Mehrweg – ja unbedingt!
Wenn Systemwechsel, dann auch richtig: ohne Erdöl. Neue Mehrwegsysteme nur mit Rohstoffen aus Biomasse, CO2 und Recycling!
Die Renewable Carbon Initiative (RCI) unterstützt das Verbot von Einwegkunststoffen für eine Reihe von Anwendungen wie Besteck, Teller oder Strohhalme, aber auch Feuchttücher und Ohrreinigungsstäbchen, das in der gesamten Europäischen Union ab Juli 2021 in Kraft getreten ist. Der Systemwechsel von Ein- zu Mehrweg reduziert den Ressourcenverbrauch und die Mengen an Kunststoffen, die nach ihrer Nutzung in die Umwelt gelangen und zu Mikroplastik werden. Er erfordert erhebliche Anstrengungen in Bezug auf technische Entwicklungen, Standardisierung, Logistik und Investitionen. Bei diesem Schritt sollte dann aber auch gleich damit begonnen werden, die fossile Rohstoffbasis ad acta zu legen.

Die Unternehmen, die sich in der RCI zusammengeschlossen haben, können hier schon vielfältige Lösungen anbieten, deren weitere Optimierung und genereller Ausbau unterstützt werden sollten. So können z. B. Mehrweg-Cateringboxen ebenso wie Mehrweg-Besteck und -Teller schon heute aus Polyethylen (PE) hergestellt werden, dass nicht mehr auf Erdöl basiert, sondern auf Biomasse, CO2 oder Recycling. Ganz konkret: PE wird bereits aus Zuckerrohr, aus Altspeiseölen („Used Cooking Oil") von der Firma NESTE (FI) und von der Firma LanzaTech (USA) aus den Abgasen von Stahlwerken, die CO2, CO und Wasserstoff enthalten. Zahlreiche Unternehmen bieten zudem hochwertige PE-Recyclingware an.
Auch für Polyester stehen erneuerbare Alternativen zu Erdöl bereit: Das finnische Unternehmen UPM stellt ab 2023 in seiner neuen Bioraffinerie in Deutschland aus regionalem Laubholz MEG her, ein wichtiges Vorprodukt von Polyestern wie PET oder PEF. In die gleiche Richtung geht die Cosun Beet Company (Niederlande), die aktiv an der Verwertung ihrer Zuckerrüben zu MEG arbeitet.
Auch die Hochleistungspolymere der deutschen Firma Covestro und der US-Firma DuPont Biomaterials, die sich für hochwertige Mehrwegsysteme eignen, können zumindest zu gewissen Anteilen schon aus Biomasse und CO2 hergestellt werden. Eine Vielzahl an nicht-fossilen Kunststofflösungen bietet der israelische Kompondeur TripleW auf Basis von Bioabfall an.
Aber auch da, wo keine Mehrweglösungen möglich sind, wie bei Feuchttüchern, können diese schon heute ohne Qualitätseinbußen zu 100 % bio-basiert hergestellt werden. Dies zeigen unter anderem die österreichische Zellulosefaserproduzent Lenzing und die deutsche Firma Beiersdorf, die ausschließlich pflanzenbasierte Fasern für Gesichtsreinigungstücher verwendet.
Fazit: Dort, wo Mehrweglösungen gehen, sind diese auf jeden Fall zu bevorzugen. Daher unterstützt die RCI das neue Gesetz, schlägt aber der Politik vor, einen Schritt weiter zu gehen: Alle neuen Konzepte müssen ohne fossilen Kohlenstoff auskommen – unter Einsatz von Biomasse, CO2 und Recycling!
Übrigens sind alle genannten Unternehmen Mitglieder der Renewable Carbon Initiative, die es ernst meinen mit Klimaschutz in der Chemie- und Kunststoffindustrie. Werden auch Sie Mitglied: www.renewable-carbon-initiative.com

Die Renewable Carbon Initiative (RCI) wurde im September 2020 von elf führenden Unternehmen aus sechs Ländern unter Führung des deutschen nova-Instituts gegründet. Ziel der Initiative ist es, den Übergang von fossilem zu erneuerbarem Kohlenstoff für alle organischen Chemikalien und Materialien zu unterstützen und voranzutreiben. www.renewable-carbon-initiative.com
Kontakt: Renewable Carbon Initiative (RCI), Dipl.-Phys. Michael Carus | contact@nova-institut.de | www.renewable-carbon-initiative.com
Umwelt | Ressourcen, 28.07.2021

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