"Höhere CO2-Preise notwendig - auch wenn es weh tut"
Unternehmen hätten sich mehr Anreize und auch Vorgaben für die Wirtschaft gewünscht
Eine Befragung ausgewählter Unternehmen im Verband UnternehmensGrün zeigt: Besonders der niedrige CO2 Preis macht die Beschlüsse das Klimapaket in der Wirtschaft wirkungslos - UnternehmensGrün hofft jetzt auf Nachbesserung. Auch beim Thema Mobilität und dem Einsatz von erneuerbaren Energien hätten die Unternehmen sich mehr Anreize und auch Vorgaben für die Wirtschaft gewünscht.
"Der vorgeschlagene CO2-Preis ist viel zu gering - das bietet keinen Anreiz, in Klimaschutzmaßnahmen und klimafreundliche Produkte zu investieren", erklärt Dr. Odette Deuber, Vorständin von UnternehmensGrün. "Wenn die CO2-Preise zu niedrig angesetzt sind, wird die Mehrzahl der Unternehmen Klimaschutz nicht in die Unternehmensstrategie einbetten. Aktuell bekommen sie das Signal, dass betriebliche Maßnahmen noch viele Jahre Zeit haben", so Deuber weiter.
"Mit der jetzigen Höhe wird sich in der Wirtschaft nichts ändern", analysiert auch Michael Hetzer, Geschäftsführer von elobau, einem Hersteller von Bedienelementen und Sensortechnik in Leutkirch, Baden-Württemberg. "Wir sind mit unseren Maßnahmen und der Klimaneutralität seit 2010 immer noch ein absoluter Exot in unserer Branche. Freiwillig passiert leider viel zu wenig, daher braucht es wohl oder übel Maßnahmen, die die Unternehmen zum Klimaschutz zwingen."
Vorgaben für emissionsfreie Fuhrparks fehlen
Viele Mitgliedsunternehmen von UnternehmensGrün verzichten schon heute freiwillig auf Gewinne, um mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen sicher zu stellen. "Wenn die Bundesregierung den Kampf gegen den Klimawandel ernst meint, reicht es nicht, dass Klimaschutz in der Wirtschaft nur freiwillig gelebt wird", erklärt UnternehmensGrün Geschäftsführerin Dr. Katharina Reuter. "Wir fordern Nachbesserungen bei der CO2-Bepreisung und raten dazu, den Empfehlungen der Wissenschaft von rund 50 Euro je Tonne CO2 als Einstiegspreis zu folgen", so Reuter. "Die innovative Wirtschaft ist bereit, so einen Beschluss mitzutragen - auch wenn es im Einzelnen weh tut."
Auch bei der betrieblichen Mobilität sei das vorgeschlagene Paket keine Hilfe: Viele Unternehmen seien durchaus in der Lage, beispielsweise ihren Fuhrpark auf emissionsfreie Elektro-Mobilität umzustellen. "Hier wären deutliche ordnungsrechtliche Signale wünschenswert gewesen", so Dr. Reuter. Bei Geschäftsreisen werde auch die stärkere Förderung der Bahn keine Veränderung im Verhalten bringen. "In der Wirtschaft zählen Tempo, Pünktlichkeit und Komfort sehr viel mehr als der Preis", so Reuter. Bei diesen Punkten braucht es Abhilfe!
Kontakt: Unternehmensgrün e.V., Bundesverband der grünen Wirtschaft
Umwelt | Klima, 07.10.2019
Der Zauber des Wandels
forum 04/2024 ist erschienen
- Windkraft
- Zirkuläre Produkte
- Tax the Rich
- Green Events
- Petra Kelly
Kaufen...
Abonnieren...
10
OKT
2024
OKT
2024
10
OKT
2024
OKT
2024
Sustainability Serious Games Abend
Entdecken Sie 6 interaktive Workshop- und Trainer-Formate!
81371 München
Entdecken Sie 6 interaktive Workshop- und Trainer-Formate!
81371 München
12
OKT
2024
OKT
2024
Entrepreneurship Summit 2024
More with Less - Entrepreneurship in the Age of Overshooting Ressources
14195 Berlin
More with Less - Entrepreneurship in the Age of Overshooting Ressources
14195 Berlin
Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht
Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol
Politik
Femizide und Gewalt gegen Frauen nehmen zu - trotz 100 Jahren FeminismusChristoph Quarch vermisst ein kultiviertes Männer(vor)bild und fordert mehr Aufklärung
Jetzt auf forum:
Mehr Treibhausgase als je zuvor - Kunstdünger-Fabriken in Afrika
Zanier Gloves gelingen weitere Einsparungen bei CO2-Emissionen
Das Recht der Bio-Lebensmittel
SDG-Scouts® von B.A.U.M. e.V. erneut ausgezeichnet
Navigieren durch die EU-Verpackungsvorschriften:
„In allen unseren Aktivitäten stellen wir den Menschen in den Fokus!"