Entfremdung von Mensch und Natur: zentraler Faktor für Hunger- und Umweltkrisen
Brot für die Welt und FIAN legen Jahrbuch zum Recht auf Nahrung vor
Welternährung, Klimagerechtigkeit, Menschenrechte und der Schutz der Biodiversität gehören zusammen. Das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt und die Menschenrechtsorganisation FIAN legen zum Welternährungstag (16.10.) das "Jahrbuch zum Recht auf Nahrung" vor. Darin beleuchten sie die Ursachen von Umweltzerstörung, Hunger und Ausbeutung und stellen Handlungsalternativen vor.
Darin beleuchten sie die Ursachen von Umweltzerstörung, Hunger und
Ausbeutung und stellen Handlungsalternativen vor. Gleichzeitig fordern
sie von der Bundesregierung, ihre Anstrengungen bei der Bekämpfung von
Hunger und Mangelernährung zu intensivieren.

Getrennte Regulierungssysteme für Mensch und Natur blockieren ganzheitliche Lösungsansätze
Ein großes Problem bei der Bewältigung der globalen Herausforderungen: Mensch und Natur werden immer weniger zusammen gedacht. Die Menschenrechtspakte schweigen sich weitgehend über Umweltfragen aus, und die UN-Umweltabkommen zu Biodiversität und Klima äußern sich nicht zu Menschenrechten. "Mit Blick auf die 2021 anstehenden UN-Konferenzen zu Ernährung, Biodiversität und Klima besteht die Chance, diese Kluft zu überwinden. Die Bundesregierung muss sich an den Bedürfnissen marginalisierter Bevölkerungsgruppen in den Ländern des Südens orientieren und diese bei der Vorbereitung der Gipfel substantiell einbinden", so Philipp Mimkes, Geschäftsführer von FIAN Deutschland.
"Wenn wir das Recht auf Nahrung umsetzen wollen und Ernährung ausgewogen gestalten wollen, müssen wir die Ernährungssysteme in Richtung Agrarökologie entwickeln. So erhalten wir die Vielfalt der Sorten, und die Landwirtschaft kann sich besser an die Folgen des Klimawandels anpassen", sagt Walter. "Hierfür müssen die Rechte von Bauern, indigenen Völkern und all jenen Gemeinschaften, die sich um lokale Ökosysteme kümmern und mittels der Agrarökologie nachhaltig Nahrungsmittel produzieren, im Mittelpunkt stehen", ergänzt Mimkes. Kleinbauern und Indigene sind Vorreiter eines solchen Wandels, denn sie produzieren jetzt schon bis zu 80 Prozent der Lebensmittel im globalen Süden, obwohl sie nur über 25 Prozent der Agrarfläche verfügen.
Das Jahrbuch fordert eine grundsätzliche Umgestaltung der Art und Weise, wie wir Lebensmittel produzieren, verteilen und konsumieren - aber auch, wie wir uns kollektiv gegen die Ausbeutung der Natur wehren. Notwendig ist eine viel engere Zusammenarbeit der Bewegungen für Klimagerechtigkeit, Ernährungssouveränität und Menschenrechte.
Konkrete Forderungen, wie diese Umgestaltung aussehen kann, haben beide Organisation mit dem Papier "Welternährung 2030 - 11 Schritte für eine Zukunft ohne Hunger" vorgelegt.
Das aktuelle Jahrbuch "Overcoming Ecological Crises: Reconnecting Food, Nature and Human Rights" wird vom Netzwerk zum Recht auf Nahrung (Global Network for the Right to Food and Nutrition), dem 49 Organisationen aus aller Welt angehören, herausgegeben und bei der Aktionswoche des Welternährungsrats (Committee on World Food Security, CFS) in Rom offiziell vorgestellt. Es hat einen Umfang von 60 Seiten und erscheint in englischer, französischer, portugiesischer und spanischer Sprache. Eine gedruckte Ausgabe senden wir gerne zu. Sie können das Jahrbuch hier abrufen.
Hintergrund
- 23 Prozent des globalen Ausstoßes von Treibhausgasen sind auf die Landwirtschaft zurückzuführen.
- Nach Angaben der UN könnte sich durch die COVID-Pandemie die Zahl der Menschen, die an Hunger leiden, von 690 Millionen in einem Jahr um 121 Millionen Menschen erhöhen.
- Unsere Ernährung wird immer einseitiger und stärker der industriellen Produktion angepasst: Nur drei Pflanzen - Mais, Reis und Weizen - bilden heute die Grundlage für 60 Prozent der pflanzlichen Kalorien und Proteine.
- Nur noch 4 Prozent der etwa 300.000 essbaren Pflanzen nutzt der Mensch tatsächlich für die Ernährung.
- Kleinbauern und Kleinbäuerinnen bewirtschaften nur etwa 25 Prozent des Agrarlandes weltweit. Sie produzieren jedoch im Globalen Süden bis zu 80 Prozent der Nahrungsmittel.
Lifestyle | Essen & Trinken, 15.10.2020

Krieg & Klimakatastrophe
forum Nachhaltig Wirtschaften 01/2023 mit dem Schwerpunkt: Zukunft gestalten
- Im Garten des Geistes
- Zirkularität in der Praxis
- nachhaltig ist nicht genug
- Zivilgesellschaft und Politik
Kaufen...
Abonnieren...
23
MÄR
2023
MÄR
2023
VNU Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagertag
Trends und Tools für die nachhaltige Unternehmensentwicklung
60313 Frankfurt am Main, IHK
Trends und Tools für die nachhaltige Unternehmensentwicklung
60313 Frankfurt am Main, IHK
24
MÄR
2023
MÄR
2023
24
MÄR
2023
MÄR
2023
Gemeinsam ist es Klimaschutz

natureOffice nimmt Sie mit auf die Reise durch den Klimakosmos - gleich YouTube-Kanal abonnieren und Baum pflanzen!
Politik

Christoph Quarch hält die Wiedereinführung der Vermögenssteuer nicht nur für vertretbar, sondern für notwendig.