Umwelt | Umweltschutz, 21.05.2024
Deutsche Umwelthilfe ruft zur Wahl des Goldenen Geiers 2024 auf
Jetzt für die dreisteste Umweltlüge des Jahres abstimmen
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) ruft alle Verbraucherinnen und
Verbraucher auf, bis zum 9. Juni den Goldenen Geier 2024 zu wählen. Zur
Wahl für die dreisteste Umweltlüge des Jahres stehen vier Unternehmen
aus mehreren hundert Einreichungen. Der Schmähpreis entlarvt
Unternehmen, die Umweltfreundlichkeit versprechen und das grüne Gewissen
der Verbraucherinnen und Verbraucher für ihre Profite ausnutzen. Damit
will die DUH Unternehmen dazu zu bewegen, ehrliche und ökologische
Produkte auf den Markt zu bringen. Abstimmen lässt sich ab sofort mit
nur wenigen Klicks unter www.duh.de/goldenergeier/2024. Die Verleihung des Goldenen Geiers 2024 findet kurz nach Ende der Abstimmung statt.
Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH: "
Die Verbrauchertäuschung durch Greenwashing geht auch dieses Jahr weiter.
Unternehmen wie Nestlé, DHL, Capri Sun GmbH und Avia nutzen grüne
Versprechen, um Verbraucherinnen und Verbraucher zum Kauf
umweltschädlicher Produkte und Dienstleistungen zu verleiten.
Insbesondere im Angesicht der wirtschaftlich schwierigen Lage, in der
sich viele Haushalte derzeit befinden, und der fortschreitenden
Klimakatastrophe, die beispielsweise die Menschen im Saarland derzeit zu
spüren bekommen, ist diese Art von Marketingmasche inakzeptabel. Mit
dem Goldenen Geier decken wir Greenwashing auf und fordern Hersteller
auf, stattdessen Produkte auf den Markt zu bringen, die tatsächlich Müll
einsparen oder CO2-Emissionen mindern. Deswegen ermutigen wir
Verbraucherinnen und Verbraucher: Helfen Sie mit und stimmen Sie über
die dreisteste Umweltlüge 2024 ab!"Nominiert für den Goldenen Geier 2024 sind:
- "#UnterwegsNachBesser"-Kampagne von Nestlé:
Mit Slogans wie "Wir finden Plastik okay: Wenn's weniger wird" und
"#UnterwegsNachBesser" gaukelt das Unternehmen in seiner aktuellen
Kampagne den unermüdlichen Einsatz für Umweltengagement vor. Schlauer
Schachzug von einem der weltweiten Hauptverursacher von Plastikmüll.
Denn Nestlé produzierte im vergangenen Jahr laut eigenem
Nachhaltigkeitsbericht fast 230 Milliarden Einwegverpackungen. Bestes
Beispiel: Die allseits bekannten Kaffeekapseln von Nespresso.
- CO2-neutraler Versand mit DHL GoGreen: Einmal um die
Welt jetten und das alles klimaneutral? DHL GoGreen macht es möglich.
Zugegeben: Dieser Service gilt nur für Briefe, Päckchen und Pakete, aber
trotzdem. Onlineshopping in überdimensionalen Ausmaßen mit
anschließendem Retourenwahn wird so auch noch grüngewaschen. Bei 6,3
Millionen verschickten Sendungen, die jeden Tag allein innerhalb
Deutschlands transportiert werden, wäre es interessant zu wissen, wie
DHL es schafft, diese Menge an Paketen ohne klimaschädliche Auswirkungen
zu verschicken? Bei den angepriesenen klimaneutralen Paketen handelt es
sich schlichtweg um dreistes Greenwashing.
- Capri-Sun GmbH: Der Getränkeanbieter springt auf den
Greenwashing-Zug auf und vermarktet seine grüne Zukunfts-Vision,
genauer "das nachhaltigste und leckerste Kindergetränk der Welt zu
sein." Konkrete Pläne, wie das Unternehmen die rund 27.000 Tonnen
Wegwerfmüll, die jährlich bei weltweit 6 Milliarden verkauften
Trinktütchen zusammenkommen und oft in der Umwelt landen, vermeiden will
- Fehlanzeige! Außerdem besteht der Trinkbeutel aus Neu- und nicht aus
Recyclingmaterial.
- "CO2-kompensiertes Heizöl" von Avia: Unternehmen wie Avia werben immer wieder mit CO2-Kompensation. Für einen geringen Aufpreis können Verbraucherinnen und Verbraucher sich vermeintlich "freikaufen". Das Beispiel Avia zeigt es deutlich: Geliefert wird immer noch klimaschädliches Heizöl, aber durch den Extraaufschlag finanzieren Verbraucherinnen und Verbrauchern ausgewählte "Kompensationsprojekte". Für einen geringen Preisaufschlag scheinen bei dem Unternehmen fossile Energien und der Einsatz für unser Klima Hand in Hand zu gehen. Mit fossilen Energien grün zu heizen, geht aber nicht, egal ob irgendwo auf der Welt CO2 kompensiert wird.
Die DUH verleiht den Goldenen Geier in diesem Jahr bereits zum fünften Mal. Die Preisträger der vergangenen Jahre waren:
- 2019: Nestlé für seine klimaschädlichen Einweg-Plastikflaschen von Vittel
- 2020: Daimler für den ökologisch unsinnigen Stadtgeländewagen Mercedes GLS
- 2021: RWE für seine Greenwashing-Kampagne
- 2022: Shell für sein "klimaneutrales" Tanken
- 2023: McDonald's für seine "I am beautiful"-Kampagne
- Bilder zum Goldenen Geier und den Finalisten 2024 finden Sie auf dieser Seite ganz unten unter Downloads
- Alle Informationen zu den vier Finalisten sowie zur Abstimmung: www.duh.de/goldenergeier/2024
Kontakt: Deutsche Umwelthilfe e.V., Barbara Metz | metz@duh.de | www.duh.de
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