Beamtenpensionen:

Hunderte Millionen Euro für klimaschädliche Industrien

Zehn von 16 Bundesländern investieren insgesamt hunderte Millionen Euro ihrer Pensionsfonds in klimaschädliche Industrien. Von den Geldern profitieren skandalträchtige Konzerne, aber auch internationale Großbanken, die den Ausbau fossiler Energien finanzieren. Doch einige Bundesländer denken bereits um. 

Nach Berechnungen von CORRECTIV investiert Sachsen-Anhalt mehr als 58 Millionen Euro in einige der größten Erdöl- und Gaskonzerne der Welt. Darunter Exxon und BP. © Chikilino, pixabay.comZehn von 16 Bundesländern investieren bei ihren Pensionsfonds in klimaschädliche Industrien oder Großbanken, die den Ausbau fossiler Energien finanzieren. Neben Sachsen-Anhalt ist Bayern bei den Investments in Kohle, Öl und Gas Spitzenreiter. CORRECTIV hatte bei allen 16 Finanzministerien eine Liste ihrer Anlagen für die Pensionsfonds angefragt. 

Nach Berechnungen von CORRECTIV investiert Sachsen-Anhalt mehr als 58 Millionen Euro in einige der größten Erdöl- und Gaskonzerne der Welt. Darunter Exxon und BP. 

Sachsen-Anhalt will auch künftig an diesen Investitionen festhalten. Auf CORRECTIV-Anfrage teilt das Finanzministerium mit, dass ein "Deinvestment aus Firmen mit fossiler Energiegewinnung" nicht geplant sei. 

Auch Bayern steckt seine rund 1,7 Milliarden Euro in große Aktienindizes, die das Geld vor allem an die größten Konzerne der Börsen verteilen - oft ohne Klimaschutz zu berücksichtigen. Ein Problem sieht der Freistaat darin offenbar nicht. Man nutze "anerkannte nationale und internationale Unternehmenswerte, die jederzeit für den Vorsorgezweck verfügbar sind", wie es auf CORRECTIV-Anfrage heißt. 

Das Problem daran: Deutschland wird die internationalen Klimaziele mit diesen Investments so nicht erreichen und auch die Bundesregierung verfehlt ihren Plan, Deutschland zu einem führenden "Sustainable Finance-Standort auszubauen", wie es in der gleichlautenden Strategie der Ampel-Regierung heißt. Zu deren Zielen zählt unter anderem, in der deutschen Finanzpolitik Klima- und Umweltschutz sowie soziale Aspekte zu berücksichtigen. 

Dass die Bundesländer noch immer massiv in fossile Energien investieren, liege vor allem an mangelnder Sensibilisierung oder fehlendem Know-How, sagt Silke Stremlau, Vorsitzende des Sustainable Finance Beirats der Bundesregierung und Vorständin einer nachhaltigen Pensionskasse. Dabei sei eine andere Art der Finanzpolitik möglich: "Wir haben kein Erkenntnisproblem mehr, nur noch ein Umsetzungsproblem." Es gebe viele nachhaltige Fonds und Auswahlmöglichkeiten, die dieselbe Rendite erbrachten wie herkömmliche Fonds. Auch bei Banken gebe es Alternativen. 

Bereits 2016 hatte CORRECTIV öffentlich gemacht, dass die Bundesländer damals rund 400 Millionen Euro in Unternehmen investierten, die den Klimazielen der Bundesregierung entgegenstehen. Zwar haben kürzlich einige Bundesländer wie Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen oder Berlin ihr Portfolio auf mehr Nachhaltigkeit ausgerichtet, doch auch diese finanzieren weiterhin direkt oder indirekt klimaschädliche Industrien. 

Die vollständige Recherche lesen Sie hier

Kontakt:  CORRECTIV, Gesa Steeger | gesa.steeger@correctiv.org | www.correctiv.org

Lifestyle | Geld & Investment, 11.05.2023

     
        
Cover des aktuellen Hefts

Save the Ocean

forum 02/2025 ist erschienen

  • Regenerativ
  • Coworkation
  • Klimadiesel
  • Kreislaufwirtschaft
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
30
APR
2025
Franz Alt: Die Solare Weltrevolution - Aufbruch in eine neue Menschheitsepoche
In der Reihe "Mein Klima… in München"
80331 München und online
07
MAI
2025
MakerCamp Genossenschaften 2025
Genossenschaftliche Lösungen in Wirtschaft, Kommunen und Gesellschaft
65189 Wiesbaden
21
MAI
2025
LVR-Kulturkonferenz 2025: Kultur. Nachhaltig. Wirtschaften.
Welchen Beitrag leistet Kultur zum wirtschaftlichen Wachstum?
47805 Krefeld
Alle Veranstaltungen...

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Politik

Verlässlichkeit, Wohlwollen, Verletztlichkeit
Christoph Quarchs Prüfsteine für die Vertrauenswürdigkeit von Politikern
B.A.U.M. Insights
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Jetzt auf forum:

Nachhaltiges Handeln für Region und Ressourceneffizienz

Wenn der Boden unter den Füßen erodiert

PRISMA in Frankfurt

Nach dem Einsturz

Schwartauer Werke gewinnen CSR-Preis der Bundesregierung in der Kategorie „Wirkungsvoller Schutz des Klimas und der Biodiversität"

Die intelligente Tranformation: ESG + KI = Zukunftssicherung

Mehr Nachhaltigkeit, weniger Kosten

Mut und Machen – Tollwood Sommerfestival 2025, 19. Juni bis 20. Juli in München

forum extra, Beilage in der Wirtschaftswoche
  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • NOW Partners Foundation
  • Global Nature Fund (GNF)
  • circulee GmbH
  • Engagement Global gGmbH
  • Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW)
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • toom Baumarkt GmbH
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • Kärnten Standortmarketing
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH