Mehr Kreislaufwirtschaft durch digitale Bauwerksmodelle

An der FH Münster entsteht das Zentrum für zirkuläre Wertschöpfung im Bauwesen

Die Bauwerke des Hoch- und Tiefbaus mit den darin verbauten Materialien und technischen Ausstattungen sind wichtige Rohstoffquellen der Zukunft: Nach dem Rückbau können Baustoffe einem Recycling zugeführt werden und bleiben so Teil des Wertstoffkreislaufs. Doch um festzustellen, welche Stoffe in den Bauwerken verarbeitet wurden und recycelt werden könnten, werden Informationen über die Mengen, die Materialqualitäten und die Verbindung der einzelnen Baustoffe miteinander benötigt. Prof. Dr. Sabine Flamme, Prof. Dr. Henriette Strotmann und Prof. Dr. Carsten Bäcker von den Fachbereichen Bauingenieurwesen sowie Energie – Gebäude – Umwelt haben sich im Rahmen eines Forschungsprojektes zusammengeschlossen, um gemeinsam diesen Prozess zu optimieren, neue Ansätze zu entwickeln und Impulse zu geben. Sie bündeln die vorhandene Expertise in den beiden Fachbereichen und streben an, mittelfristig gemeinsam mit weiteren Kolleg*innen aus anderen Fachbereichen das Zentrum für zirkuläre Wertschöpfung im Bauwesen an der FH Münster zu etablieren, das die Forschung zum Recycling von Bauwerken zielgerichtet vorantreibt.

Virtual-Reality-Brillen ermöglichen den Nutzer*innen, sich durch ein digitales Gebäudemodell zu bewegen und dort zu erfassen, welche Wertstoffe im Gebäude verbaut worden sind. © FH Münster/Frederik TebbeEin wichtiges Instrument dafür sehen sie im Building Information Modelling, kurz: BIM: „Bauwerke lassen sich hiermit in Form eines digitalen Modells mit geometrischen Informationen und allen zusätzlichen Informationen zur verbauten Masse vollständig abbilden", erklärt Strotmann. „Mit BIM speichern und erweitern Nutzerinnen und Nutzer Informationen zum Bauwerk – etwa zur Identität der verwendeten Bauteile, Konstruktions- und Materialinformationen oder Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen." Die Methode wird in der Planungs- und Genehmigungsphase von Bauwerken in einzelnen Projekten bereits genutzt.

Eine gezielte Aufnahme, Weiterentwicklung und Nutzung dieser Daten im Rahmen der zirkulären Wertschöpfung – also der Rückführung der Baustoffe in den Wertstoffkreislauf – fehlt jedoch bislang. „Wir wollen aufzeigen, welche Defizite und Potenziale im Bausektor gerade im Hinblick auf die Digitalisierung bestehen. Für die zirkuläre Wertschöpfung wären digitale Methoden wie BIM von großem Nutzen. Deshalb wollen wir Optimierungsansätze entwickeln", beschreibt Bäcker die Zielrichtung des Vorhabens. „Allein in der Gebäudetechnik könnte die Digitalisierung schon viel weiter sein."

Seit Oktober vergangenen Jahres arbeiten die Wissenschaftler*innen an verschiedenen Fragestellungen in diesem Kontext und haben einen ersten hochschulinternen Workshop mit Kolleg*innen aus anderen Fachbereichen durchgeführt. Weitere Veranstaltungen und Gespräche mit Expert*innen aus Planungsbüros, ausführenden Unternehmen und Recyclingfirmen sind in den nächsten Monaten vorgesehen. Das auf zwei Jahre angelegte Forschungsprojekt wird vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

Links:

Wirtschaft | Lieferkette & Produktion, 26.08.2022

     
Cover des aktuellen Hefts

Jede Menge gute Nachrichten

forum Nachhaltig Wirtschaften 02/2024 mit dem Schwerpunkt "Der Weg zum Mehrweg – Transport und Logistik"

  • Circular Cities
  • Kllimagerecht bauen
  • Kreislaufwirtschaft für Batterien
  • ToGo-Mehrwegverpackungen
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
13
MAI
2024
IFAT Munich 2024
Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft
81823 München
10
JUN
2024
ACHEMA 2024 - Freitickets für forum-Leser!
Weltforum und Internationale Leitmesse der Prozessindustrie
60327 Frankfurt am Main
24
SEP
2024
Climate-Neutral Strategies and Resource Management 2024
Sharing Corporate Climate-Neutral Best Practices for a Sustainable Future
60598 Frankfurt
Alle Veranstaltungen...
Fritz Lietsch, CEO ALTOP-Verlag: Meet me at DIGISUSTAIN

Politik

Belebung des Arbeitsmarktes durch Leistungskürzungen für Arbeitsunwillige?
Christoph Quarch sieht die Lösung des Problems nicht in Sanktionen sondern im Steuerrecht
B.A.U.M. Insights

Jetzt auf forum:

Adapteo baut temporäre Büros für Gigafactory in Heide

Die besten Geschäftsideen, um Ihre Marke hervorzuheben

Rückwärtsgewandte Alte-Weiße-Männer-Politik

Strategisches Diversity Management

Mikrowechselrichter für kleine Solaranlagen mit 4 Solarmodulen für eine einfachere Installation via Bluetooth-Unterstützung

Ziel übertroffen: Klima-Initiative „Morgen kann kommen“ stiftet 1,1 Millionen Bäume für den deutschen Wald

RIGK auf der IFAT 2024:

Nachhaltig beleuchten: 5 Gründe für LED statt Halogen

  • toom Baumarkt GmbH
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Kärnten Standortmarketing
  • circulee GmbH
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • B.A.U.M. e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • Global Nature Fund (GNF)
  • Engagement Global gGmbH