Ostern zu Hause? Nachhaltig und fair!

Nachhaltig konsumieren ist heute schon möglich!

Zu Ostern wird üblicherweise viel eingekauft und konsumiert. Das geht oft auf Kosten von Menschen und Umwelt. Wie dieses Jahr ein umweltfreundliches und faires Osterfest gelingt, darüber informieren die Regionalen Netzwerkstellen Nachhaltigkeitsstrategien unter www.nachhaltiger-warenkorb.de.
 
Weniger Fleisch zu Ostern
Wie dieses Jahr ein umweltfreundliches und faires Osterfest gelingt, darüber informieren die Regionalen Netzwerkstellen Nachhaltigkeitsstrategien. © congerdesign, pixabay.comTraditionell gibt es in vielen Familien einen Osterbraten. Wer nachhaltig leben möchte, sollte hier möglichst verzichten. Empfohlen werden 300 Gramm Fleisch pro Woche, aktuell essen die Deutschen mehr als dreimal so viel. Daher an Ostern auf andere Varianten umsteigen, mehr Gemüse und weniger oder gar kein Fleisch essen. Ansonsten Fleisch aus regionaler Herkunft und Bioqualität kaufen. Bioqualität sollten auch die Zutaten für traditionelles Ostergebäck wie Osterbrot haben.
 
Schoko-Osterhasen: Fairtrade und Bio
Das gilt auch für die obligatorische Schokolade. Zu Ostern werden mehr Schoko-Osterhasen verkauft als Weihnachtsmänner zu Weihnachten. Die Hasen sind auch in zertifizierter Bioqualität erhältlich, zu erkennen am EU-Bio-Siegel. Noch nachhaltiger sind diese, wenn der verarbeitete Kakao aus fairem Handel stammt, erkennbar am Fairtrade-Siegel. Das fördert gerechte Arbeitsbedingungen. Informationen bieten Kampagnen wie Make Chocolate Fair.
 
Gefärbte Eier meiden
Besondere Vorsicht ist bei bunten Eiern geboten: Hartgekochte und bereits gefärbte Eier aus dem Handel unterliegen im Gegensatz zu rohen Eiern in der EU keiner Kennzeichnungspflicht, was die Art der Haltung betrifft. Besser sind ungefärbte Eier, am besten mit dem Aufdruck „0", da diese aus der ökologischen Landwirtschaft stammen. Mit Zwiebelschalen, Kurkuma oder Roter Bete lassen sich Eier umweltfreundlich selbst einfärben – und mehr Spaß macht es auch.
 
Nachhaltig basteln
Gerade bleibt viel Zeit zum Basteln in den eigenen vier Wänden. Eine nachhaltige Osterdekoraktion lässt sich leicht aus vorhandenem zaubern. So entstehen aus alten Toilettenpapierrollen, Krepppapier und Farben lustige Osterhasen. Aus Eierkartons, Baumborke, Grasbüscheln, Moos und bunten Ostereiern lassen sich kleine Nester basteln. Ostergras aus Plastik sollte man vermeiden.
 
Sich Zeit schenken
Nutzen Sie die aktuelle Lage, um sich gegenseitig Zeit zu schenken. Gemeinsamer Spaß beim Toben, Vorlesen und Basteln ist für die Kinder wichtiger als hohe Spielzeugberge. Wer in diesem Sinne auch Geschenke auswählt, hat mehr Spaß: zum Beispiel bei einem gemeinsamen Spieletag mit Sackhüpfen und Topfschlagen. Oder einem Verkleidungstag, zu dem die ganze Familie sich in Märchenwesen, Tiere und Pflanzen verwandeln dürfen. Dazu gehört nur etwas Schminke und passende Tücher und Kleidungsstücke aus, die die Kinder selbst kombinieren können. Und wer wegen Corona nicht im größeren Familienkreis feiert, kann mit den Kindern einen schönen Brief an ihre Großeltern schreiben oder eine Videokonferenz mit der Familie organisieren, um so zusammen zu sein.
 
Weniger online bestellen
Wer gerade Online einkauft, hat es gemerkt: Die Lieferzeiten sind deutlich länger als üblich. Wer kann, sollte daher auf Bestellungen verzichten und schauen, ob es dieses Jahr weniger Geschenke sein können. Ohnehin sind Onlinebestellungen auf Nachhaltigkeitssicht problematisch. Kritisiert sind vor allem die schlechten Arbeitsbedingungen von Paketbotinnen und -boten, die oft keine Festanstellung haben. Wachsendes Paketaufkommen und Express-Angeboten sowie hoher Preisdruck in der Branche erhöhen den Druck. Hinzukommt beim Onlinehandel der Verpackungsmüll für Einwegverpackungen, zum Beispiel bei Kleidung und die teils schlechte Ökobilanz. Besser für die Umwelt als Einzelbestellungen sind Sammelbestellungen sowie Standard- statt Expresslieferungen.
 
Nachhaltig konsumieren ist heute schon möglich: Wie es geht, zeigt „Der Nachhaltige Warenkorb" der RENN. Der Einkaufsführer weist auf nachhaltige Konsumalternativen hin und gibt mit Faustregeln Orientierung für konkrete Konsumentscheidungen zu Lebensmitteln, Reisen und Mobilität, Wohnen und Bauen, Haushalt und Elektronik, Mode und Kosmetik.
 
Die Regionalen Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien (RENN) wurden 2016 auf Initiative des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE) ins Leben gerufen. Ein neues Netzwerk von insgesamt 20 – vornehmlich zivilgesellschaftlichen – Akteuren aus allen 16 Bundesländern, gegliedert in vier Netzstellen. Ihr Ziel: Die Umsetzung der Agenda 2030 in Deutschland vorantreiben. Vom Bund finanziert, von den Ländern benannt und bei der Projektdurchführung unabhängig, können die RENN dabei über die politischen Ebenen hinweg Akteure miteinander vernetzen, wie dies in einem föderal organisierten Staat sonst kaum möglich ist. Das Projekt wird von der Bundesregierung zunächst für fünf Jahre gefördert. Für die Gesamtkoordination ist eine Leitstelle in der Geschäftsstelle des RNE eingerichtet.
 
RENN.süd ist die Regionale Netzstelle Nachhaltigkeitsstrategien für Süddeutschland. Sie trägt das Thema „Nachhaltig leben" durch die Unterstützung zivilgesellschaftlicher Akteure und Aktivitäten in die Breite. Themenschwerpunkt von RENN.süd ist „Nachhaltiger Konsum".
 
Kontakt: Projektbüro „Der Nachhaltige Warenkorb" | kontakt@nachhaltiger-warenkorb.de


     
        
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