Ambitionierter European Green Deal muss auch Grundlage für angekündigte EU-Konjunkturpakete zur Bewältigung der Corona-Krise sein
Stiftungen appellieren an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen für ambitionierten Klimaschutz
Namhafte Vertreter*innen von Stiftungen und
Philanthropen aus dem deutschsprachigen Raum haben sich heute in einem offenen
Brief an die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gewandt, um für ein
entschlosseneres Vorgehen beim Europäischen Green Deal zu werben und diesen
auch zur Grundlage für die Konjunkturpakete zur Bekämpfung der Corona-Krise zu
machen. Zwar halten die Unterzeichner die eingeschlagene Richtung der EUKommission für „notwendig und richtig". In ihrem Appell an die
Kommissionspräsidentin sowie an Vizepräsident Frans Timmermans erwarten sie
aber von Brüssel höhere Ambitionen im Klimaschutz, bei der internationalen
Kooperation sowie bei der Klimafinanzierung.

„Das Jahr 2020 ist zentral für den internationalen Klimaschutz, um einer nicht mehr
einzudämmenden Erderwärmung entgegenzuwirken. Die neuesten Erkenntnisse
des Weltklimarates IPCC zeigen, dass das CO2 Budget, das noch zur Erfüllung der
Klimaziele von Paris zur Verfügung steht, kleiner ist als bislang angenommen. Man
muss demzufolge noch deutlich schneller und kraftvoller handeln. Die Chance muss
daher jetzt genutzt werden, die eklatante Lücke zwischen den Zielen des Pariser
Klimaabkommens (mit der < 2° Celsius Obergrenze) und den bislang vorliegenden
Beiträgen zu schließen. Dies muss aber auch die Grundlage der angekündigten
Konjunkturprogramme der EU anlässlich der globalen Corona-Krise sein. Der
Europäischen Union kommt als einem der bedeutendsten Wirtschaftsräume mit den
dritthöchsten Treibhausgasemissionen der Welt eine zentrale Verantwortung zu",
sagt Klaus Milke, Vorsitzender der Stiftung Zukunftsfähigkeit und Chair der
internationalen Stiftungsplattform Foundations 20.
Die Unterzeichnenden begrüßen ausdrücklich die Ankündigung der EUKommission, das europäische Klimaziel für 2030 Richtung -55% anzuheben.
Gleichwohl ist das Ambitionsniveau weiterhin nicht ausreichend, um die globale
Temperaturerhöhung auf nicht mehr als 1.5° bzw. 2° Celsius zu begrenzen. „Mit
besonders großer Sorge sehen wir aber, dass die Vorlage des neuen 2030-Ziels erst
für das dritte Quartal dieses Jahres geplant ist. Dies muss in der ersten Hälfte 2020
vorgelegt werden", ergänzt Klaus Milke.
Es sei sicherzustellen, dass die EU geopolitisch handlungsfähig bleibe und
rechtzeitig mit anderen großen Emittenten in Verhandlungen treten könne. Da es
ohne "Nature Based Solutions" nicht gelingen wird, zentrale Ziele des Pariser
Klimaabkommens zu erreichen, müsse dem Erhalt der Biodiversität, insbesondere
dem Schutz und der Wiederherstellung von wichtigen Ökosystemen, größere
Bedeutung zugemessen werden. Und nur wenn Europa seiner historischen
Verantwortung entsprechend frühzeitig klare Signale an die internationale
Gemeinschaft sende, könne das Beste aus der europäischen Ambitionssteigerung für
die Eindämmung der Klimakrise herausgeholt werden, so die Unterzeichnenden.
Die Stiftungsvertreter*innen begrüßen insbesondere, dass die Kommission beim
European Green Deal der Notwendigkeit von verstärkten transformativen
Kooperationen insbesondere auch im privaten Finanzsektor, bei der Forschung und
bei der Technologieentwicklung der EU mit anderen großen Staaten - z.B. China,
Indien und Südafrika - großen Stellenwert beimisst. Dem EU-China-Gipfel im
September dieses Jahres in Leipzig komme daher besondere Bedeutung zu.
Die Stiftungen verstehen sich auch selbst als Teil der Lösungen zur Umsetzung der
globalen Entwicklungsziele der 2030 Agenda und der 17 Sustainable Development
Goals. Sie sehen sich damit auch als Teil der Lösung für die Implementierung des
Pariser Klimaabkommens und kündigen auch selbst ein stärkeres Engagement an.
Auch sind sie davon überzeugt, dass nur Kooperation mit und von Stiftungen auf
allen Ebenen - nicht zuletzt auch auf G20-Ebene und in den G20-Ländern selbst - die
für die Wahrung der planetaren Grenzen erforderliche Kraft für eine erfolgreiche
globale Energie-, Mobilitäts- und Agrarwende erzeugt.
Hier finden Sie die Liste der unterzeichnenden Stiftungen und Stifter.
Über FOUNDATIONS 20
Die F20 Stiftungsplattform ist ein Netzwerk von über 60 Stiftungen aus 21 Ländern,
die sich bei den G20 Staaten für die Umsetzung der UN Nachhaltigkeitsziele und die
Einhaltung des Pariser Klimaabkommens einsetzen. Die Plattform wurde im Jahr
2017 in Hamburg anlässlich des G20 Gipfels ins Leben gerufen und ist inzwischen zu
einem der einflussreichen Akteure bei den G20 Gipfeln geworden.
Kontakt:
Stefan Schurig, Foundations 20 | stefan.schurig@foundations-20.org | www.foundations-20.org
Wirtschaft | Verantwortung jetzt!, 19.03.2020

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