Nachhaltigkeit und Verantwortung
Die Vision der "Nachhaltigen Entwicklung" ist, dass Zukunft gelingt. Alle sollen ausreichend davon haben.
Der Begriff der Nachhaltigkeit ist untrennbar mit dem Namen Gro Harlem Brundtland verbunden. Die nach ihr benannte Kommission erklärte den Begriff Nachhaltigkeit folgendermaßen: Eine Entwicklung ist dann nachhaltig, wenn sie "die Bedürfnisse der heutigen Generation befriedigt, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen aufs Spiel zu setzen, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen."
Zwischen den großen UN-Konferenzen in Rio de Janeiro und Johannesburg wurde "Nachhaltige Entwicklung" zu einem Schlüsselbegriff der politischen und wirtschaftlichen Debatte. War der Begriff der Nachhaltigkeit zunächst vor allem in der ökologischen Diskussion gebräuchlich, gewannen Ende des zwanzigsten Jahrhunderts auch die ökonomische und die soziale Dimension an Bedeutung. Heute herrscht weitgehend Einigkeit darüber, dass es im Konzept der Nachhaltigkeit darum geht, drei Dimensionen in Balance zu halten:
Umweltprobleme haben nur eine Chance auf dauerhafte Lösung, wenn die Wirtschaft gedeiht und die globale Armut gelindert wird.
Sozialverträglichkeit und damit der Ausgleich zwischen Nord und Süd, Reich und Arm, kann nur erreicht werden, wenn die Weltwirtschaft gedeiht und die ökologische Lebensgrundlage gesichert ist.
Eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung kann auf Dauer nicht stattfinden, wenn die Umwelt geschädigt und der soziale Friede gestört ist.
Die Chance, der Vision der "Nachhaltigen Entwicklung" nahe zu kommen, besteht gerade jetzt: Immer mehr gesellschaftliche Gruppen erkennen, dass eindimensionale Konzepte nicht mehr greifen. Unsere Zukunft sichern wir nicht dadurch, dass sich neoliberale, ökologisch-fundamentalistische und wohlfahrtsstaatliche Denkschulen bekämpfen, sondern sich durch einen integrativen Ansatz ergänzen.
Leistungsbereitschaft und Solidarität gelten nicht mehr als einander ausschließende Gegensätze. Viele Studien weisen nach, dass sich gerade Menschen in gebildeten Gesellschaften beides wünschen, nämlich Raum zur persönlichen und ökonomischen Selbstentfaltung und ein solides soziales Sicherungsnetz.
Wachstum und Werte gehen zusammen. Immer mehr setzt sich die Einsicht durch, dass Wirtschaft und Gesellschaft zusammenarbeiten müssen. Wenn wir die erarbeiteten sozialen und ökologischen Standards erhalten wollen, brauchen wir ein ausreichendes Maß an wirtschaftlicher Entwicklung.
Die gleichzeitige Sehnsucht der Menschen nach Freiheit und Ordnung verlangt Aufmerksamkeit. Im 21. Jahrhundert kann es gelingen, die Wünsche des "Ich" und de s "Wir" produktiv zu verbinden. Diese Herausforderung gilt es für den persönlichen Umgang in unseren privaten Lebenswelten, für die Aufgaben bei der Sicherung der Sozialsysteme und auch in den globalen, politischen und ökonomischen Fragen zu meistern. Dementsprechend besteht die Chance, dem Ziel der "Nachhaltigen Entwicklung" näher zu kommen. Was es dazu braucht, ist die Kooperation von Unternehmen, Regierungen, der Zivilgesellschaft und den einzelnen Bürgerinnen und Bürgern. Wie Unternehmen ihre gesellschaftliche Verantwortung in diesem Kontext übernehmen können, verbirgt sich hinter dem Konzept "Corporate Social Responsibility". Es dient den Unternehmen als Grundlage, ihre Unternehmenstätigkeit in Wechselbeziehungen mit den Stakeholdern zu integrieren.
Nachhaltige Entwicklung und CSR - die Nähe der beiden Konzepte ist augenscheinlich. Es liegt auf der Hand, sie aufeinander zu beziehen und organisch zu verbinden. Denn eine "Nachhaltige Entwicklung" geht alle an. Sie ist eine Vision für die Gesellschaft und Aufgabe für deren System und Personen. Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Bürgerinnen und Bürger sind gleichermaßen herausgefordert. Die Dimensionen, die sich für Unternehmen daraus ergeben, lassen sich so zusammenfassen:
erfolgreich wirtschaften verlässlich und vertrauenswürdig sein; langfristig und wertorientiert entscheiden; für fairen Wettbewerb sorgen; Vorbildwirkung entfalten
andere einbeziehen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Partner sehen; die gesellschaftliche Integration fördern; die Anliegen von Interessensgruppen berücksichtigen, die die Situation in anderen Ländern verbessern, insbesondere dort, wo Produktionsstätten sind
an Umwelt und Zukunft denken das Vorsorgeprinzip beachten; ökologische Herausforderungen ökonomisch lösen; die Interessen der Verbraucher berücksichtigen; die nachhaltige Entwicklung global und regional fördern
engagiert umsetzen gefasste Grundsätze ernst nehmen; durch Informationspolitik für Transparenz sorgen; in Partnerschaftsmodellen zusammenarbeiten; zielführende Maßnahmen weiterentwickeln.*
*Mit freundlicher Genehmigung wurde der Text von Prof. Dr. Friesl aus dem Titel "Sinn und Werte in der globalen Wirtschaft - Management & Spiritualtität" von Mag. Michael Tomaschek (Hrsg.) des J. Kamphausen Verlages entnommen.
Zwischen den großen UN-Konferenzen in Rio de Janeiro und Johannesburg wurde "Nachhaltige Entwicklung" zu einem Schlüsselbegriff der politischen und wirtschaftlichen Debatte. War der Begriff der Nachhaltigkeit zunächst vor allem in der ökologischen Diskussion gebräuchlich, gewannen Ende des zwanzigsten Jahrhunderts auch die ökonomische und die soziale Dimension an Bedeutung. Heute herrscht weitgehend Einigkeit darüber, dass es im Konzept der Nachhaltigkeit darum geht, drei Dimensionen in Balance zu halten:
Umweltprobleme haben nur eine Chance auf dauerhafte Lösung, wenn die Wirtschaft gedeiht und die globale Armut gelindert wird.
Sozialverträglichkeit und damit der Ausgleich zwischen Nord und Süd, Reich und Arm, kann nur erreicht werden, wenn die Weltwirtschaft gedeiht und die ökologische Lebensgrundlage gesichert ist.
Eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung kann auf Dauer nicht stattfinden, wenn die Umwelt geschädigt und der soziale Friede gestört ist.
Die Chance, der Vision der "Nachhaltigen Entwicklung" nahe zu kommen, besteht gerade jetzt: Immer mehr gesellschaftliche Gruppen erkennen, dass eindimensionale Konzepte nicht mehr greifen. Unsere Zukunft sichern wir nicht dadurch, dass sich neoliberale, ökologisch-fundamentalistische und wohlfahrtsstaatliche Denkschulen bekämpfen, sondern sich durch einen integrativen Ansatz ergänzen.
Leistungsbereitschaft und Solidarität gelten nicht mehr als einander ausschließende Gegensätze. Viele Studien weisen nach, dass sich gerade Menschen in gebildeten Gesellschaften beides wünschen, nämlich Raum zur persönlichen und ökonomischen Selbstentfaltung und ein solides soziales Sicherungsnetz.
Wachstum und Werte gehen zusammen. Immer mehr setzt sich die Einsicht durch, dass Wirtschaft und Gesellschaft zusammenarbeiten müssen. Wenn wir die erarbeiteten sozialen und ökologischen Standards erhalten wollen, brauchen wir ein ausreichendes Maß an wirtschaftlicher Entwicklung.
Die gleichzeitige Sehnsucht der Menschen nach Freiheit und Ordnung verlangt Aufmerksamkeit. Im 21. Jahrhundert kann es gelingen, die Wünsche des "Ich" und de s "Wir" produktiv zu verbinden. Diese Herausforderung gilt es für den persönlichen Umgang in unseren privaten Lebenswelten, für die Aufgaben bei der Sicherung der Sozialsysteme und auch in den globalen, politischen und ökonomischen Fragen zu meistern. Dementsprechend besteht die Chance, dem Ziel der "Nachhaltigen Entwicklung" näher zu kommen. Was es dazu braucht, ist die Kooperation von Unternehmen, Regierungen, der Zivilgesellschaft und den einzelnen Bürgerinnen und Bürgern. Wie Unternehmen ihre gesellschaftliche Verantwortung in diesem Kontext übernehmen können, verbirgt sich hinter dem Konzept "Corporate Social Responsibility". Es dient den Unternehmen als Grundlage, ihre Unternehmenstätigkeit in Wechselbeziehungen mit den Stakeholdern zu integrieren.
Nachhaltige Entwicklung und CSR - die Nähe der beiden Konzepte ist augenscheinlich. Es liegt auf der Hand, sie aufeinander zu beziehen und organisch zu verbinden. Denn eine "Nachhaltige Entwicklung" geht alle an. Sie ist eine Vision für die Gesellschaft und Aufgabe für deren System und Personen. Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Bürgerinnen und Bürger sind gleichermaßen herausgefordert. Die Dimensionen, die sich für Unternehmen daraus ergeben, lassen sich so zusammenfassen:
erfolgreich wirtschaften verlässlich und vertrauenswürdig sein; langfristig und wertorientiert entscheiden; für fairen Wettbewerb sorgen; Vorbildwirkung entfalten
andere einbeziehen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Partner sehen; die gesellschaftliche Integration fördern; die Anliegen von Interessensgruppen berücksichtigen, die die Situation in anderen Ländern verbessern, insbesondere dort, wo Produktionsstätten sind
an Umwelt und Zukunft denken das Vorsorgeprinzip beachten; ökologische Herausforderungen ökonomisch lösen; die Interessen der Verbraucher berücksichtigen; die nachhaltige Entwicklung global und regional fördern
engagiert umsetzen gefasste Grundsätze ernst nehmen; durch Informationspolitik für Transparenz sorgen; in Partnerschaftsmodellen zusammenarbeiten; zielführende Maßnahmen weiterentwickeln.*
*Mit freundlicher Genehmigung wurde der Text von Prof. Dr. Friesl aus dem Titel "Sinn und Werte in der globalen Wirtschaft - Management & Spiritualtität" von Mag. Michael Tomaschek (Hrsg.) des J. Kamphausen Verlages entnommen.
Quelle:
Wirtschaft | CSR & Strategie, 09.07.2008
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