Umwelt | Ressourcen, 24.06.2023
Recht auf Reparatur
Breites Bündnis fordert bundesweiten Reparaturbonus
Reparaturen sollen erschwinglich und attraktiv werden: Zwanzig zivilgesellschaftliche Organisationen und Unternehmen fordern die Bundesregierung auf, einen bundesweiten Reparaturbonus einzuführen. Für Reparaturen an Elektro- und Elektronikgeräten soll der Staat 50 % der Reparaturkosten bis zu 200 € erstatten. Dafür startet das Bündnis am heutigen Montag eine gemeinsame Petition, mit der sich Verbraucher*innen der Forderung anschließen können.
"Wir fordern, dass Reparaturen zu fünfzig Prozent und mit bis zu 200 Euro gefördert werden. Ein Reparaturbonus schont das Klima, minimiert den enormen Ressourcenverbrauch, entlastet Bürger*innen in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten und fördert die lokale Wirtschaft", so Katrin Meyer, Koordinatorin des Runden Tisch Reparatur. "Unser viel zu hoher Verbrauch an metallischen Rohstoffen trägt massiv zur Klimakrise bei und führt zu Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung im Globalen Süden. Die Bundesregierung hat sich zwar im Koalitionsvertrag zur Senkung des Rohstoffverbrauchs und zum Recht auf Reparatur bekannt, mehr ist bisher aber nicht passiert", kritisiert Julius Neu, Referent für Rohstoffpolitik, Wirtschaft und Menschenrechte bei INKOTA. Aktuell erarbeitet die Bundesregierung eine Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie - dort sollte der Reparaturbonus verankert und die Senkung des Rohstoffverbrauchs eingeleitet werden. Das Bündnis ruft die Bundesregierung ebenfalls dazu auf, das Anfang 2022 angekündigte Aktions- und Förderprogramm "Reparieren statt Wegwerfen" schnellstmöglich zu veröffentlichen.
Hohe Reparaturkosten sind unter anderem dafür verantwortlich, dass weniger repariert wird und Produkte schneller zu Abfall werden. "Der Reparaturbonus ist ein bürgernahes Beispiel dafür, wie zirkuläres Wirtschaften über Recycling hinaus politisch gestützt werden kann", erklärt Luisa Denter, Referentin für Ressourcenpolitik und zirkuläres Wirtschaften bei Germanwatch.
Der Reparaturbonus ist nach Ansicht des Bündnisses nur ein erster Schritt zu einem umfassenden Recht auf Reparatur. Die Regierung ist in der Pflicht, innovative Maßnahmen umzusetzen, um das Reparieren wieder attraktiver für Verbraucher*innen zu machen. "Damit mehr repariert werden kann, muss die Politik kluge Rahmenbedingungen setzen. Angefangen von verfügbaren und erschwinglichen Ersatzteilen bis hin zu Produkten, die langlebig und leicht zu reparieren sind", so Indra Enterlein, NABU-Teamleitung Ressourcenpolitik.
Jeder Mensch in Deutschland produziert etwa 20 Kilogramm Elektroschrott im Jahr. Nicht einmal ein Viertel aller defekten Elektrogeräte wird aktuell repariert. Dabei zeigen Umfragen, dass Verbraucherinnen und Verbraucher gern mehr reparieren würden, Reparaturen aber zu aufwändig und teuer sind. In Thüringen und Österreich wurde bereits ein Bonus eingeführt, der stark nachgefragt wird. Die Petition kann on- und offline unterzeichnet werden.
Weitere Informationen
- Weitere Informationen zur Petition: www.inkota.de/reparaturbonus
- Sachbericht der Verbraucherzentrale Thüringen zum Reparaturbonus
- Informationen des österreichischen Umweltministeriums zum Reparaturbonus
- Forderungspapier zur Umsetzung des Rechts auf Reparatur des Runden Tisch Reparatur
Kontakt: INKOTA, Julius Neu | neu@inkota.de | www.inkota.de
forum future economy
forum Nachhaltig Wirtschaften heißt jetzt forum future economy.
- Mit diesem Schritt markiert der Verlag bewusst eine Zeitenwende – hin zu einer Wirtschaft, die Zukunft schafft, statt nur Probleme zu verwalten.
Kaufen...
Abonnieren...
09
DEZ
2025
DEZ
2025
Club of Rome Salon: Building the City of the Future (in English)
Cities, World Expos, and Stakeholders Driving Sustainability
10178 Berlin
Cities, World Expos, and Stakeholders Driving Sustainability
10178 Berlin
Anzeige
Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht
Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol
Megatrends
Selbstgewählte EinsamkeitChristoph Quarch analysiert den Trend und empfiehlt, Komfortzonen zu verlassen
Jetzt auf forum:
Ökologische Stromproduktion aus Fließgewässern
Ab 14.12.2025 gilt der neue Fahrplan der Deutschen Bahn für 2026
Schulen stärken Bildung für nachhaltige Entwicklung
Seit 15 Jahren: faire und umweltbewusste Beschaffung mit dem Kompass Nachhaltigkeit















