Mehr Homeoffice, weniger Dienstreisen
Willen und Strategie zur Veränderung
Nachhaltigkeit und CO2-Reduzierung kommen nicht von allein, es braucht den Willen zur Veränderung, unermüdlichen Tatendrang und vor allen Dingen: Strategie! Gerade im Bereich Mobilität können Unternehmen mit einfachen Mitteln ihren CO2-Fußabdruck reduzieren.

Die Idee ist gut – aber auch praktikabel?
Nicht alle Vertriebs- und
Kommunikationsaktivitäten sind im virtuellen Raum möglich, nicht jede
Flugreise ist durch die Bahn ersetzbar. Grundsätzlich gibt es im Bereich
der Mobilität zwei Wege, Emissionen einzusparen: die Vermeidungs- oder
die Substitutionsstrategie. Vermeiden ist immer wirkungsvoller als
substituieren, jedoch nicht langfristig und in allen Bereichen
realisierbar. Ein Beispiel: Wird für eine Dienstreise ein Hybrid- oder
Elektrofahrzeug verwendet, kann ein bestimmter Anteil an Emissionen
eingespart werden. Wer jedoch komplett auf die Dienstreise verzichtet,
spart 100 Prozent. Je nach Geschäftsmodell lassen sich Dienstreisen und
Transporte natürlich nicht gänzlich vermeiden. Daher kommt es auf die
richtige Mischung der Strategien an.
Auch im Pendelverkehr hat sich in den letzten
Monaten einiges getan: Eine aktuelle Studie des Fraunhofer-Instituts für
Arbeitswirtschaft und Organisation IAO zeigt: 42 Prozent der befragten
Unternehmen werden die Homeoffice-Tätigkeit nach der Corona-Pandemie
ausweiten. Im Bereich der Verkehrsmittelwahl ist auch die Akzeptanz der
Mitarbeiter ein wichtiger Faktor. Derzeitige Reichweiten von
Elektrofahrzeugen und die Ladeinfrastrukturen reichen beispielsweise für
Außendienstmitarbeiter noch nicht aus, wenn diese 40.000 km und mehr
pro Jahr zurücklegen, dagegen gibt es im Pendlerverkehr vielfältige
Handlungsalternativen.
Szenarien simulieren und Strategie definieren
Mithilfe eines CO2-Kalkulators
können Unternehmen berechnen, inwiefern sich die Firmenflotte, mobiles
Arbeiten, Transporte und Dienstreisen auf ihre Umweltbilanz auswirken.
Der Kalkulator simuliert verschiedene Szenarien und überprüft diese auf
ihre Anwendbarkeit. Auf dieser Basis lassen sich CO2-Zielwerte definieren und der monatliche Verbrauch genau abbilden.
Anschließende Aktionsfelder sind:
- Mobiles Arbeiten und Homeoffice ermöglichen und optimieren
- Verzicht auf nicht unbedingt notwendige Dienstreisen
- Überprüfung und Anpassung des Vertriebskonzeptes
- Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel
- Nutzung von Elektrofahrzeugen vor allem für Kurzstrecken
- Aufbau einer Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge mit Ökostrom am Firmenstandort
- Erstellung und laufende Optimierung der Reiserichtlinien in Sachen Klimaschutz
Damit diese Maßnahmen auch aktiv gelebt und
umgesetzt werden, braucht es die Bereitschaft und Akzeptanz der gesamten
Belegschaft. Dazu eignet sich beispielsweise die Festlegung eines CO2-Budgets
für die einzelnen Abteilungen. So werden die Einsparungen für die
Mitarbeiter transparent und jeder sieht, welchen Effekt die eigene
Verhaltensweise hat.
Doch auch im Privaten kann jeder seinen Teil zu einer gesünderen Welt beitragen. Wo jeder Einzelne CO2-Emissionen einsparen kann, lässt sich mit dem CO2-Rechner
des Umweltbundesamtes ermitteln. Unternehmen können auch hier ihren
Mitarbeitern Information und Motivation zuteil werden lassen.
Dr. Carsten Jacobi studierte
Wirtschaftsingenieurwesen und promovierte am Forschungsinstitut für
Unternehmensführung, Logistik und Produktion der TU in München. Heute
ist er Geschäftsführer der Emporias Management Consulting GmbH &
CoKG.
Gesellschaft | Megatrends, 01.03.2021
Dieser Artikel ist in forum 01/2021 - SOS – Rettet unsere Böden! erschienen.

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