Mobil – nachhaltig – runderneuert
Neue Website informiert Autofahrer, Reifenhändler, Flottenbetreiber und Kommunen über die ökologischen Vorteile der Runderneuerung.
Die Reifenrunderneuerung gibt es seit etwa 100 Jahren und ist eine bewährte Technologie. Eine neue Website des Netzwerks Allianz Zukunft Reifen (AZuR) und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) informiert Autofahrer, Reifenhändler, Flottenbetreiber und Kommunen über die ökologischen Vorteile der Runderneuerung.

Runderneuerung ist Reifen-Recycling
Wenn das Profil abgefahren ist, können Reifen sinnvoll und nachhaltig verwertet werden – vorausgesetzt der Recyclingprozess greift früh ein. Das passiert idealerweise bereits beim Neureifenhersteller, der recyclingfähiges Material verwendet. Auch Montagebetriebe sollten gebrauchte Reifen gezielt sammeln und der Weiterverwendung zuführen. Und schließlich der Reifenentsorger: Er sortiert die Reifen vor und gibt gut erhaltene abgefahrene Reifen an einen Runderneuerungsbetrieb weiter. Dort wird die Karkasse (der Reifenunterbau) für die Runderneuerung wiederverwendet. Im Nutzfahrzeugbereich werden etwa 30 Prozent (in Deutschland z. Zt. etwa 800.000 Reifen pro Jahr) runderneuert – es könnten aber durchaus 40 Prozent oder gar 50 Prozent sein. Bei der Herstellung eines runderneuerten Nutzfahrzeugreifens werden etwa 100 kg weniger CO2 erzeugt und circa 70 Prozent weniger Energie benötigt. Die Reifen stehen in der Qualität in nichts den Neureifen nach und erfüllen die gleichen Qualitätsstandards in Bezug auf Dauerhaltbarkeit und Tragfähigkeit. Pkw-Reifen können einmal runderneuert werden, Nfz-Reifen bis zu dreimal und können damit wichtige Ressourcen schonen. Was viele nicht wissen: Flugzeugreifen werden bis zu zwölfmal runderneuert.
Runderneuerungsprojekt von AZuR und DBU
Der runderneuerte Reifen ist ein Paradebeispiel für die allseits geforderte Circular Economy. Das Netzwerk AZuR (Allianz Zukunft Reifen) will die Reifenrunderneuerung gemeinsam mit der DBU (Deutsche Bundesstiftung Umwelt) in den Fokus aller Nutzer von Reifen stellen und informiert auf der neuen Website www.runderneuert.de über die Technologie, das CO2-Einsparpotenzial, über Abfallvermeidung, Ressourcenschonung und Anbieter. Gleichzeitig werden die sich hartnäckig haltenden Vorurteile unter die Lupe genommen und entsprechend widerlegt. Interessierte finden auf der Website www.runderneuert.de zudem einen Öko-Bilanzrechner für Nutzfahrzeugreifen; mit ihm lässt sich schnell ermitteln, wie viel CO2 und Rohstoffe mit runderneuerten Reifen eingespart werden können.
Die Initiatoren dieser Seite wollen noch mehr. Aktuell werden in einer Ökobilanzstudie beim Fraunhofer Institut die Herstellungsprozesse von Neureifen und runderneuerten Reifen gegenübergestellt. Parallel hat das Prüflabor Nord die Rollwiderstandsbeiwerte von Nutzfahrzeug- und Pkw-Reifen ermittelt. Mit den Ergebnissen der Ökobilanzstudie und des Rollwiderstandstests soll belegt werden, dass runderneuerte Reifen mit Neureifen leistungsmäßig vergleichbar sind und eine bessere Ökobilanz in der Herstellung aufweisen.
Umdenken – Circular Economy stärken

Sicherheit hat Vorrang – bei Runderneuerten genauso wie bei Neureifen. Deshalb werden die Karkassen (Reifenunterbau) vor der Runderneuerung auf Herz und Nieren geprüft und nur die Produkte eingesetzt, die in einem einwandfreien Zustand sind, die weder Verletzungen noch tiefe Schnitte aufweisen und die nicht zu alt sind. Abgefahrene Reifen, die nicht mehr runderneuert werden können, werden stofflich oder chemisch verwertet. Die Initiative NEW LIFE setzt sich für die nachhaltige stoffliche Verwertung von Altreifen ein. Im Netzwerk AZuR finden sich viele Marktakteure, die sich im Bereich chemisches oder thermisches Recycling engagieren. Allen ist gemein, dass sie aus Altreifen neue Produkte entwickeln.
Über Runderneuert:

Über AZuR, das Innovationsforum Altreifen-Recycling

Über die Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert dem Stiftungsauftrag und dem Leitbild entsprechend innovative, modellhafte und lösungsorientierte Vorhaben zum Schutz der Umwelt unter besonderer Berücksichtigung der mittelständischen Wirtschaft. Geförderte Projekte sollen nachhaltige Effekte in der Praxis erzielen, Impulse geben und eine Multiplikatorwirkung entfalten. Es ist das Anliegen der DBU, zur Lösung aktueller Umweltprobleme beizutragen, die insbesondere aus nicht nachhaltigen Wirtschafts- und Lebensweisen unserer Gesellschaft resultieren. Zentrale Herausforderungen sieht die DBU vor allem beim Klimawandel, dem Biodiversitätsverlust, im nicht nachhaltigen Umgang mit Ressourcen sowie bei schädlichen Emissionen. Damit greifen die Förderthemen sowohl aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse über planetare Grenzen als auch die von den Vereinten Nationen verkündeten Nachhaltigkeitsziele (engl. Sustainable Development Goals) auf.
Kontakt: AZuR-Netzwerk, CGW GmbH, Christina Guth | c.guth@c-g-w.net | www.c-g-w.net, azur-netzwerk.de
Umwelt | Ressourcen, 09.03.2022

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