Wohnortwechsel wegen Extremwetter? Mehr als ein Viertel der Menschen zieht dies in Betracht.

Für mehr als zwei Drittel der Großstädterinnen und Großstädter hat sich bereits heute ihre Lebensqualität durch Extremwetter verschlechtert

Selten waren die Folgen des Klimawandels in Form von Extremwetter so deutlich spürbar wie in den vergangenen Wochen. Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) steigen die Temperaturen hierzulande sogar deutlich stärker als im weltweiten Durchschnitt*. Diese Entwicklung bereitet den Menschen in Deutschland Sorge und sie leiden bereits heute merklich unter den Klimafolgen, wie eine repräsentative Umfrage der Initiative „Grün in die Stadt" zeigt. Demnach nehmen über 80 Prozent der deutschen Bevölkerung eine Zunahme von Extremwetterlagen, wie anhaltende Hitze und Trockenheit, aber auch Starkregen, Stürme, Überschwemmungen und hohe Feinstaubwerte in den vergangenen Jahren wahr. Drei von vier Befragten (77 Prozent) sind überzeugt davon, dass die Häufigkeit der Extremwetterereignisse auch künftig weiter ansteigt. 79 Prozent nehmen dabei insbesondere die Rekordtemperaturen im Sommer als stark bis teilweise belastend wahr.
 
© Grün in die StadtVor allem in Großstädten sinkt durch Extremwetter die Lebensqualität
Wenig verwunderlich: Großstadt– (83 Prozent) wie Kleinstadt– bzw. Landbevölkerung (78 Prozent) erleben Hitze und Trockenheit als Extremwetterphänomene in etwa gleich häufig. Beim Thema Luftqualität bzw. Feinstaubbelastung verhält sich dies jedoch anders: Mehr als jeder dritte Befragte in einer Großstadt gibt an, bereits schlechte Luftqualität bzw. hohe Feinstaubwerte erlebt zu haben. In mittelgroßen Städten unter 100.000 Einwohnenden ist es nur noch jeder Fünfte (19 Prozent), während die Zahlen in Kleinstädten (13 Prozent) und Dörfern (sieben Prozent) noch niedriger liegen.

Daraus lässt sich auch ableiten, weshalb Menschen in Großstädten (70 Prozent) eine etwas stärkere Verminderung ihrer Lebensqualität durch Klimafolgen spüren als der bundesweite Durchschnitt. Insgesamt geben fast zwei Drittel (63 Prozent) der Befragten an, dass die Lebensqualität an ihrem Wohnort durch Extremwetter zumindest zeitweise eingeschränkt wird. Einen Umzug aufgrund von anhaltenden extremen Wetterlagen zieht sogar mehr als jeder vierte Befragte in Betracht (28 Prozent).

Sorge vor gesundheitlichen Folgen in Großstädten besonders präsent
Dazu passt, dass Menschen in Großstädten die möglichen gesundheitlichen Folgen von Extremwetter am stärksten beunruhigen. 57 Prozent von ihnen geben an, sich darüber Sorgen zu machen, während im Vergleich nur 42 Prozent der Dorfbewohnerinnen und -bewohner gesundheitliche Einschränkungen befürchten.

Jan Paul, Sprecher der Initiative 'Grün in die Stadt' und Vizepräsident des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. © 'Grün in die Stadt'„Neben der allabendlichen Wetterkarte machen auch diese Umfrageergebnisse erneut den Handlungsdruck für politische Entscheiderinnen und Entscheider deutlich. Der Klimawandel ist real. Städte und Gemeinden müssen klimafit werden – und zwar jetzt. Damit die Sommerhitze erträglich bleibt und die Luftqualität gut, braucht es mehr Investitionen in Stadtbäume und Grünflächen. Das gerät in den Debatten um zukunftsfähige Städte allzu häufig in Vergessenheit," kommentiert Jan Paul, Sprecher der Initiative „Grün in die Stadt" und Vizepräsident des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V.

An dem Bewusstsein für die Vorteile von städtischem Grün mangelt es zumindest in der Bevölkerung nicht: Fast 90 Prozent schätzen den Stellenwert des urbanen Grüns für die Abschwächung von extremen Wetter- und Umweltereignissen als sehr hoch oder hoch ein.

Vier Grün-Fakten: So wirkt Stadtgrün Extremwetter entgegen
  1. Stadtgrün verbessert die Luftzirkulation und sorgt somit für Abkühlung in dicht bebauten Gebieten
  2. Bäume lassen Wasser über ihre Blätter verdunsten. Dadurch entsteht ein Kühlungseffekt, zusätzlich spenden sie Schatten
  3. Begrünte Dächer und Fassaden erleichtern das Regenwassermanagement und wirken als natürliche Klimaanlage
  4. Grünanlagen fungieren als Kaltluft- und Grundwasser-Entstehungsgebiete für ein gesünderes Klima

Über die Umfrage
Im Auftrag der Initiative „Grün in die Stadt" des Bundesverbandes Garten-, Landschaft- und Sportplatzbau e. V. (BGL) hat das Marktforschungsinstitut Innofact AG eine repräsentative Online-Umfrage unter 2.000 Menschen in Deutschland zur Wahrnehmung von Klimafolgen und Extremwetterereignissen durchgeführt. Im Rahmen der Untersuchung wurden bundesweit Personen ab 18 Jahren befragt. Um Unterschiede zwischen der Stadt- und Landbevölkerung festzustellen, wurde eine Clusterung der Ergebnisse nach Größe der Städte (unter 2.000 bis über 500.000 Einwohnende) vorgenommen.

Über „Grün in die Stadt"
Die Initiative „Grün in die Stadt" – getragen vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL) – hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem positiven Beitrag von Grün- und Freiflächen in urbanen Ballungszentren mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. „Grün in die Stadt" wendet sich als Dialog- und Austauschplattform an alle Interessierten. Kommunale Entscheiderinnen und Entscheider werden dabei unterstützt, die passenden Förderprogramme schnell und unkompliziert zu finden.
 
Kontakt: Initiative „Grün in die Stadt" , Nina Prange | nina.prange@klenkhoursch.de | www.gruen-in-die-stadt.de

Umwelt | Klima, 31.08.2022

     
Cover des aktuellen Hefts

Jede Menge gute Nachrichten

forum Nachhaltig Wirtschaften 02/2024 mit dem Schwerpunkt "Der Weg zum Mehrweg – Transport und Logistik"

  • Circular Cities
  • Kllimagerecht bauen
  • Kreislaufwirtschaft für Batterien
  • ToGo-Mehrwegverpackungen
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
25
APR
2024
Watervent
Funding in the Water Nexus
10623 Berlin
29
APR
2024
DIGISUSTAIN
B2B Konferenz & Networking Hub für Nachhaltigkeits-Pioniere
60327 Frankfurt am Main
06
JUN
2024
SustainED Synergy Forum 2024
SustainED Synergy – unser 6-Monate CSRD Consulting für Ihr Unternehmen!
73728 Esslingen am Neckar
Alle Veranstaltungen...
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Megatrends

Zukunftstrend Sorge statt Zuversicht
Zum Jahreswechsel empfiehlt uns Christoph Quarch, die Ego-Bubble zu verlassen und uns neuerlich auf das Leben einzulassen.
B.A.U.M. Insights

Jetzt auf forum:

Die Sonne ernten – only 'Made in China'?

Solarhersteller Meyer Burger kündigt Mitarbeitern und beschließt Aus in Freiberg/Sachsen

Deutschland summt!-Pflanzwettbewerb 2024:

"Nachhaltigkeit muss kein Verzicht sein"

Nachhaltig schön gestalten: Prima Klima für den Außenbereich

Econocom startet “Impact“:

Sticker Gizmo wählt NatureFlex™ als erneuerbares und kompostierbares Facestock-Material für seine Etiketten

Innovatives urbanes Wohnen mit Biome:

  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • toom Baumarkt GmbH
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • B.A.U.M. e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Kärnten Standortmarketing
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • Engagement Global gGmbH
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • Global Nature Fund (GNF)