Klimawandel – Folgen für die Landwirtschaft und die Erdbevölkerung

Der Klimawandel ist allgegenwärtig und in aller Munde. Die Folgen des Klimawandels sind nicht zu bestreiten. In einigen Gebieten der Erde hat der Klimawandel bereits die Ernteerträge sinken lassen. Wie sich der Klimawandel zukünftig voraussichtlich auf den Agrarsektor und somit auch auf die Erdbevölkerung auswirken wird und was von Landwirten diesbezüglich erwartet wird, erfahren Sie hier.

Was bedeutet der Klimawandel für den Agrarsektor?

© Bernhard Jaeck, pixabay.comFür Landwirte ist es vor allem wichtig, flexibel auf unterschiedliche Wettereinflüsse reagieren zu können. Auch auf den Klimawandel vorbereitet zu sein, ist für sie ein Muss. Doch sich erfolgreich an die geänderten Bedingungen durch den Klimawandel anpassen zu können, ist für Landwirte nur bis zu einer globalen Erwärmung von 2 °C möglich. Aus diesem Grund werden bessere und zuverlässige Wettervorhersagen immer wichtiger. Online-Anbieter stellen Schnittstellen zur Verfügung, sogenannte Wetter APIs, die dabei helfen sollen. Sie stellen Wetterdaten bereit, die einfach in bestehende Systeme integriert werden können. Dabei handelt es sich um weltweite Wetter-, Meeres-, Umwelt- und Klimadaten für jede einzelne Koordinate der Erde. So können Landwirte beispielsweise ihr Bewässerungssystem optimieren.

Wichtig für Landwirte ist darüber hinaus, sich bewusst zu werden, dass bei einer Erderwärmung ab 3 °C eine Anpassung an das Klima in gewissen Bereichen der Erde, nämlich in Äquatorialnähe, nicht mehr möglich sein wird. Dieser Wert wird bis zum Ende dieses Jahrhunderts erwartet, sofern der ungebremste Treibhausgasausstoß im selben Maße wie heute anhält. Daher wäre es für jeden Landwirt von Interesse, sich ernsthaft und nachhaltig für eine allgemeine Emissionsminderung einzusetzen.

Was wird von Landwirten erwartet?

Die Ironie bei der Sache ist, dass ein nennenswerter Anteil von ca. 10 -12 Prozent des gesamten durch menschliche Aktivitäten produzierte CO?-Ausstoßes aus der Landwirtschaft stammt. Auch ist sie mit Abstand die größte Quelle einzelner Treibhausgase wie Methan oder Lachgas. Diese Gase entstehen durch landwirtschaftliche Bodenbearbeitung, Stickstoffdüngemittel und Viehhaltung. Um ernsthaft und gewissenhaft zur Emissionsminderung beizutragen, wird vom Agrarsektor also erwartet, schnellstmögliche weitflächige und effiziente Änderungen in der Landnutzung, der Bodenbewirtschaftung und der Viehhaltung zu planen und vorzunehmen.

Folgen des Klimawandels auf die Landwirtschaft

Wird der Klimawandel nicht ausreichend gestoppt, so wird er Prognosen zu Folge zahlreiche verheerende Folgen für die Landwirtschaft und somit auch für die Bevölkerung haben. Auch bei einer globalen Erderwärmung von "nur" 2 °C wird die Landwirtschaft mit Konsequenzen rechnen müssen. Auf diese fünf Folgen sollten sich Landwirte wie auch Endverbraucher also einstellen:

Ernteerträge

Der heutige CO?-Ausstoß und jener der vergangenen Jahre bewirkt bereits heute eine Beeinträchtigung des Anbaus von Reis, Weizen und Mais. Sollten keine entsprechenden Anpassungsmaßnahmen erfolgen, ist zukünftig in jeden Fall mit stärkeren sinkenden Ernteerträgen in diesem Bereich zu rechnen.
 

Wasserverfügbarkeit

Auch die weltweiten Wasserkreisläufe und damit die Qualität des verfügbaren Wassers werden beeinträchtigt. Dies liegt am kontinuierlichen Rückgang von Eis, Gletschern und Schnee weltweit. Es ist davon auszugehen, dass bei 2 °C Erderwärmung erneuerbare Wasserressourcen für ca. 14 % der Erdbevölkerung um mindestens 20 % abnehmen werden.

Lebensmittelqualität

Nicht nur die Qualität des Wassers, auch die der Lebensmittel wird durch den Klimawandel voraussichtlich einbüßen. Bei einer zu hohen CO?-Konzentration beim Anbau von z. B. Weizen, Reis und Kartoffeln sinkt der Proteingehalt um bis zu 14 Prozent. Überdies kann in einigen pflanzlichen Lebensmitteln der Gehalt an wertvollen Mineralien und Spurenelementen abnehmen.

Vermehrte Schädlinge und Krankheiten

Durch steigende Temperaturen und dadurch auch häufigere und extremere Hitze sowie veränderte Niederschlagsmuster kommt es zu einer Beeinträchtigung der natürlichen Regulierung von Schädlingen und Krankheiten. Auch das Auftreten und die Verbreitung von Schädlingen lässt sich teilweise bereits jetzt auf den Klimawandel zurückführen. Durch diese Vermehrung von Schädlingen kann es schnell zu weiteren Ernteeinbußen kommen, die wiederum Preisanstiege zur Folge haben werden.

Preisschwankungen

Die zunehmende Erderwärmung wird nicht nur gesundheitliche Folgen, sondern auch wirtschaftliche Konsequenzen nach sich ziehen. Bereits bei den rekordmäßigen Lebensmittelpreiserhöhungen im Jahr 2010/2011 rutschten schätzungsweise 44 Millionen Menschen in 28 Ländern unter die Armutsgrenze. Zukünftig bis voraussichtlich 2050 soll es Prognosen zu Folge enorme Preissteigerungen für Mais, Reis und Wei­zen geben - der Preis für Mais soll sogar um über 50 Prozent steigen.

Fazit

Der Klimawandel ist kein dystopisches Zukunftsszenario, er ist bereits im vollen Gange und beeinträchtigt die Landwirtschaft und die Erdbevölkerung immer stärker. Selbst beim geplanten Anstieg von 2 °C ist der Agrarsektor dazu angehalten, Anpassungsänderungen in Landnutzung, Bodenbewirtschaftung und Viehhaltung zu planen und vorzunehmen. Denn zumindest zu einem gewissen nennenswerten Grad sind diese dazu bemächtigt, den Treibhausgasausstoß zu minimieren - vor allem was Gase wie Methan und Lachgas angeht. Die Folgen des Klimawandels auf die Landwirtschaft werden sich auf die Ernteerträge und somit auf den Zugang und die Qualität von Trinkwasser und Lebensmittel auswirken. Nichts zuletzt deswegen wird vom Agrarsektor erwartet, unmittelbar effiziente und nachhaltige Maßnahmen zu ergreifen.

Umwelt | Klima, 22.04.2023
     
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