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EU-Projekt "IW-Net" fördert Innovation in der Binnenschifffahrt

AIT Teil eines breit aufgestellten internationalen Konsortiums

Die stärkere Nutzung der Binnenschifffahrt ist ein wichtiger Baustein, um die hoch gesteckten Ziele der Europäischen Kommission zur Reduktion von transportbedingten Treibhausgasemissionen zu erreichen. Bis 2050 soll der CO2-Ausstoß in diesem Sektor um rund zwei Drittel vermindert werden. Mit dem vor kurzem gestarteten Forschungsprojekt „IW-NET" (Innovation Driven Collaborative European Inland Waterways Transport Network) unterstützt ein breit aufgestelltes Konsortium nun die strategischen Bemühungen der EU durch eine umfassende internationale Zusammenarbeit. Dabei werden verschiedene konkrete Innovationen für die europäische Binnenschifffahrt entwickelt und erprobt. Koordiniert wird das auf 36 Monate angelegte Projekt, das im Rahmen des Förderprogramms „Horizon 2020" läuft, durch das Bremische Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL). Das AIT Center for Mobility Systems sowie fünf weitere österreichische Forschungs- und Umsetzungspartner sind Teil des „IW-NET"-Projekts. 

Digitalisierung, optimiertes Infrastrukturmanagement und innovative Schiffe 
Entlang von Binnenwasserstraßen behindern Engpässe wie Schleusen den freien Schiffsverkehr. Eine nachhaltige Infrastruktur und ein intelligentes Verkehrsmanagement erfordern intelligente Strategien zum Schleusenmanagement. © falco, pixabay.comInsgesamt besteht das breit aufgestellte Konsortium aus 26 Unternehmen, Forschungseinrichtungen und öffentlichen Organisationen aus den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Spanien, Italien, Österreich, Griechenland, Rumänien und Deutschland. Gemeinsam wird das Ziel verfolgt, Innovationen in der Binnenschiffahrt zu fördern und somit zu einem nachhaltigen, zukunftsweisenden Transportnetzwerk beizutragen. 
Das Projekt fokussiert dabei auf folgende Schwerpunkte: 
  • Digitalisierung
    Eine proaktive und vorausschauende Transportplanung in der Transportlogistik – unabhängig von den eingesetzten Verkehrsträgern – ist unerlässlich. Für die Integration von Binnenwasserstraßen ist es jedoch notwendig, zusätzliche Rahmenbedingungen und Bedürfnisse zu berücksichtigen. Besonderes Augenmerk wird daher auf die Planung des Binnenschifffahrtsbetriebs in städtischen Gebieten sowie auf den Fernverkehr gelegt – einerseits mit bedarfsprognostischer Streckenführung (z. B. im städtischen Gebiet) und andererseits mit datengetriebener Optimierung hinsichtlich der Befahrbarkeit bei unsicheren Wasserverhältnissen (z. B. bei Hochwasser). 

  • Nachhaltige Infrastruktur und intelligentes Verkehrsmanagement
    Entlang von Binnenwasserstraßen behindern Engpässe wie Schleusen den freien Schiffsverkehr. Daher wird der Schwerpunkt auf intelligente Strategien zum Schleusenmanagement gelegt, um Unsicherheiten im Gütertransport zu reduzieren, etwa durch eine Steigerung der Zuverlässigkeit der geschätzten Ankunftszeit. Auf dieser Grundlage wird die Liegeplatzplanung (einschließlich der Planung der Landstromversorgung und anderer Dienstleistungen) optimiert. 

  • Innovative Schiffe
    Aufgrund der geänderten Anforderungen an die Binnenschifffahrt sind Anpassungen bei den eingesetzten Schiffen erforderlich. Dies betrifft beispielsweise die Automatisierung in der städtischen Güterverteilung. Sich ändernde Umweltbedingungen, etwa längere und extremere Hoch- und Niedrigwassersaisonen, müssen ebenso berücksichtigt werden. Die Entwicklung neue Schubschiffe und Bargen, die die Kapazität und damit die (Kosten-) Effizienz entlang der Binnenwasserstraßen erhöhen, sind so wie auch die Integration des Navigationssystems GALILEO Teil des Projekts. 
Living Labs: Demonstration der Ergebnisse im realen Betrieb 
Dr. Matthias Prandtstetter, Thematischer Koordinator für Transportoptimierung und Logistik sowie Senior Scientist am AIT Austrian Institute of Technology, betont die Bedeutung der Binnenwasserstraße im europäischen Kontext. © AIT, ZinnerHerzstück von „IW-NET" sind sogenannte „Living Labs", die als Testumgebung für die technologischen und organisatorischen Ansätze dienen werden und mehrere Anwendungsszenarien in Deutschland, Belgien, Frankreich und Österreich beinhalten. Auf der Donau in Österreich wird dabei die Entwicklung neuer Schubschiffe und die datengetriebene Planung der Navigation untersucht, um den immer extremer auftretenden Hoch- und Niedrigwassersaisonen gut gerüstet begegnen zu können.  

Ziel des Projekts ist es, nicht nur die Durchgängigkeit auf der Binnenwasserstraße sicherzustellen, sondern auch das Zusammenspiel mit anderen Verkehrsträgern zu optimieren. „Nur durch die ganzheitliche Betrachtung des Mobilitätssystems ist eine nachhaltige, zukunftssichere Gestaltung der europäischen Gütertransporte möglich", ist sich Dr. Matthias Prandtstetter, Thematischer Koordinator für Transportoptimierung und Logistik sowie Senior Scientist am AIT Austrian Institute of Technology sicher. „Die Binnenwasserstraße spielt vor allem im europäischen Kontext eine wichtige Rolle, verfügt über ausreichend Kapazitäten, um eine ökologische Verlagerung zu ermöglichen, und senkt dabei auch noch die Kosten der transeuropäischen Transporte", ergänzt Prandtstetter und freut sich auf die Zusammenarbeit im internationalen Konsortium. 

In Österreich nehmen neben der AIT Austrian Institute of Technology GmbH die FH OÖ F&E GmbH, die Skillz GmbH, die Nothegger GmbH, die TTS-Group GmbH sowie das Ingenieurbüro Anzböck am Projekt teil. Weitere Informationen über das Center for Mobility Systems.  
 
Kontakt:
AIT Austrian Institute of Technology GmbH, Florian Hainz | florian.hainz@ait.ac.at | www.ait.ac.at

Technik | Mobilität & Transport, 30.06.2020

     
        
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