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Unternehmensberichterstattung und - bewertung

Nachhaltigkeitskriterien halten Einzug

Die Berichterstattung von so genannten Extra- oder Non-Financials ist seit geraumer Zeit ein hochaktuelles Thema im Kapitalmarkt. Vordergründig spielt dabei das Thema Socially Responsible Investments (SRI), das insbesondere aus dem angelsächsischen Raum in den deutschen Kapitalmarkt drängt, die Rolle eines Treibers.

Greenwashing ist nicht gefragt

Große Teile des Kapitalmarktes stehen dem Thema SRI skeptisch gegenüber, nicht zuletzt deshalb,
weil eine Vielzahl von Interessengruppen häufig mit nicht offen kommunizierten Zielrichtungen öffentlichkeitswirksam Themen besetzt. Da werden mit methodisch kaum nachvollziehbaren Modellen nicht-finanzielle Tatbestände analysiert, die einer Anlageentscheidung nicht zuträglich sind. Zudem
wird die Diskussion weiterhin eng mit umwelt- und sozialpolitischen Themen in Verbindung gebracht,
die zumeist negativ von NGOs und politischen Gruppierungen belegt werden.

Paradigmenwechsel vorprogrammiert

Unter dem Akronym ESG (Environmental, Social, Governance Issues) haben traditionelle Investoren und Finanzanalysten begonnen, sich verstärkt um eine Integration von extra-finanziellen Indikatoren in die klassische Finanzanalyse zu bemühen. Nicht in der Erweiterung der Faktoren um Non-Financials liegt dabei der Paradigmenwechsel, sondern in dem Verständnis, dass Kenntnisse der Non-Financials das Risiko einer Anlageentscheidung minimieren.

Non-Financials in Form von Prosa oder narrativen Beschreibungen sind jedoch für Investment Professionals wenig nützlich: Anlageentscheidungen bedürfen quantitativer Informationen. Die Modellierung von Bewertungen und Marktrisiken kann nur über quantitative, messbare und in Zeitreihen verdichtbare Key Performance Indicators (KPIs) führen. Textabschnitte und gesonderte
Nachhaltigkeitsberichte zu Non-Financials dürften eher kontraproduktiv wirken, da sie zu einer
Datenflut beitragen, die Informationen konterkariert.

Definition von Non-Financial- Schlüsselkriterien durch die DVFA

Diese KPIs hat die DVFA definiert und mittels einer Umfrage unter globalen Fonds-Managern und Finanzanalysten auf Plausibilität geprüft. Innerhalb mehrerer Arbeitsschritte wurden verschiedene
Indikatoren für Extra-Financials und ESG gesammelt und in iterativen Prozessen zwischen Investment
Professionals und Unternehmensvertretern verdichtet. Im Sommer 2007 wurden Fonds-Manager und Finanzanalysten führender Häuser zu Relevanz und Gewichtung der von der DVFA identifizierten KPIs
befragt. Hintergrund war die Vali dierung der Arbeitsergebnisse, um sicherzustellen, dass identifizierte Indikatoren den Ansprüchen von traditionellen Investment Professionals Stand halten. 122 Investment Professionals beteiligten sich an der Umfrage. Der Anteil angelsächsischer Märkte (UK, USA) lag bei 24,6 Prozent; kontinentaleuropäische Märkte waren mit 26,3 Prozent vertreten; der Anteil deutscher Investment Professionals lag bei 48,2 Prozent.

Auf einer Skala von 5 = sehr wichtig bis 0 = unwichtig wird interessanterweise das Gewicht von "klassischen" KPIs, wie beispielsweise Kundenzufriedenheit oder Forschungs- und Entwicklungsaufwand deutlich höher eingeschätzt als beispielsweise gängige ESGThemen wie CO2-Ausstoß oder Abfallmanagement. Dennoch, selbst ein als weniger wichtig eingestuftes KPI wie "Beiträge an politische Parteien" gilt mit einem Score von 2,55 absolut gesehen noch als wichtig
und relevant.

Die DVFA-Leistungsindikatoren unterscheiden zwischen generell und allgemein gültigen General Master KPIs, die unabhängig von der Branche von jedem börsennotierten Unternehmen berichtet werden sollten, und industriespezifischen Industry-Specific Master KPIs, die nur Anwendung in spezifischen Branchen finden. Für jedes Master KPI, ungeachtet ob 'General' oder 'Industry-Specific', wurden Anwendungen definiert ("Applied KPIs"), die es Unternehmen ermöglichen, Daten nach genau vorgegebenen Definitionen zu berichten. Industry-Specific KPIs wurden bislang für die Branchen Energieversorger, Automotive und Transportation erstellt. Weitere Branchen werden im Laufe der kommenden Monate folgen.

Über die DVFA

Die Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management e.V. (DVFA) versteht
sich als Sprachrohr von Finanzanalysten und -Investoren. Im Dialog mit anderen Marktakteuren ist die DVFA daran interessiert, Unternehmensberichterstattung und Finanzkommunikation zu professionalisieren. www.dvfa.de

Quelle:
Lifestyle | Geld & Investment, 08.07.2008

     
        
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