Green IT-Studie:
Nutzen statt Besitzen spart große Mengen an CO2
- Nutzungsmodelle sind wesentliche Treiber einer Green IT-Strategie
- CO2-Emissionen können bei IT-Nutzungsmodellen um mehr als 50 Prozent sinken
- IT-Nutzungsmodelle können bis zu 2/3 wertvoller Rohstoffe einsparen
IT-Nutzungsmodelle wie Leasing und Device-as-a-Service (Miete) bieten deutliche Vorteile in Bezug auf den CO2-Footprint und Ressourcenverbrauch gegenüber dem klassischen Kauf von Geräten. Dies ist das Ergebnis der aktuellen Green IT-Studie von CHG-MERIDIAN und dem belgischen VITO-Institut. Für Unternehmen bieten Nutzungsmodelle damit die Möglichkeit, die Beschaffung ihrer IT-Infrastruktur in Richtung Nachhaltigkeit voranzutreiben und damit Kapitaleinsatz und Ressourcen zu schonen.
„Die IT-Beschaffung heute als Nutzungsmodell zu verstehen, entspricht den aktuellen Marktanforderungen, um Kosten und Ressourcenknappheit im Blick zu behalten", sagt Dr. Mathias Wagner, Vorstandsvorsitzender von CHG-MERIDIAN. „Beides sind wichtige Hebel, um die dringend notwendige Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft weiter voranzutreiben. Nutzungsmodellen gehört daher die Zukunft."
Doch auch wenn IT-Geräte nach der Erstnutzung nur ein einziges Mail wiederaufbereitet bzw. refurbished und weitervermarktet werden, ist der Effekt bereits deutlich: Durch die Verlängerung der Nutzungsdauer lassen sich in der Gesamtbetrachtung mehr als ein Drittel an CO2-Emissionen einsparen. Der Grund: Bei DaaS oder Leasing werden die IT-Geräte nach der Erstnutzung in der Regel vom Vermieter bzw. Leasinggeber zurückgenommen, wiederaufbereitet und erneut auf den Markt gebracht. Dadurch müssen in Summe weniger Geräte neu hergestellt werden. Dabei ist wichtig zu wissen, dass bei IT-Geräten ein Großteil der CO2-Emissionen im Rahmen der Produktion entstehen. Die Green IT-Studie zeigt auf, dass 76 Prozent des CO2-Footprints eines Smartphones auf den Herstellungsprozess entfallen.
2019 haben nur 24 von 27 EU-Mitgliedstaaten ihre Zielvorgaben für die Sammlung von Elektro- und Elektronik-Altgeräten (WEEE) erreicht, was dazu führte, dass bis zu 4,8 Millionen Tonnen an Materialien für Wiederverwendung und Recycling verloren gingen (3). Durch Regulatorik verpflichten Gesetzgeber vor allem Unternehmen dazu, diese Mengen zu reduzieren und sich an zunehmend strengere Nachhaltigkeitsvorgaben anzupassen – etwa in Zusammenhang mit dem europäischen Green Deal oder dem zum Jahreswechsel in Deutschland in Kraft tretenden Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG). Für viele Firmen bedeutet das zusätzlichen Druck. Sie müssen in einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld hohe Kostensteigerungen abfedern, aktuell vor allem bei Energie, und gleichzeitig in ihre IT-Infrastruktur investieren, um sich zu digitalisieren.1 Quelle: Mehr als 200 Millionen Alt-Handys lagern in deutschen Wohnungen | Bitkom e.V.
2 Quelle: Globaler Elektroschrott: Anstieg um 21 Prozent in 5 Jahren (unbonn.org)
3 Quelle: Product-as-a-Service in the Circular Economy | Stena Recycling
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