Umwelt | Ressourcen, 22.06.2021
Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum eStandards bringt Mehrweg-Kreislauf-Modell mit den richtigen Standards in Schwung
Nach fast fünf Jahren sind die FairCup-Mehrweg-Gebinde reif für den Einsatz im Lebensmittel-Handel
- Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum unterstützt FairCup bei Auswahl von passendem Standard für Mehrweg-Gebinde
- Salat oder Kaffee to go in Mehrweg-Gebinden voll im Trend
- Jetzt bald bundesweit an zahlreichen Verkaufsstellen im Lebensmittel-Einzelhandel

Ursprünglich startete die Mehrweg-Lösung 2016 als Schüler-Projekt. Mittlerweile umfasst die FairCup GmbH zehn Mitarbeiter. Insbesondere der Trend zu mehr Nachhaltigkeit und auch das Aufkommen von zum Beispiel Unverpackt-Läden gab dem Projekt den nötigen Impuls. Jetzt nach fast fünf Jahren sind die FairCup-Mehrweg-Gebinde reif für den Einsatz im Lebensmittel-Handel. Daran hat auch das Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum einen Anteil. Es unterstützte die Jungunternehmer bei der Prozessdefinition und der Auswahl geeigneter Standards.
Mehrweg-Salatschüsseln to go
Denn die FairCup-Mehrweg-Gebinde müssen, vor allem vor dem Hintergrund einer immer größeren Verbreitung, eindeutig rückverfolgbar sein – vom Kauf über die Nutzung bis zur Abgabe, der Reinigung und dem Recycling. Die Idee dahinter: Kunden wählen aus einem losen Lebensmittel-Angebot, wie zum Beispiel Salat aus der Selbstbedienungstheke, Nüssen, Frischkäse oder auch Weingummis und füllen sie in einen FairCup und geben das Mehrweg-Gebinde nach Verzehr beim nächsten Einkauf am Leergutautomaten des Marktes oder einer anderen Verkaufsstelle wieder ab, bekommen einen Pfandbon, der mit ihrem neuen Einkauf verrechnet wird. Das Gleiche funktioniert auch für Kaffee, Eis oder Backwaren.
SGTIN: Standard der Wahl
Die größte Herausforderung dabei ist, dass eine kritische Masse an Marktteilnehmern mitmachen müssen, damit so ein Modell sowohl für sie selbst als auch für den Kunden interessant ist. Denn die Becher sollen optimalerweise überall im Lebensmittelhandel und später auch in der Gastronomie zurückgegeben werden können. Nach mehreren Workshops mit dem Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum eStandards entschied sich FairCup dafür, die SGTIN (Serialized Global Trade Item Number) mit dem Datenträger GS1 Datamatrix zur eindeutigen Identifikation und Kennzeichnung ihrer Mehrweggebinde zu nutzen. Dabei werden Stammdaten eines Gebindes mit dieser Nummer verknüpft und im täglichen Geschäft durch Scannungen mit Ereignisdaten angereichert. So entsteht von Beginn an ein transparenter Lebenszyklus jedes einzelnen Gebindes.
Der Clou: Der GS1 DataMatrix-Code ermöglicht es, als 2D-Code, viele Informationen auf sehr kleiner Fläche unterzubringen und ist gleichzeitig ein standardisierter Datenträger, der die Barrieren der Scannung reduziert – also perfekt geeignet für die Kennzeichnung der Mehrweg-Gebinde von FairCup. Eine Direktmarkierung per Laser wird auf jedes Gebinde aufgebracht, da diese, ohne Etikett, auch bei starker Nutzung verschleißfrei ist. Positiver Nebeneffekt: Durch die Identifikationslösung des Gebindes könnten auch Marktprozesse vereinfacht und beschleunigt werden. Diese Idee kann eine Etikettierung überflüssig machen und damit Thermopapier, welches Sondermüll ist, sowie unnötige Klebereste auf der Mehrwegverpackung – Nachhaltigkeit hoch 2 sozusagen.
Mehrweg to go voll im Trend
„Wir sind überzeugt von den FairCup-Mehrweggebinden. Sie bedienen den aktuellen Trend zu mehr Nachhaltigkeit durch Unverpackt-Angebote. Dank der Verwendung einer serialisierten GTIN, die ohne die Serialisierung im Lebensmittel- Einzelhandel seit langer Zeit Standard ist, steht der Verbreitung technisch nichts im Weg", ist sich Projektbegleiter Niklas Kuhnert vom Kompetenzzentrum eStandards sicher.
„Wir suchten nach einer Lösung, wie wir unser Pfandsystem und unseren FairCup sowie unsere FairBoxen ohne viel Aufwand lückenlos nachverfolgen können. Wir möchten wissen, wo sie sich gerade befinden und wie viele gerade noch bei unseren Partnern vorrätig, unterwegs und in der Reinigung sind oder gar ersetzt oder recycelt werden müssen, weil sie beschädigt sind. Dazu brauchten wir eine digitale Lösung, die die automatische Identifikation von Einzelteilen im Prozess ermöglicht und gleichzeitig im Lebensmitteleinzelhandel verarbeitet werden kann", so Sybille Mayer, FairCup GmbH.
Die hat das junge Start-up nun gefunden und kann dank der Zusammenarbeit mit dem Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum eStandards weiter durchstarten.
Mittelständische Unternehmen, die auch über ein Digitalisierungsprojekt nachdenken, können sich gerne unter geschaeftsstelle@kompetenzzentrum-estandards.digital melden. Die Projektbegleitung durch das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum eStandards ist kostenfrei und anbieterneutral.
Hintergrundinformation Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum eStandards

Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum eStandards zeigt kostenlos und anbieterneutral, wie Unternehmen mit Hilfe von Standards nachhaltige und digitale Geschäftsideen entwickeln und in die Praxis umsetzen können. Getragen wird das Kompetenzzentrum von einem Zusammenschluss der Partner der HAGENagentur Ges. für Wirtschaftsförderung, Stadtentwicklung, Tourismus mbH, des Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production gGmbH, des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik (FIT) Sankt Augustin und des Fraunhofer-Zentrums für Internationales Management und Wissensökonomie (IMW) unter der Konsortialführerschaft der GS1 Germany GmbH.
Über FairCup:
2016 als Schüler-Projekt in Göttingen gegründet, ist FairCup das deutschlandweite Mehrweg-Pfandsystem für flexibel einsetzbare Mehrwegbecher und -deckel im To-Go-Bereich oder Takeaway. Außerdem ist es bundesweit das einzige Pfandsystem, welches mit dem Blauen Engel ausgezeichnet wurde und deren Mehrwegdeckel aus dem gleichen Material bestehen sowie Teil des Pfandsystems sind. Revolutionär sind die FairCup-Mehrweggebinde zudem, weil sie in die Mikrowelle können.
Kontakt: Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum eStandards, Jana Behr | behr@kompetenzzentrum-estandards.digital | www.kompetenzzentrum-estandards.digital

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