All Inclusive? Die wahren Kosten des Reisens
Leitfaden ermöglicht es Reisenden, Umweltkosten nachzuvollziehen
In Zeiten von Pandemieschutz und Teil-Lockdown bleiben die meisten von uns zu Hause. Dabei sind die Deutschen ein reiselustiges Volk: Ob privat oder geschäftlich, die Hoffnung auf eine allmähliche Rückkehr unserer gewohnten Mobilität in 2021 ist da - und der Global Nature Fund gibt in einem neuen Leitfaden Tipps, wie wir nachhaltig unterwegs sein können.

Wie unter der Woche bekannt wurde, erwartet die Deutsche Bahn mit 5,6 Milliarden Euro einen Rekordverlust für 2020. Skipisten bleiben diesen Winter voraussichtlich geschlossen und wie wir seit gestern wissen, wird der "Lockdown light", der u.a. eine weitgehende Schließung der Gastronomie bedeutet, verlängert und teils verschärft. Keine guten Zeiten also für Menschen auf Reisen.
Konkrete Zahlen, konkrete Chancen: Belastungen erkennen und reduzieren
Die Erwartung eines wirksamen Impfstoffeinsatzes gegen das Coronavirus schürt die Hoffnung, im kommenden Jahr wieder uneingeschränkter mobil sein zu können. Für jene, die sich trotz Pandemieschutz schon jetzt in die Ferne wagen dürfen oder müssen, v.a. aber für die Zeit "danach" präsentiert der Global Nature Fund ein neues Werkzeug, das den Einfluss des Reisens auf die Natur nachvollziehbar macht: den Verbraucherleitfaden "All Inclusive: Die wahren Kosten einer Reise". Der Guide gibt detailliert und anschaulich Auskunft über ökologische Belastungen, die mit dem Unterwegssein verbunden sind, beziffert sie mit konkreten Kosten und gibt Tipps, wie wir uns als mobile Menschen umweltfreundlicher verhalten können.
Ob bei der An- und Abreise, im Hotel oder Restaurant: Die Zahlen zeigen mitunter die Drastik des Unterschieds, der auf Reisen mit einer Entscheidung verbunden sein kann. So würden für die Flugreise von München nach Berlin 26 € fällig, wären wir bereit, für unseren ökologischen Fußabdruck finanziell aufzukommen. Und mit dem Zug? Unter 2 Cent. 53 Cent an Umweltkosten spart übrigens, wer im Hotel darauf verzichtet, täglich seine Handtücher waschen zu lassen. Und wer sich beim Restaurantbesuch für einen Griechischen Salat (44 Cent) und eine Pizza Salami-Schinken (87 Cent) entscheidet, verursacht trotz seines Fleischverzehrs weniger Umweltbelastungen als mit einem Steak mit Kartoffeln, Gemüse und Dip: 3,32 €.
Verantwortungsvoll unterwegs für Mensch und Natur
"Wer darauf verzichtet, sich über den eigenen ökologischen Fußabdruck Gedanken zu machen, überträgt die Folgen seines Handelns auf andere Generationen oder auch auf Menschen in anderen Ländern, die zum Beispiel vom Klimawandel oder schwindenden Ökosystemen viel stärker betroffen sind als wir in Deutschland", erklärt Martin Haustermann, der beim GNF für das Thema Naturkapital und Umweltkostenberechnung verantwortlich ist. "Wir bezahlen Preisen für Produkte und Dienstleistungen, bei denen Umweltkosten nicht berücksichtigt und meist auch nicht ausgewiesen sind. Dabei gibt es umweltbewusste Konsumenten, die sich für diese versteckten Kosten interessieren und gerne wüssten, in welchen Fällen das vermeintliche Schnäppchen bedeutet, dass jemand anderes für die Kosten aufkommen muss. Wir möchten mit unserem Leitfaden informieren und Reisenden eine wissenschaftlich fundierte Entscheidungsgrundlage bieten."
Der GNF-Leitfaden "All Inclusive: Die wahren Kosten einer Reise" ist im Rahmen des vom Bundesumweltministerium und dem Umweltbundesamt geförderten Projekts "Naturkapital im Hotel und Gastgewerbe" entstanden. Darin erarbeitet der Global Nature Fund seit 2018 eine umfangreiche Datenbasis, auf Grundlage derer Manager*innen von Hotels und Restaurants Umweltkosten berechnen können. Auch die für den aktuellen Verbraucherguide verwendeten Zahlen basieren auf Erkenntnissen aus diesem Projekt.
Über den Global Nature Fund
Der Global Nature Fund (GNF) wurde 1998 in Radolfzell am Bodensee als gemeinnützige Stiftung gegründet und engagiert sich gemeinsam mit seinen Partnern weltweit im Natur- und Umweltschutz. Besonderes Augenmerk gilt der Förderung ökologisch bewussten Wirtschaftens und der Erhaltung von Biodiversität in Lieferketten, für die der GNF im Dialog mit Unternehmen bereits diverse innovative Maßnahmen entwickelt hat.
Lifestyle | Sport & Freizeit, Reisen, 27.11.2020

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