Jetzt erst recht: Klimaschädliche Subventionen von fossilen Energien beenden, Unabhängigkeit von Russland schneller erreichen

Sozialverbände und Unternehmen fordern Abschaffung von klimaschädlichen Subventionen

Die derzeit hohen Energiepreise als Folge des russischen Angriffskriegs machen erneut deutlich: Klimaschutzpolitik ist Standortpolitik und Sozialpolitik. Unsere Abhängigkeit von fossilen Energien gefährdet den Frieden, unsere wirtschaftliche Stabilität und unser soziales Gefüge.

Immer noch fließen in Deutschland jährlich über 60 Milliarden Euro in klimaschädliche Subventionen wie den Kohleabbau. © nedu503, pixabay.comImmer noch fließen in Deutschland jährlich über 60 Milliarden Euro in klimaschädliche Subventionen. Sie schaden dem Klima, erhöhen die fossile Abhängigkeit, sorgen für Marktverzerrungen, blockieren innovative Technologien und belegen wichtige Haushaltsspielräume, etwa für sozialpolitische Maßnahmen.

Mehrere Sozialverbände und über 800 Unternehmen fordern jetzt in einem gemeinsamen Appell an die Bundesregierung, klimaschädliche Subventionen wie das Diesel- und Dienstwagenprivileg abzuschaffen und eine Besteuerung von Kerosin und Flugtickets einzuführen. Das Fit for 55-Paket der Europäischen Kommission enthält dafür wichtige Eckpunkte. Die richtungsweisenden Entscheidungen in Brüssel dürfen nun nicht aufgrund der aktuellen Debatte zu Kurzfristmaßnahmen aufgeschoben werden.

Dazu erklärt Carolin Schenuit, geschäftsführende Vorständin Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS e.V.): "Der Abbau klimaschädlicher Subventionen steht seit Jahrzehnten auf der politischen Agenda, konkrete Maßnahmen gibt es nun endlich auch im Fit for 55-Paket. Nicht trotz, sondern wegen des Kriegs ist genau jetzt der Zeitpunkt, ihn entschieden voranzutreiben und einen klaren Abbauplan festzuschreiben. Die Abkehr von fossilen Energien und die Verringerung unserer Abhängigkeit muss jetzt beginnen."

Das Abschaffen klimaschädlicher Steuerprivilegien mache auch aus sozialpolitischer Perspektive Sinn, so Dr. Thomas Becker, Deutscher Caritasverband, Abteilungsleiter Sozialpolitik und Publizistik: "Unsere Abhängigkeit von fossilen Energien ist ein großes soziales Risiko und geht aktuell für ärmere Haushalte mit großen Belastungen und Herausforderungen einher. Der Subventionsabbau kann gerecht gestaltet werden, indem mit den Einnahmen auch der soziale Ausgleich finanziert wird, zum Beispiel durch ein Klimageld. Auf jeden Fall braucht es gezielte Entlastungen und Unterstützung bei der Transformation für die Ärmsten."

Unternehmer Roland Schüren, Inhaber Ihr Bäcker Schüren, ist einer der Unterzeichner aus der Wirtschaft: "Nicht wegen, sondern trotz der Politik haben sich zukunftsorientierte Unternehmen frühzeitig von fossilen Energieträgern verabschiedet. Das zahlt sich in der aktuellen Energie-Krise aus. Die Politik muss nun nachsteuern und Rahmenbedingungen für ein unabhängiges, erneuerbares Energiesystem schaffen. Ein wichtiger Schritt ist dabei der Abbau von klimaschädlichen Subventionen."

Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft (BNW e.V.) stellt klar: "Dass sich Deutschland im Jahr 2022 noch Subventionen leistet, die dem Klima schaden, ist absurd. Jetzt geht es darum, das Bundesverfassungsgerichtsurteil zum Klimaschutz vom letzten Frühjahr ernst zu nehmen und endlich einen Abbauplan für diese Subventionen vorzulegen. Soziale Ungleichheiten und Härten gehen wir über sozialpolitische Instrumente an."

Die Forderungen im Detail und die Liste aller unterzeichnenden Unternehmen: wirtschaftsstandort-klimaschutz.de.

Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft (BNW e.V.)
Der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft (BNW e.V.) ist seit 1992 die politische Stimme für eine nachhaltige Wirtschaft. Der unabhängige Unternehmensverband setzt sich für Umwelt- und Klimaschutz ein, ist als gemeinnützig anerkannt und führt eine Reihe von Bildungsprojekten durch. Der Verband und seine 500 Mitgliedsunternehmen zeigen: Wirtschaft, Soziales und Ökologie gehören zusammen. Immer wieder initiiert und koordiniert der BNW Bewegungen wie die Wirtschaftsinitiative "Entrepreneurs For Future". Über seinen europäischen Dachverband Ecopreneur.eu bezieht der Verein auch in Brüssel Stellung.

Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) e.V.
Das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) e.V. ist ein unabhängiger politischer Think Tank für marktwirtschaftliche Instrumente in der Umwelt- und Klimapolitik. Das FÖS erstellt ökonomische Studien und politische Expertisen. Seit 1994 setzt es sich für die Weiterentwicklung der sozialen Marktwirtschaft zu einer ökologisch-sozialen Marktwirtschaft ein. Die Schwerpunkte des FÖS liegen dabei in den Themenbereichen ökologische Finanzreform sowie Energie-, Verkehrs-, Ressourcen- und Agrarpolitik.
 
Kontakt: Dr. Katharina Reuter, Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. | reuter@bnw-bundesverband.de | www.bnw-bundesverband.de

Technik | Energie, 23.03.2022

     
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