Neuer Bericht von Deutsche Umwelthilfe und urgewald:
Deutsche Banken und Unternehmen finanzieren massiv Fracking-LNG-Projekte in den USA
Ein Bericht von Deutsche Umwelthilfe (DUH) und urgewald zeigt, dass mindestens sieben LNG-Exportterminals in den USA von Deutschland aus mitfinanziert wurden. Das meiste Geld haben die Deutsche Bank und die Landesbank Baden-Württemberg investiert. Über die Terminals soll Fracking-Gas nach Europa geliefert werden.

Constantin Zerger, Leiter Energie und Klimaschutz der DUH: "Obwohl sie das umwelt- und energiepolitische Desaster mit den deutschen LNG-Projekten direkt vor Augen haben, versenken deutsche Banken und Unternehmen ihr Geld in weitere Terminals in den USA. Mindestens sieben Terminals werden von deutschen Investoren mitfinanziert und sollen Deutschlands Energiehunger mit Fracking-Gas stillen. Das Fracking-Verbot in Deutschland wird damit einfach umschifft und die Klimaziele ausgeblendet. Sollte all das geplante Gas bei uns ankommen, können wir das 1,5-Grad-Limit vergessen. Die finanzielle Unterstützung der Projekte muss umgehend gestoppt und Abnahmeverträge müssen storniert werden. Ansonsten sind die Klimaversprechen der Banken und Unternehmen reine Farce."
Andy Gheorghiu, Campaigner und Hauptautor des Berichts: "Deutsche Investitionen ermöglichen LNG-Exportterminals mit massiven Konsequenzen vor Ort und fürs Klima. Sie verschärfen nicht nur direkt den anhaltenden Klimanotstand, sondern zerstören auch die Lebensgrundlagen der Menschen vor Ort. Auch Feuchtgebiete, die in natürlicher Art und Weise vor wiederkehrenden Wirbelstürmen schützen und Heimat vieler Arten sind, werden durch die Projekte zunehmend vernichtet. Die meisten Projekte sind in Louisiana oder Texas angesiedelt, wo die Gas-, Öl- und zugehörige Petrochemie und Plastikindustrie schon einen enormen Impact hat. Des Weiteren handelt es sich bei den betroffenen Anwohnenden oft um People of Color, Indigene oder Latine Bevölkerungsgruppen."
Regine Richter, Campagnerin bei urgewald: "Kredite von deutschen Banken in Höhe von über 4 Milliarden Euro in den letzten zehn Jahren für den Bau von LNG-Terminals und davon 2,1 Milliarden Euro seit letztem Jahr führt die Versprechen dieser Banken, sich aktiv für Klimaschutz einzusetzen, ad absurdum. Im Gegensatz dazu hat die französische Bank Société Générale vor kurzem den Rückzug aus dem umstrittenen Schiefergas-Exportprojekt Rio Grande LNG in Südtexas erklärt. Diesem Beispiel sollten deutsche Banken und Unternehmen folgen."
Hintergrund:
Über 4 Milliarden Euro an Krediten wurden in den letzten zehn Jahren für den Bau von US-amerikanischen LNG-Exportterminals von deutschen Banken und Unternehmen bereitgestellt. Zusätzlich wurde die Finanzierung mittels Anleihen in Höhe von rund 613,4 Millionen Euro gesichert. Die größten Geldgeber waren die Deutsche Bank (Kredite: 1,7 Milliarden Euro; Anleihen: 480 Millionen Euro) und die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) (Kredite: 1,3 Milliarden Euro). Andere Unterstützer waren Siemens (Kredite: 396 Millionen Euro), der internationale Arm der deutschen Staatsbank KfW IPEX-Bank (Kredite: 233 Millionen Euro), die Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale (Helaba) (Kredite: 227 Millionen Euro), die Bayerische Landesbank (BayernLB) (Kredite: 99,9 Millionen Euro), die DZ Bank (Kredite: 45,4 Millionen Euro), sowie die Allianz Global Investors (Anleihen: 133,4 Millionen Euro). Allein zwischen Januar 2022 und April 2023 summiert sich die Unterstützung durch deutsche Banken auf 2,1 Milliarden Euro.
Neben der Direktfinanzierung von Projekten wurden auch langfristige Lieferverträge zwischen US-amerikanischen LNG-Betreibern und deutschen Unternehmen abgeschlossen. Die meisten Lieferungen sollen 2026 oder 2027 starten und bis zu 20 Jahre laufen. Dies steht in Konflikt mit dem deutschen Klimaschutzgesetz, das eine Treibhausgasneutralität bis 2045 vorgibt.
Den vollständigen Bericht finden Sie hier.
Lifestyle | Geld & Investment, 20.04.2023

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