zukunft möglichst nachhaltig zu gestalten.
Info
In der Interviewreihe „Perspektive Nachhaltigkeit" erzählen Porsche-Mitarbeiter von ihren fachspezifischen Themengebieten. Das Interview mit Michael Dobrath ist Teil 14 der Serie.
Links
Quelle: Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
Wirtschaft | CSR & Strategie, 16.12.2024

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