GreenFinance Forum

Potenziale der Kreislaufwirtschaft ausbauen

Analyse von IN4climate.NRW zeigt: Ausbau von chemischem Kunststoffrecycling bietet viele Chancen für den Klimaschutz

Die Pyrolyse von gemischten Kunststoffabfällen kann die chemische Industrie sowie die Abfallwirtschaft klimafreundlicher machen, zu diesem Schluss kommt das von der Landesinitiative IN4climate.NRW veröffentlichte Diskussionspapier „Chemisches Kunststoffrecycling". Im Papier zeigen die Autoren Potenziale und Entwicklungsperspektiven für NRW auf – mit dem Ziel, wissenschaftliche Grundlagen für Investitionsentscheidungen und Projektentwicklung im Sinne der Kreislaufwirtschaft zu schaffen.  
 
© IN4climate.NRW„Chemisches Recycling kann einen wichtigen Beitrag zum ökologischen Strukturwandel in NRW leisten. Die technologischen Grundlagen für die Kunststoff-Pyrolyse sind vorhanden. Wichtig ist nun, diese weiterzuentwickeln und in konkrete Strategien und Pilotprojekte in Kooperation von Wissenschaft und Industrie umzusetzen", erklärt Samir Khayat, Geschäftsführer der Initiative IN4climate.NRW. 
 
Mehr als sechs Millionen Tonnen Kunststoffabfälle fallen in Deutschland jährlich an, nur etwas weniger als die Hälfte kann werk- und rohstofflich genutzt werden, der Rest wird thermisch verwertet, also verbrannt. Gerade gemischte Kunststoffarten erschweren das Recycling. Hier setzt das chemische Recycling an. Bei diesem Verfahren werden die Stoffe durch hohe Temperaturen zersetzt und in kleinere Moleküle aufgespalten. Diese lassen sich im Sinne der Kreislaufwirtschaft in neue Kunststoffe oder chemische Grundstoffe überführen. Die Schätzungen gehen von bis zu zwei Millionen Tonnen Kunststoffabfall jährlich aus, der auf diese Weise wiederverwendet werden könnte.  

Überblick über verschiedene Kreisläufe für Plastik in einer Kreislaufwirtschaft. Abgeändert nach Crippa et al. 2019 © IN4climate.NRWErarbeitet wurde das Papier innerhalb der AG Circular Economy bei IN4climate.NRW, die sich insbesondere für die Förderung der Kreislaufwirtschaft einsetzt. Hinter der Veröffentlichung des Papieres stehen die Unternehmen Covestro, Lanxess, Rain Carbon und RHM sowie die Forschungsinstitutionen Fraunhofer UMSICHT, RWTH Aachen, der Verein Deutscher Zementwerke und das Wuppertal Institut.  

Darstellung der Kohlenstoffkreisläufe im Kunststoffsystem © IN4climate.NRW„Die verschiedenen technologischen Optionen müssen nun weitergehend bewertet werden. Dabei kommt es auf eine ganzheitliche Betrachtung an, die berücksichtigt, dass sich die Rahmenbedingungen des Energiesystems verändern. Dies gilt vor allem für den steigenden Anteil Erneuerbarer Energien, der sich positiv auf die Klimabilanz auswirkt", so Prof. Manfred Fischedick, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Instituts und Innovationsteamleiter bei IN4climate.NRW. Ziel ist, in einer Folgestudie in Kooperation von Wissenschaft und Industrie die strategischen Perspektiven einer Demonstrationsanlage zum thermochemischen Recycling von Kunststoffabfällen in NRW zu erarbeiten und zu analysieren. Dabei unterstützt IN4climate.NRW als Plattform, die als Landesinitiative Partner aus Industrie, Wissenschaft und Politik zusammenbringt, um gemeinsam konkret an Projekten und Strategien für eine innovative klimagerechte Transformation des Industriesektors zu arbeiten.  

 
IN4climate.NRW als Initiative der Landesregierung ist die zentrale Plattform für die Umsetzung einer klimaneutralen Industrie in NRW. ExpertInnen aus Industrie, Wissenschaft und Politik arbeiten hier zusammen, um innovative Strategien und Lösungen für klimaneutrale industrielle Prozesse und Produkte zu entwickeln. Dazu zeigt die Initiative zentrale Forschungsbedarfe auf und begleitet technische Projekte zur Erprobung klimaneutraler Produktionsverfahren. Ziel ist es, sowohl den Ausstoß an Treibhausgasen zu reduzieren als auch damit die gezielte Entwicklung einer klimaneutralen und zukunftsfähigen Industrie zu unterstützen. Auf diese Weise soll die hohe Wettbewerbsfähigkeit der NRW-Industrie ausgebaut und NRW als wichtiger Industriestandort gesichert werden. Weitere Informationen unter www.in4climate.nrw.  

IN4climate.NRW in Videos erklärt: Initiative | Wissenschaft | Industrie  
#Industriezukunft in den sozialen Medien:  twitter | linkedin | xing
 
Kontakt: IN4climate.NRW, Julia Baltes Amado | julia.baltes.amado@in4climate.nrw | www.in4climate.nrw


     
        
Cover des aktuellen Hefts

Zukunft gestalten

forum 04/2025

  • Mobilitätswende
  • Geschäftsreisen
  • Kreislaufwirtschaft
  • Awards auf dem Prüfstand
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
19
NOV
2025
4. Klimafestival für die Bauwende
Aktiv die Bauwende mitgestalten - Gratistickets für forum-Leser*innen!
10963 Berlin
20
NOV
2025
Update zum Omnibus: Wie sollen sich Unternehmen ausrichten?
kostenloses Online-Event von forumESGready
Online
01
DEZ
2025
GreenSign Future Lab 2025
Hospitality neu denken
10785 Berlin
04
DEZ
2025
18. Deutscher Nachhaltigkeitspreis
#DNP25
40221 Düsseldorf
Alle Veranstaltungen...
BIOFACH 2026
Anzeige

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Sport & Freizeit, Reisen

Es ist Volksfest-Zeit
Christoph Quarch erklärt, warum sich Volksfeste hierzulande trotz Inflation und steigender Preise großer Popularität erfreuen
B.A.U.M. Insights
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Jetzt auf forum:

EXPO 2035 Berlin

Countdown läuft

Bringt's die COP?

Mutlos und mit Schlupflöchern: EU setzt doppelt schwache Klimaziele

Verschollen - dieser Film wird wie eine Bombe einschlagen

Nächster Meilenstein: Erfolgreiches SCHOTT Pilotprojekt für Kreislaufwirtschaft

Die Wahrheit in der Politik

Die CHS Container Group feiert die Fertigstellung ihrer neuen Produktionsstätte für Raumelemente und Modulgebäude

  • Engagement Global gGmbH
  • Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW)
  • circulee GmbH
  • Global Nature Fund (GNF)
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • toom Baumarkt GmbH
  • NOW Partners Foundation
  • TÜV SÜD Akademie