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Erste bundesweite Konferenz „CDR-Dialog 2023“ zu CO2-Entnahmemethoden, 10. - 12. Oktober 2023 in München

Klimaneutralität braucht einen sinnvollen Mix

Heute hat der erste bundesweite CDR-Dialog (CDR = Carbon Dioxide Removal, Kohlendioxidentnahme aus der Atmosphäre) in München begonnen. Rund 200 Akteur:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Bildung kommen drei Tage lang zusammen, um die Wissensgrundlage dafür zu schaffen, dass Deutschland die Kohlendioxidentnahme sinnvoll gestalten kann.

Methoden der Kohlendioxidentnahme aus der Atmosphäre © CDRterra, Björn Maier Die Wissenschaftler:innen des Forschungsprogramms CDRterra, welches landbasierte CO2-Entnahmemethoden untersucht und die Veranstaltung organisiert, sind sich einig: Für das Ziel der Treibhausgasneutralität braucht Deutschland CDR und muss aus einem Portfolio an Maßnahmen schöpfen können. Sie mahnen dabei, dass CDR eine ambitionierte Klimapolitik mit deutlichen CO2-Einsparungen nicht ersetzen kann. Es ist breiter wissenschaftlicher Konsens, dass CO2-Entnahmemethoden eine zentrale Ergänzung zu einer drastischen und schnellen Emissionsreduktion sind, um das Netto-Null-Ziel erreichen zu können. CDRterra wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert sowie von der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München koordiniert. 

„Derzeit emittieren wir weltweit über 40 Milliarden Tonnen CO2 pro Jahr. Wir haben es gesellschaftlich noch nicht ausgehandelt, wie viele Restemissionen wir uns leisten wollen. Derzeit gehen wir aber davon aus, dass wir für eine Netto-Null global gesehen mehrere Milliarden Tonnen CO2 pro Jahr aus der Atmosphäre herausnehmen müssen", betont Prof. Dr. Julia Pongratz, CDRterra-Sprecherin, Klimamodelliererin und Leiterin des Departments für Geographie an der LMU München in ihrer Eröffnungsrede im Deutschen Museum. „Viele Menschen haben jedoch noch gar nicht von CO2-Entnahme gehört. Andere verbinden damit große Ängste und wieder andere lehnen gar die Forschung an CDR ab, da es der Motivation zur Emissionsreduktion entgegenwirke. Deshalb ist es wichtig, dass Erkenntnisse aus der Wissenschaft den direkten Weg in die Gesellschaft finden – insbesondere in Schulen und Bildungseinrichtungen. So können wir die nächste Generation mit dem Wissen ausstatten, um selbst mitdiskutieren und die Zukunft gestalten zu können. Mit dem CDR-Dialog 2023 bringen wir Forschung, Bildung, Wirtschaft und Politik zusammen und machen einen wichtigen Schritt in diese Richtung."

CDR-Dialog: wichtige Plattform, um alle Beteiligten bei der CO2-Entnahme mit einzubeziehen
Es gibt verschiedene Methoden, Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu entfernen – von der Aufforstung über spezielle Filteranlagen bis hin zu künstlicher Fotosynthese. Jede davon hat eigene Vor- und Nachteile, Wechselwirkungen und Zielkonflikte – zum Beispiel mit der Nahrungsmittelproduktion. Im Forschungsprogramm CDRterra entwickeln über 100 Wissenschaftler:innen einen umfassenden Bewertungsrahmen für die einzelnen Verfahren. „Wichtig ist zu prüfen, was nicht nur technisch möglich ist, sondern auch gesellschaftlich machbar und wünschenswert", so Pongratz. „Auf dem CDR-Dialog beleuchten wir das Thema deshalb gemeinsam mit Vertretenden aus allen Bereichen der Öffentlichkeit. So können wir schließlich die wissenschaftlichen Erkenntnisse liefern, mit denen ein risikoarmes und nachhaltiges Portfolio an CO2-Methoden entwickelt werden kann, um die Kohlendioxidentnahme in Deutschland sozial, ökonomisch und ökologisch verträglich zu gestalten."

Statements weiterer CDRterra-Expert:innen
Dr. Jessica Strefler, leitende Wissenschaftlerin Kohlenstoffmanagement, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK):
„Die Entnahme von CO2 aus der Atmosphäre wird ein integraler Bestandteil deutscher und europäischer Klimapolitik werden. Für eine möglichst nachhaltige und risikoarme Strategie müssen jetzt die Weichen gestellt werden. Drei Maßnahmen sind besonders wichtig: 1. eine schnelle und drastische Emissionsreduktion in allen Sektoren, um die Abhängigkeit von CDR beim Erreichen der Klimaziele zu reduzieren, 2. die umfassende Erforschung und Entwicklung eines breiten Portfolios an CO2-Entnahmemethoden sowie der Aufbau von CO2-Transportinfrastruktur und geologischen Speichermöglichkeiten, 3. die Entwicklung von Konzepten zur Überwachung, Berichterstattung und Prüfung von CO2-Entnahmen sowie ökonomischen Anreizsystemen."

Matthias Honegger, Leiter des Geschäftsfeldes CO2-Entnahme, Perspectives Climate Research, Freiburg:
„Die Entfernung von CO2 aus der Luft braucht politischen Willen. Ohne Instrumente aus der Politik wird keine der CO2-Entfernungsmassnahmen ihr Potenzial entfalten können. Es braucht daher eine robuste und gezielte Anstrengung in der Politik, um die notwendigen finanziellen Anreize zu setzen. Diese sollten sowohl mit den kurzfristig oft sehr hohen Kosten von CDR-Maßnahmen sowie langfristig mit deren Skalierung umgehen können – ohne maßlose Last für den Steuerzahler und mit einer möglichst fairen und machbaren Verteilung auf die Emissionsverursacher. Es gibt keine einfachen Antworten auf die Frage nach dem Wie, aber wir müssen sie stellen und gemeinsam beantworten."

Dr. Katrin Geneuss, Leiterin des CDRterra-Bildungsprogramms und Koordinatorin des Nachhaltigkeitsprogramms „el mundo", Ludwig-Maximilians-Universität München:
„Aktuelle Fragestellungen der Klimaforschung, die – wie CDR – komplex sind und auf die es keine einfachen Antworten gibt, sollten besonders auch in Schulen bearbeitet werden. Denn dort erreichen wir die Generation, die die Folgen des Klimawandels am stärksten spüren wird und Lösungen über alle Fachgrenzen hinweg erarbeiten und umsetzen muss. Wichtig ist, dass in diesen Lernumgebungen der Diskurs abgebildet wird und sich alle am Lernprozess Beteiligten auf Augenhöhe begegnen."

Mehr zum CDR-Dialog 2023
Der CDR-Dialog 2023 des BMBF-Forschungsprogramms CDRterra dient als zentrale Plattform für die öffentliche Diskussion zur CO2-Entnahme in Deutschland.

Die Veranstaltung besteht aus drei Säulen:
  • der „CDR Stakeholder Workshop" zur Einbindung von Nichtregierungsorganisationen, Think Tanks sowie Verbänden
  • der „CDR Science Workshop" für den wissenschaftlichen Austausch innerhalb des CDRterra-Forschungsprogramms
  • die CDR-Bildungskonferenz – dabei entwickeln Lehrkräfte und andere Akteur:innen aus dem Bildungsbereich gemeinsam mit Forschenden Möglichkeiten, wie man CDR optimal in den Unterricht integrieren kann.
Weitere Highlights sind die Podiumsdiskussion mit Vertretenden aus Politik, Wirtschaft und Verbänden zum Thema „Hürden und Herausforderungen bei der CO2-Entnahme – wie kommt Deutschland schneller voran?" sowie die Präsentationen von CDRterra-Forschenden bei der hybriden Vortragsreihe „Wissenschaft für jedermann" des Deutschen Museums.


Kontakt: Ludwig-Maximilians-Universität München, Karin Adolph | karin.adolph@geographie.uni-muenchen.de | cdrterra.de/de

Umwelt | Klima, 21.10.2023

     
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