Technik | Energie, 27.03.2023
Die Berliner Weisen
Der aktuelle Kommentar von Markus W. Voigt zum Berliner Volksentscheid
Berlin hat gewählt oder besser gesagt volksentschieden und sich gegen eine vorgezogene Klimaneutralität ausgesprochen. Es ist ein überraschend salomonisches Urteil, das die Berliner gefällt haben. Denn das knappe Ergebnis zeigt, dass vielen Menschen Klimaschutz wichtig ist. Es zeigt aber auch, dass bei der Umsetzung sehr praktische Bedenken bestehen, vor allem was die Kosten angeht. Doch es gibt Lösungen.
In Berlin war vorgeschlagen worden, die Klimaneutralität schon 2030 statt 2045 zu erreichen. Der Volksentscheid scheiterte, weil nicht ausreichend Berliner zur Abstimmung gingen. Von denen, die kamen, stimmte jeweils ungefähr die Hälfte dafür und dagegen. Das ist verständlich, denn so schön eine schnellere Klimawende wäre, so wenig sind die Menschen bereit und in der Lage, die damit verbundenen Mehrkosten zu stemmen. Zumindest werden hohe Mehrkosten befürchtet, wenn wie im Falle Berlins die Pläne für den klimaneutralen Umbau der Stadt vage bleiben, wenn konkrete Vorhaben fehlen und erst ausdiskutiert werden sollen. Klimaschutz kann teuer sein. Doch er muss es nicht.
Mehr Angebot, sinkende Preise
Seit Jahrzehnten etwa wurden die erneuerbaren Energien gefördert, starteten mit vielen Subventionen in den Markt. Mittlerweile werden Wind- und Solarparks errichtet, ohne staatliche Förderung in Anspruch nehmen zu müssen. Die erneuerbaren Energien liefern grünen Strom für den Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft zu einem marktüblichen Preis. Ein weiterer Ausbau der Erneuerbaren ließe den Preis sogar noch weiter sinken. Wenn das Angebot an grünem Strom steigt, sinken die Preise.
Bürokratische Hürden abbauen
So ist es möglich, die Klimaneutralität zu erreichen, ohne auf immensen Kosten zu sitzen. Doch es gibt ein Problem und das macht das Urteil der Berliner so weise: Es geht nicht schnell. Zumindest nicht so viel schneller, wie die Initiatoren das für Berlin festschreiben wollen. Denn noch immer behindern bürokratische Hürden die Genehmigung der Anlagen, noch immer hat sich nicht viel getan bei der alltäglichen Blockade des Ausbaus der Erneuerbaren durch langsames Behördenhandeln.
Die einzige Subvention, die beste Unterstützung, die die Erneuerbaren jetzt brauchen, ist nicht Geld: Es ist der Wille zur Geschwindigkeit, zu einer zügigen Abarbeitung der Genehmigungen. Dann lassen sich Klimaziele schneller erreichen, die Klimaneutralität schneller herstellen, den Berliner Ja-Stimmern zur Freude und den Nein-Sagern ebenfalls.
Markus W. Voigt ist CEO der Firma "aream Group".
In Berlin war vorgeschlagen worden, die Klimaneutralität schon 2030 statt 2045 zu erreichen. Der Volksentscheid scheiterte, weil nicht ausreichend Berliner zur Abstimmung gingen. Von denen, die kamen, stimmte jeweils ungefähr die Hälfte dafür und dagegen. Das ist verständlich, denn so schön eine schnellere Klimawende wäre, so wenig sind die Menschen bereit und in der Lage, die damit verbundenen Mehrkosten zu stemmen. Zumindest werden hohe Mehrkosten befürchtet, wenn wie im Falle Berlins die Pläne für den klimaneutralen Umbau der Stadt vage bleiben, wenn konkrete Vorhaben fehlen und erst ausdiskutiert werden sollen. Klimaschutz kann teuer sein. Doch er muss es nicht.Mehr Angebot, sinkende Preise
Seit Jahrzehnten etwa wurden die erneuerbaren Energien gefördert, starteten mit vielen Subventionen in den Markt. Mittlerweile werden Wind- und Solarparks errichtet, ohne staatliche Förderung in Anspruch nehmen zu müssen. Die erneuerbaren Energien liefern grünen Strom für den Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft zu einem marktüblichen Preis. Ein weiterer Ausbau der Erneuerbaren ließe den Preis sogar noch weiter sinken. Wenn das Angebot an grünem Strom steigt, sinken die Preise.
Bürokratische Hürden abbauen
So ist es möglich, die Klimaneutralität zu erreichen, ohne auf immensen Kosten zu sitzen. Doch es gibt ein Problem und das macht das Urteil der Berliner so weise: Es geht nicht schnell. Zumindest nicht so viel schneller, wie die Initiatoren das für Berlin festschreiben wollen. Denn noch immer behindern bürokratische Hürden die Genehmigung der Anlagen, noch immer hat sich nicht viel getan bei der alltäglichen Blockade des Ausbaus der Erneuerbaren durch langsames Behördenhandeln.Die einzige Subvention, die beste Unterstützung, die die Erneuerbaren jetzt brauchen, ist nicht Geld: Es ist der Wille zur Geschwindigkeit, zu einer zügigen Abarbeitung der Genehmigungen. Dann lassen sich Klimaziele schneller erreichen, die Klimaneutralität schneller herstellen, den Berliner Ja-Stimmern zur Freude und den Nein-Sagern ebenfalls.
Markus W. Voigt ist CEO der Firma "aream Group".
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