Nachhaltigkeit durch Automatisierung
Ein wichtiger Baustein der Industrie 4.0
Die moderne Industriewelt befindet sich im Wandel. Dieser wird nicht allein durch den Forschungs- und Innovationsdrang angetrieben, sondern auch durch geopolitische Auflagen. Die Europäische Union verfolgt entsprechend den Beschlüssen des Pariser Klimaabkommens strenge Klimaziele sowohl kurzfristig als auch auf lange Sicht. Dabei hat die deutsche Regierung ihren eigenen Spielraum sogar noch enger gestaltet und will Vorreiter besonders in der Energiewende sein. Bis 2050 soll Klimaneutralität erreicht werden – Eine derzeit unrealistische Erwartung, so die deutschen Umweltverbände.

Dennoch bleibt ohne Frage: Es muss ein Beitrag zur Schaffung einer nachhaltigen Wirtschaft geleistet werden und im Industrieland Deutschland sind hier hauptsächlich die produzierenden Gewerbe im Zugzwang. Welche Möglichkeiten gibt es für diese Unternehmen, ihre Geschäftsprozesse nachhaltiger zu gestalten?
Der
Mittelstand im Fokus
Nach der Technisierung,
der Massenproduktion und der Automatisierung kehren nun die Digitalisierung und
die Vernetzung von Mensch, Maschine und dem Internet der Dinge in den
Fabrikalltag ein und werden als vierte industrielle Revolution betitelt. Unter
dem Schlagwort Industrie
4.0 schaffte die Bundesregierung ein Referenzmodell für die Implementierung
neuester Technologien in die deutsche Wirtschaft. Doch gerade mittelständische
Unternehmen zeigen
sich zögerlich bei der Adoption von Digitalisierung.
Dies soll und muss sich ändern, denn über
99% aller deutschen Unternehmen gehören dem Mittelstand an.
Nachhaltige
Fertigungsprozesse der Circular Economy
Die Automatisierung
bleibt ein wichtiger Baustein der Industrie 4.0, doch statt nur Kapital,
Ressourcen und Arbeitskraft zu berücksichtigen, werden Daten zum zentralen
Element von automatisierten Prozessen. Physische Produkte sollen sich in
Zukunft durch ihre Software definieren, denn jeder robotergesteuerte Handgriff
wird zunächst virtuell simuliert und nach erster Ausführung ausgewertet und auf
Effizienz überprüft. Dabei wandelt sich der Mensch vom Laufbandarbeiter zum
Entscheidungsträger um. Die Sammlung der Daten geschieht automatisch z.B.
mithilfe von Datenloggern, etwa denen von RS
Components. Durch Auswertung dieser Daten kann der Ansatz der schlanken
Produktion verfolgt werden, indem der Ressourceneinsatz
minimiert wird. Dies hat zur Folge, dass weniger Abfallprodukte entstehen.
Optimierte Produkte haben unter Einsatz neuer Werkstoffe idealerweise eine
längere Lebensdauer und vermeiden Wartung und Ersatzteilproduktion. Benötigte
Ressourcen werden bedarfsgerecht angekauft, wobei lokale Lieferanten bevorzugt
werden.
Diese Fertigungsphilosophie entstammt dem Modell der Circular Economy und kann parallel zur Industrie 4.0 zu einer nachhaltigeren Wirtschaft führen. Dennoch liegt hier die Verantwortung ganz klar bei den Unternehmen, denn diese müssen die Chancen, aber auch die eventuellen Risiken der Industrie 4.0 rechtzeitig erkennen. Sie müssen in den Dialog mit den Gesetzgebern treten und von entsprechenden Förderungen Gebrauch machen. Die Gesellschaft, insbesondere die Konsumenten, ist zwar dazu angehalten, ihr eigenes Nachhaltigkeitswissen zu stärken, jedoch kann dies langfristig nur unter Vorgabe eines guten Beispiels seitens der Industrie geschehen.
Wirtschaft | Lieferkette & Produktion, 11.10.2019

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