Casa Rossa, Einfach Bauen und Recyclinghaus

Die Finalisten beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur

Drei Gebäude haben es im Wettbewerb um Deutschlands renommiertesten Preis für nachhaltige Bauprojekte in die finale Auswahl geschafft: Casa Rossa in Chemnitz, das Projekt „Einfach Bauen" im bayrischen Bad Aibling und das Recyclinghaus in Hannover. Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Architektur zeichnet zum neunten Mal Gebäude aus, die transformative Wirkung, Innovation und herausragende gestalterische Qualität verbinden. Der Preis wird am 3. Dezember 2021 gemeinsam von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. und der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. in Düsseldorf vergeben.

Das Casa Rossa war ein altes, marodes Gebäude in Chemnitz, das wieder zum Leben erweckt wurde. © Steffen Spitzner„Die drei Finalisten adressieren auf gelungene Weise drei wesentliche Herausforderungen, denen sich die Architektur- und Baupraxis heute und in Zukunft stellen muss", erklärt DGNB Präsident Prof. Amandus Samsøe Sattler, der auch in diesem Jahr den Juryvorsitz übernahm. „Es geht zum einen um den intelligenten, sorgsamen Umgang mit unserem Gebäudebestand. Hinzu kommt eine ressourcenbewusste Bauweise, die die Möglichkeiten der Kreislaufwirtschaft ausschöpft. Und zuletzt um die Frage nach Suffizienz und mehr Einfachheit im Bauen."

Drei Finalisten mit außerordentlichem Vorbildcharakter
Das Casa Rossa war ein altes, marodes Gebäude in Chemnitz, das wieder zum Leben erweckt wurde. Bei der Sanierung des Gründerzeitgebäudes kombinierten die Beteiligten die bestehenden Eigenschaften des Hauses mit den Ansprüchen der Gegenwart. Die Energiewerte und die Ansprüche an großzügigen Wohnraum wurden durch innovative Ideen erfüllt. Die Spuren der letzten Jahrzehnte blieben erhalten, wodurch das außergewöhnliche Objekt seinen Charakter bewahrte. Die Jury sieht in dem unkonventionellen Umbauprojekt eine Pionierleistung der Umbauwende.

Beim Projekt 'Einfach Bauen' in Bad Aibling wurden die drei Bausubstanzen Leichtbeton, Massivholz und Mauerwerk für drei identische Gebäude verwendet. © Sebastian SchelsBeim Projekt „Einfach Bauen" in Bad Aibling wurden die drei Bausubstanzen Leichtbeton, Massivholz und Mauerwerk für drei identische Gebäude verwendet. Durch die monolithische Bauweise konnten bei „Einfach Bauen" Baumaterialien reduziert werden und so ein überdurchschnittliches Recyclingpotenzial realisiert sowie Bauzeit und Kosten vermindert werden. Indem Konstruktion, Nutzerverhalten, Behaglichkeit und Raumklima über einen längeren Zeitraum vergleichend bewertet werden, liefert das Projekt wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über Einsparungen in der Gebäudetechnik. Über diese Impulse kann „Einfach Bauen" aus Sicht der Jury zum Startpunkt für eine neue Bauentwicklung werden.

Das Recyclinghaus in Hannover ist ein Prototyp für experimentelles Bauen und gleichzeitig ein Reallabor, um neue Möglichkeiten und Potenziale des Recyclings auszutesten. Es handelt sich um ein zweistöckiges Einfamilienhaus, das nicht nur aufgrund seines Erscheinungsbildes bemerkenswert ist. Recycelte Materialien, bereits vorhandene wiederverwendete Baustoffe und recycelbare Bauelemente sind die Grundsubstanz des außergewöhnlichen Gebäudes. Die Jury sagt: eine vorbildliche Idee für ressourcenschonendes, nachhaltiges Bauen, die demonstriert, was heute bereits möglich ist.

Preisverleihung auch im Livestream verfügbar
Das Recyclinghaus in Hannover ist ein Prototyp für experimentelles Bauen und gleichzeitig ein Reallabor, um neue Möglichkeiten und Potenziale des Recyclings auszutesten. © Olaf Mahlstedt
Wer den Preis in diesem Jahr gewinnen wird, entscheidet sich am 3. Dezember 2021 im Rahmen des Deutschen Nachhaltigkeitstages in Düsseldorf. Wer nicht vor Ort teilnimmt, hat die Möglichkeit, die Preisverleihung live ab 11:30 Uhr im Stream über www.dnp.tv zu verfolgen. Gesucht wird der Nachfolger des in Holzhybridbauweise errichteten Wohnhochhauses SKAIO in Heilbronn, das den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur im vergangenen Jahr gewinnen konnte.

Weitere Informationen, alle Jurybegründungen im Detail sowie die Übersicht über die diesjährigen Jurymitglieder gibt es unter www.nachhaltigkeitspreis.de/architektur und www.dgnb.de.

Die Finalisten mit den ausgewählten Projektbeteiligten in der Übersicht:

Casa Rossa, Chemnitz
  • Bauherr: Bodensteiner Fest Stroux GbR
  • Architekt: bodensteiner fest Architekten BDA
  • Objektüberwachung: Mathias Taube
  • Bauphysik: IB Kundisch
Einfach Bauen, Bad Aibling
  • Bauherr: B&O Gruppe
  • Architekt: Florian Nagler Architekten
  • Begleitung: Forschungszentrum Einfach Bauen, TU München
  • Tragwerksplanung: merz kley partner
  • Energiekonzept: Transsolar KlimaEngineering
  • Bauphysik: Horstmann + Berger
  • Brandschutz: PHIplan
Recyclinghaus, Hannover
  • Bauherr: Gundlach GmbH & Co. KG
  • Architekt: CITYFÖRSTER architecture + urbanism
  • Tragwerksplanung: Drewes + Speth
  • Bauphysik: H2A – v. Heeren Habibi
  • Haustechnik: TGW GmbH
  • Vermessung: ahb Vermessung
  • Baugrund: Dr. Ing. Meihorst und Partner
  • Qualitätssicherung: IFB – Institut für Bauforschung
Deutscher Nachhaltigkeitspreis
Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis ist die nationale Auszeichnung für Spitzenleistungen der Nachhaltigkeit in Wirtschaft, Kommunen und Forschung. Mit acht Wettbewerben (darunter der Next Economy Award für „grüne Gründer"), über 1.000 Bewerbern und 2.000 Gästen zu den Veranstaltungen ist der Preis der größte seiner Art in Europa. Die Auszeichnung wird vergeben von der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung, kommunalen Spitzenverbänden, Wirtschaftsvereinigungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Forschungseinrichtungen. Rahmen für die Verleihung ist der Deutsche Nachhaltigkeitstag in Düsseldorf, die meistbesuchte jährliche Kommunikationsplattform zu den Themen nachhaltiger Entwicklung.

Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V.
2007 gegründet, ist die DGNB heute mit rund 1.400 Mitgliedsorganisationen Europas größtes Netzwerk für nachhaltiges Bauen. Ziel des Vereins ist es, Nachhaltigkeit in der Bau- und Immobilienwirtschaft zu fördern und im Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit zu verankern. Mit dem DGNB Zertifizierungssystem hat die unabhängige Non-Profit-Organisation ein Planungs- und Optimierungstool zur Bewertung nachhaltiger Gebäude, Innenräume und Quartiere entwickelt, das dabei hilft, die reale Nachhaltigkeit in Bauprojekten zu erhöhen. Dabei fußt das DGNB System auf einem ganzheitlichen Nachhaltigkeitsverständnis, das die Umwelt, den Menschen und die Wirtschaftlichkeit gleichermaßen einbezieht. Über die Fort- und Weiterbildungsplattform DGNB Akademie wurden zudem bereits über 5.500 Personen in 45 Ländern zu Experten für nachhaltiges Bauen qualifiziert.

Kontakt: Laura Fischer, Deutscher Nachhaltigkeitspreis | presse@nachhaltigkeitspreis.dewww.nachhaltigkeitspreis.de

Quelle: Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis

Technik | Green Building, 28.10.2021

     
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