Recycling von Polyurethan – gut für Umwelt und Wirtschaft

Projekt RePURpose entwickelt neues Verfahren mit TINBY als Partner

Der vielseitige einsetzbare Werkstoff Polyurethan (PUR) ist Bestandteil vieler Gegenstände des täglichen Lebens und spielt eine wichtige Rolle bei der Energieeinsparung und der Gewinnung elektrischer Energie aus erneuerbaren Energiequellen. Allerdings werden Bestandteile aus Polyurethan am Ende ihrer Lebensdauer gegenwärtig größtenteils auf der Mülldeponie oder in Verbrennungsanlagen entsorgt. Eine praktikable Möglichkeit, die Grundelemente des Kunststoffs zurückzugewinnen und für die Neuproduktion nutzbar zu machen, gibt es bislang nicht. Der dänische Polyurethan-Hersteller TINBY will das mit seinen Partnern jetzt ändern. Gemeinsam mit Wissenschaftlern und weiteren führenden Unternehmen der Polyurethan-Industrie hat Skandinaviens führender PUR-Produzent ein Projekt ins Leben gerufen, das eine komplett neue Kreislaufwirtschaft für die nützlichen Kunststoffe ermöglichen soll. Mit RePURpose möchten die Hersteller dafür sorgen, dass der Hightech-Werkstoff von heute nicht der Plastikmüll von morgen wird.

Mit RePURpose möchten die Hersteller dafür sorgen, dass der Hightech-Werkstoff von heute nicht der Plastikmüll von morgen wird. © Noah Buscher, unsplashPolyurethan (PUR) ist aus unserem modernen Alltag kaum noch wegzudenken. Kein Wunder, denn der flexible Werkstoff hat viele Vorteile: Er ist extrem leicht und dennoch sehr strapazierfähig, lässt sich äußerst gut verarbeiten und besitzt beachtliche isolierende Eigenschaften. Mit PUR lassen sich z.B. Häuser besser dämmen, wodurch Energie eingespart und weniger CO2 ausgestoßen wird. Mit PUR lassen sich leichtere Fahrzeuge, die weniger Kraftstoff verbrauchen, und leistungsstärkere Windkraftturbinen bauen. Dadurch trägt Polyurethan auch zum Umwelt- und Klimaschutz bei.

Der nützliche Kunststoff hat allerdings einen Nachteil: Er lässt sich nur schwer recyceln. Abfallprodukte aus Polyurethan und Verschnitte, die bei der Produktherstellung entstehen, landen größtenteils auf Mülldeponien und in Verbrennungsanlagen. Das ist nicht nur angesichts wachsender Plastikmüllberge und der fortschreitenden Klimaerwärmung ein Problem. Dadurch gehen auch wertvolle Substanzen verloren, denn PUR besteht teilweise aus nicht erneuerbaren Rohstoffen, u. a. Erdöl. Derzeit bekannte Prozeduren zur Rückgewinnung der Grundstoffe sind sehr aufwendig und daher ineffizient.

Mit PUR aus Recycling-Kunststoffen die Neuproduktion reduzieren: Das RePURpose Projekt 
Das Projekt RePURpose soll nun Abhilfe schaffen. Als Skandinaviens führender Anbieter hochspezialisierter Kunststoffe hat sich TINBY mit fünf weiteren dänischen Unternehmen sowie Experten aus Wissenschaft und Forschung zusammengetan, um ein Verfahren zu entwickeln, mit dem PUR-Abfälle recycelt und in den Produktionskreislauf zurückgeführt werden können. Den Rahmen des Projekts entwickeln beteiligte Forscher zweier unterschiedlicher Technologien: Die erste konzentriert sich auf die Materialverluste bei der Produktion. Das zweite Verfahren soll eine effiziente Möglichkeit bieten, PUR-Abfälle, die in der Industrie, aber auch beim Endverbraucher anfallen, in ihre Grundbausteine, die sogenannten Monomere, zu zerlegen. So wäre bei der Wiederverwendung größtmögliche Flexibilität gewährleistet. Für das Projekt wurde durch „Innovation Fund Denmark" ein Gesamtbudget von 2,5 Mio. Euro bereitgestellt. 

Weniger CO2, weniger Plastikmüll, weniger Erdöl-Verbrauch
Das ist sowohl ökonomisch als auch ökologisch ein lohnenswertes Ziel. Denn wenn zukünftig mehr neue Produkte aus recyceltem Polyurethan hergestellt werden, würde weniger PUR mittels Müllverbrennung für die Energierückgewinnung zerstört werden, sodass weniger CO2-Emissionen entstünden. Und es würden weniger Kunststoff-Abfälle auf den ohnehin überfüllten Mülldeponien der Welt enden. Mit den entwickelten Methoden möchte TINBY gemeinsam mit seinen Mitstreitern zum weltweit führenden Anbieter im Bereich Polyurethan-Recycling werden. 

Das 1972 gegründete dänische Unternehmen TINBY A/S entwickelt und produziert hochwertige Spezialkunststoffe, die für viele Produkte des täglichen Gebrauchs eingesetzt werden. TINBY ist in Skandinavien marktführender Anbieter für Rohlinge aus Polyurethan. Zusammen mit fünf weiteren führenden Unternehmen der dänischen Polyurethan-Industrie hat TINBY das RePURPose-Projekt initiiert, bei dem in Zusammenarbeit mit Wissenschaft und Forschung zwei Verfahren entwickelt werden, mit denen verbrauchte und abgenutzte Polyurethan-Materialien sowie Verschnitte effizient recycelt und zur Produktion neuer PUR-Produkte eingesetzt werden können. Über „Innovation Fund Denmark" wurden insgesamt 2,5 Mio. Euro für das Projekt zur Verfügung gestellt. 

Kontakt: Michael V. Therkelsen, Geschäftsführer Tinby | mvt@tinby.dk | tinby.de

Umwelt | Ressourcen, 17.06.2020
     
Cover des aktuellen Hefts

Künstliche Intelligenz oder natürliche Dummheit?

forum Nachhaltig Wirtschaften 02/2023 mit dem Schwerpunkt: Künstliche Intelligenz

  • Pflanzliche Ernährung
  • Multi-Akteurs-Netzwerke
  • Freude, schöner Götterfunken
  • Stromspeicher
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
05
JUN
2023
Vortragsreihe "Klima: Was kann ich tun?"
Wie kann ich mich (zivilgesellschaftlich) engagieren?
81379 München und online
06
JUN
2023
Deutscher Award für Nachhaltigkeitsprojekte 2023
Preisverleihung an 69 überzeugend nachhaltige Projekte
10117 Berlin
10
JUN
2023
WOCHE DES WASSERSTOFFS 2023 (WDW)
Wasserstoff-Events in ganz Deutschland
deutschlandweit, 10.-18.06.
Alle Veranstaltungen...

Gemeinsam ist es Klimaschutz

natureOffice nimmt Sie mit auf die Reise durch den Klimakosmos - gleich YouTube-Kanal abonnieren und Baum pflanzen!

Bildung

Länder bleiben dem Nationalen Bildungsgipfel in Berlin fern
Für Christoph Quarch sind Urteilskraft und Handlungsvermögen die Kernkompetenzen, die bei einer Neujustierung vermittelt werden müssen
B.A.U.M. Insights

Jetzt auf forum:

CHERRISK startet Charity-Aktion für Nano’s Kidsclub

Künstliche Intelligenz oder natürliche Dummheit?

KI und jede Menge Chancen und Gefahren

Globaler Kurswechsel: Sei du selbst die Veränderung!

Neues Buch "Wal macht Wetter" und neuer Podcast "Tierisch!"

Die Umsetzung von Nachhaltigkeit braucht einen langen Atem

"Snacking Made Right"-Report

Warum ist KI so gefährlich?

  • Global Nature Fund (GNF)
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • Engagement Global gGmbH
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • toom Baumarkt GmbH
  • B.A.U.M. e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Telefónica Germany GmbH & Co. OHG