COP29 Ergebnis: Staatengemeinschaft einigt sich auf viel zu geringes Klima-Finanzziel

Kommentar von Felix Finkbeiner, Gründer von Plant for the Planet

Etwa 30 Stunden nach dem geplanten Ende der Konferenz wurde auf der COP29 endlich eine Einigung erzielt. Die Verhandlungen endeten am Sontag gegen 3 Uhr früh, als das provisorische Zelt im Kongresszentrum bereits abgebaut wurde. 

Felix Finkbeiner auf der COP29. © Plant for the Planet
In angespannten Verhandlungen in letzter Minute wurde die NCQG – die Zielvorgabe für die jährliche internationale Klimafinanzierung von den Ländern des Globalen Nordens an die Länder des Globalen Südens – von 250 Milliarden US-Dollar auf 300 Milliarden US-Dollar angehoben.

Dies geschah, nachdem der Vorschlag von 250 Milliarden US-Dollar der aserbaidschanischen Regierung, die den Vorsitz bei der diesjährigen Konferenz hat, am Freitag kurz vor dem geplanten Ende der Konferenz rundweg abgelehnt worden war.

Die Vereinbarung liegt weit unter den jährlichen $1,3 Billionen, die Experten für das Erreichen der Pariser Klimaziele für notwendig halten. Sie ist auch keine Garantie dafür, dass dieses Geld tatsächlich gezahlt wird. Die Summe stellt lediglich ein internationales Ziel dar, das bis 2035 erreicht werden soll. 

In den letzten Stunden der Konferenz wurde noch das vage Ziel hinzugefügt, die Klimafinanzierung auf 1,3 Billionen Dollar aufzustocken. Über die genaue Bedeutung der „Baku to Belém Roadmap to 1.3T” (Artikel 27 des Abkommens) gibt es keine Einigung und sie wird nächstes Jahr verhandelt werden. Aber es dient als wichtiger Maßstab, an dem sich die Staats- und Regierungschefs der Welt messen lassen müssen.

Der Fortschritt gegenüber dem alten $100 Milliarden Ziel ist kleiner, als er wirkt. Veränderungen in den Messkriterien führen dazu, dass bestimmte Finanzflüsse, die früher nicht mitgezählt worden wären, nun mitgezählt werden. Auch wenn die vereinbarte Finanzierung katastrophal unzureichend ist, ist jedes Klimaabkommen, das in einer Zeit zustande kommt, in der die öffentliche Unterstützung für Klimaschutzmaßnahmen so gering ist, ein Fortschritt. Wir werden weiterhin darauf drängen, dass die internationale Gemeinschaft ihre Ambitionen steigert. Wir sind jedoch sehr enttäuscht, dass keine Fortschritte bei der Erhaltung der Tropenwälder erzielt wurden.

Nichts an diesen Änderungen in letzter Minute ändert etwas an den drei Fehlleistungen, die wir gestern festgestellt haben.
 
Zum weiterlesen:

Kontakt: Felix Finkbeiner, Plant for the Planet | felix.finkbeiner@plant-for-the-planet.org | www.plant-for-the-planet.org


Umwelt | Klima, 24.11.2024

     
        
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