Gesellschaft | Politik, 13.03.2022
Was ist eigentlich Solidarität?
Der aktuelle Kommentar von Maiken Winter
- Mit dem Auto Spenden zur Ukraine-Sammelstelle fahren – fortbewegt mit Benzin, dessen Erlös zum Teil den Krieg finanziert.
- Warme Decken spenden, während man selbst die Wohnung schön warm heizt – mit Gas, das zu 55 Prozent aus Russland kommt und dessen Erlös zum Teil den Krieg finanziert.
- Im Internet auf Friedenskampagnen klicken, während der Strom dazu zum Teil aus Kohlekraftwerken kommt, die zu 50 Prozent Kohle aus Russland verbrennen – Kohle, mit deren Erlös zum Teil der Krieg finanziert wird.
Was ist wirklich solidarisch?
Ja, auf jeden Fall: Schnelle Hilfe für Notleidende. Zusätzlich: Endlich aufhören, fossile Energien zu verbrauchen!
Dazu gehört: Heizung runterdrehen, Strom sparen, weniger Konsumgüter kaufen, weniger (keine) Lebensmittel wegwerfen, nur im dringendsten Notfall mit dem Auto fahren und – wenn irgend möglich – umsteigen auf alternative Möglichkeiten. Nicht morgen, sondern heute.
Kohle, Erdgas und Öl aus anderen Ländern beziehen ist keine Lösung. Ja, das hilft, Russland den Erlös aus fossilen Energien zu nehmen. Aber ein Umstieg zu anderen Ländern erzeugt wieder neue Abhängigkeiten, und vor allem: Ein Umstieg vernachlässigt die noch größere unmittelbare Bedrohung durch eine globale Klimakatastrophe.
Weniger Energie konsumieren
Statt Laufzeiten für Kohle- und Kernkraftwerke zu verlängern, sollten wir endlich weniger Energie konsumieren! Unser "Leid", weniger zu konsumieren, steht in keinem Verhältnis zu dem Leid, das wir gerade in der Ukraine durch unseren Energiehunger mitfinanzieren und zu dem Leid, das die Klimakatastrophe global bewirken wird.
Dr. Maiken Winter, Gründerin des Vereins WissenLeben e.V, arbeitete zunächst als Ornithologin. Seit einem Training mit dem früheren US-Vizepräsidenten Al Gore hat sie sich darauf fokussiert, Vorträge und Workshops über den Klimawandel und seine Lösungsmöglichkeiten zu halten.
Unter "Der aktuelle Kommentar" stellen wir die Meinung engagierter Zeitgenossen vor und möchten damit unserer Rolle als forum zur gewaltfreien Begegnung unterschiedlicher Meinungen gerecht werden. Die Kommentare spiegeln deshalb nicht zwingend die Meinung der Redaktion wider, sondern laden ein zur Diskussion, Meinungsbildung und persönlichem Engagement. Wenn auch Sie einen Kommentar einbringen oder erwidern wollen, schreiben Sie an Alrun Vogt: a.vogt@forum-csr.net
forum future economy
forum Nachhaltig Wirtschaften heißt jetzt forum future economy.
- Mit diesem Schritt markiert der Verlag bewusst eine Zeitenwende – hin zu einer Wirtschaft, die Zukunft schafft, statt nur Probleme zu verwalten.
Kaufen...
Abonnieren...
09
DEZ
2025
DEZ
2025
Club of Rome Salon: Building the City of the Future (in English)
Cities, World Expos, and Stakeholders Driving Sustainability
10178 Berlin
Cities, World Expos, and Stakeholders Driving Sustainability
10178 Berlin
Anzeige
Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht
Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol
Pioniere & Visionen
Großzügigkeit und WohlwollenChristoph Quarch wünscht sich einen Relaunch des Nikolaus-Festes
Jetzt auf forum:
Schulen stärken Bildung für nachhaltige Entwicklung
Seit 15 Jahren: faire und umweltbewusste Beschaffung mit dem Kompass Nachhaltigkeit
The GREEN MONARCH Awards 2025 Verleihung in Berlin
forum Nachhaltig Wirtschaften heißt jetzt forum future economy
Wie Unternehmen mit regionaler Aufforstung ihre ESG-Ziele stärken















