„Natürlich gut FESTessen“
Stadt Wien bietet Gütesiegel
Weihnachtsschmaus, Silvesterfondue oder schon bald das Martinigansl: die Zeit der Festessen steht vor der Tür. Da sich demnächst die Restaurantbesuche wieder häufen und immer mehr konsumiert wird, sollte auf die Qualität der Produkte geachtet werden, die auf den Teller kommen. Dafür bietet die Stadt Wien ein besonderes Gütesiegel, „Natürlich gut essen", das auf ökologisch nachhaltige Herkunft und Tierwohl setzt. Rund 20 Betriebe wurden bereits ausgezeichnet und beweisen, dass sich nachhaltiges Wirtschaften auf vielerlei Arten rechnet.
Gerade das vierte Quartal ist in der Gastronomie besonders umsatzstark - auch im Hinblick auf den Fleischkonsum. Gleichzeitig gewinnen Tierwohl und biologische Aspekte von Lebensmittel im Bewusstsein der WirtInnen und KonsumentInnen an Bedeutung. „Um diesen positiven Trend zu unterstützen, wurde vor einem Jahr die Zertifizierung ‚Natürlich gut essen‘ ins Leben gerufen. Das laufende Ko-Finanzierungs- und Beratungsangebot der Stadt Wien – Umweltschutz für Betriebe, OekoBusiness Wien, unterstützt seitdem Gastronomiebetriebe dabei ein nachhaltiges Speise- und Getränkeangebot umzusetzen. Denn ein achtsamer Umgang mit Lebensmitteln ist gut für den Umwelt- und Klimaschutz, für die Gesundheit der Menschen und das Tierwohl in den Herstellungsbetrieben", betont Karin Büchl-Krammerstätter, Leiterin von Stadt Wien – Umweltschutz. „Gäste, die ein ‚Natürlich gut essen‘-Lokal besuchen, können sich sicher sein, dass dort bei der Auswahl der Produkte genau darauf geachtet wird."
Bereits rund 20 Betriebe haben diese Möglichkeit wahrgenommen und sind, je nach Grad der Erfüllung der Kriterien, in „Natürlich gut essen" Gold, Silber und Bronze zertifiziert. Die regelmäßige Überprüfung übernehmen mittlerweile drei Stellen: die Austria Bio Garantie, BIOS Austria sowie SGS Group.
Nachfrage an Bioqualität steigt
Dass das Prinzip des nachhaltigen Wirtschaftens in der Gastronomie unter den Gästen großen Anklang findet, kann Michaela Reitterer, Geschäftsführerin des Boutiquehotel Stadthalle, bestätigen. Ihr Frühstücksbuffet ist seit 2018 mit „Natürlich gut essen" in Gold ausgezeichnet. „Unsere Gäste setzen sich immer bewusster damit auseinander, woher ihr Essen kommt und bevorzugen zunehmend biologische und regionale Produkte. Konkret sind es 39 %, die Wert auf Bioqualität beim Essen legen. Das zeigt der Report ‘Lebensmittel in Österreich 2018‘ des Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus", so Reitterer.
Sinkender Fleischkonsum zum Wohle der Tiere
Auch die aktuellen Zahlen von Statistik Austria belegen, dass für KonsumentInnen immer mehr Qualität statt Quantität zählt und auch der Fleischverbrauch in Österreich sinkt. Während 2013 noch durchschnittlich 65,3 Kilogramm Fleisch pro Kopf konsumiert wurden, sind es mittlerweile 64,4 Kilogramm. Auch bei „Natürlich gut essen" ist zum einen der Anteil an Bioqualität und zum anderen das Angebot an vegetarischen Alternativen für den Auszeichnungsgrad ausschlaggebend. Thomas Hruschka, Leiter Bereich Nachhaltige Entwicklung & Nachhaltigkeitskoordinator Stadt Wien zu „Natürlich gut essen": „Wir wollen mit unserem Siegel Betriebe zum Umdenken bewegen und auch gerade in der Festsaison Anstöße geben, eine ökologisch nachhaltige und gesunde Speisekarte zu gestalten. Deswegen gibt es bei der ‚Natürlich gut essen‘ Auszeichnung auch die drei Abstufungen in Gold, Silber und Bronze, um die Einstiegsbarrieren gering zu halten."
„Wenn also demnächst die Festsaison startet, gibt ‚Natürlich gut essen‘ nicht nur Gastronomiebetrieben einen Anstoß, die Umwelt zu schonen und Tierleid zu vermeiden, sondern auch Konsumentinnen und Konsumenten die Möglichkeit zur Orientierung", schließt Karin Büchl-Krammerstätter. „Wer übrigens zu den Feiertagen auch den Tieren ein Geschenk machen will, kann dabei auch auf Fleisch verzichten. Und wenn doch, dann soll es jedenfalls biologisch und tierfair produziert worden sein. Auf keinen Fall sollte aber zuviel gekauft und dann weggeworfen werden – denn dann wäre ein Tier umsonst gestorben."
Die wichtigsten „Natürlich gut essen" Kriterien sind:
- Bio gesamt: zumindest 30 %
- (Bronze: mind. 30 %, Silber: über 75 %, Gold: über 90 %)
- Eier: jedenfalls Freilandhaltung (Gold: 100 % Bio)
- Milchprodukte: mind. 4 Bio-Produkte (Gold: 100 % Bio)
- Fleisch und Fisch: mind. 1 Sorte Bio (Gold: 100 % Bio), verpflichtende Herkunftsangabe
- Palmöl: bei Margarine, Schokolade und Schokoladeaufstrichen aus RSPO zertifizierten, nachhaltigen, biologischen Quellen
- Vegetarisches Angebot auf der Speisekarte
Hier finden Sie alle aktuellen „Natürlich gut essen"-Betriebe.
Weitere Programme der Stadt Wien – Umweltschutz für nachhaltige Lebensmittel in Wien:
Mit den Programmen „Natürlich gut essen", „Umweltzeichen", „Küchenprofi(t)" und „Smart Kitchen" bietet OekoBusiness Wien Gastronomiebetrieben ein breites Beratungsportfolio. Neben dem Einkauf von Lebensmittel stellt die Abfallvermeidung einen bedeutenden Schwerpunkt dar. Darüber hinaus bietet die Wiener Umweltschutzabteilung weitere Vorgaben, Programme und Initiativen für nachhaltige Lebensmittel in Wien an. Dazu gehören die Vorgaben für eine nachhaltige Beschaffung im Rahmen von ÖkoKauf, den „Natürlich gut Teller" im Wiener Krankenanstaltenverbund und im Kuratorium Wiener Pensionisten-Wohnhäuser oder der Initiative „Gutes Gewissen – Guter Geschmack" mit dem Ziel der Verbesserung der Umwelt und des Tierwohls in Lebensmittel-Produktionsbetrieben.
OekoBusiness Wien – Wirtschaften fürs große Ganze
OekoBusiness Wien ist das Umwelt-Service-Paket der Stadt Wien für Wiener Unternehmen. 1998 von der Wiener Umweltschutzabteilung – MA 22 ins Leben gerufen, unterstützt OekoBusiness Wien Unternehmen bei der Umsetzung von umweltrelevanten Maßnahmen und trägt dazu bei, Betriebskosten zu senken. Gemeinsam mit erfahrenen UmweltberaterInnen werden Einsparpotenziale identifiziert, um Schritt für Schritt den Energiebedarf, das Abfallaufkommen oder den Ressourceneinsatz zu reduzieren. OekoBusiness Wien leistet einen wesentlichen Beitrag zum Wiener Klimaschutzprogramm (KliP) und zum Städtischen Energieeffizienzprogramm (SEP), wo es als Schnittstelle zu den Betrieben verankert ist. Gefördert wird das Programm aus den Mitteln des Ökostromfonds für Wien, der Wirtschaftskammer Wien und der Umweltförderung Inland des Lebensministeriums. Unterstützt wird das Programm außerdem von der Arbeiterkammer Wien (AK Wien), dem Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB), der Wirtschaftsagentur Wien, der Magistratsabteilung für technische Gewerbeangelegenheiten (MA 36) und den Magistratischen Bezirksämtern (Gewerbebehörde).
Weitere Informationen sowie alle teilnehmenden Betriebe finden Sie auf: www.wien.gv.at/umweltschutz/oekobusiness/ und https://unternehmen.oekobusiness.wien.at/
Lifestyle | Essen & Trinken, 28.09.2019
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