Biomasse statt Erdöl: Nachhaltigkeit studieren an der Uni Hohenheim

Batterien aus Kartoffelschalen oder Nylonstrümpfe aus Chicorée: Studierende berichten vom Studiengang „Nachwachsende Rohstoffe und Bioenergie“

Wir haben nur einen Planeten. Ein Wirtschaftssystem, das auf fossilen Ressourcen wie Kohle, Erdöl oder Erdgas basiert, ist nicht zukunftsfähig. Doch wie gelingt uns der Wandel? Und handeln wir uns beim Umstieg nicht auch neue Probleme ein? Darüber berichten die Studierenden Lena Purschke und Philipp Konnerth sowie Professorin Andrea Kruse in der aktuellen Ausgabe Podcasts „Das ist Bioökonomie!"

© Universität Hohenheim
Die Natur benötigt Jahrtausende, um abgestorbenen Pflanzen in Kohle umzuwandeln. Im Labor von Professorin Andrea Kruse an der Uni Hohenheim geht das erheblich schneller.
 
Wie das genau das funktioniert lernen Studierende des Bachelor- und Masterstudiengangs „Nachwachsende Rohstoffe und Bioenergie" bereits in den ersten Semestern in praktischen Seminaren.
 
Der Clou: Als Ausgangsstoff können z.B. auch organische Materialien wie Kaffeesatz, Kartoffelschalen oder Chicorée-Wurzeln verwendet werden, die als Reststoffe anfallen. Somit müssen keine zusätzlichen Ackerflächen für die Herstellung der Bio-Kohle oder anderer hochwertiger Materialien auf Pflanzenbasis verwendet werden.
 
„Zum Einsatz kommen kann die biobasierte Aktiv-Kohle z.B. für Elektroden von Superkondensatoren, die als Energiespeicher für Hybrid- und Elektrofahrzeuge benötigt werden", berichtet Master-Student Philipp Konnerth.
 
Die Bio-Kohle ist fossilen Ressourcen wie Graphit oder Erdöl sogar in manchen Aspekten überlegen und könnte dazu beitragen, die Energiespeichertechnologien in Zukunft günstiger zu machen.
 
Auch Lena Purschke hat sich für den NaWaRo-Bachelor entschieden, weil sie einen Beitrag zum notwendigen Wandel hin zu einer nachhaltigeren Wirtschaftsweise leisten möchte.
 
Besonders schätzt sie die vielfältigen Themenschwerpunkte und Vertiefungsmöglichen des Bachelor-Studiengangs: „Im NaWaRo-Studium geht es nicht nur um Technik, sondern z.B. auch um landwirtschaftliche und wirtschaftliche Aspekte sowie eine Bewertung der Nachhaltigkeit eines Produkts", fasst Lena zusammen.
 
Um gute Jobs müssen sich Lena und Philipp jedenfalls keine Gedanken machen, meint Professorin Andrea Kruse: „Die meisten Master-Studierende haben vor dem Abschluss schon ein super Angebot in der Tasche. Denn überall stehen Unternehmen unter Druck, auf nachhaltigere Materialien umzusteigen. Dafür braucht es Fachkräfte, die die gesamte Wertschöpfungskette im Blick haben."
 


     
        
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