Nachhaltige Optimierung von Verpackungen
Verpackungen vermeiden, verringern und verbessern
Mit mehr als 220 Kilogramm pro Kopf und Jahr ist Deutschland europäischer Spitzenreiter beim Anfall von Verpackungsabfall. Gerade bei Kunststoffverpackungen steht der Aufbau von Stoffkreisläufen im Vordergrund. Bereits 2011 hat toom als erster Baumarkt in Deutschland Dispersionsfarben in Eimern aus Kunststoff-Rezyklat eingeführt und damit eine Vorreiterrolle für die Umweltfreundlichkeit von Verpackungen in der Branche übernommen. Bis Ende 2018 waren das über 4 Millionen Gebinde. Die Eimer sparen gegenüber herkömmlichen Verpackungen rund 30 Prozent an CO2 Emissionen ein.
Rezyklat-Kreislauf
REWE Group-Leitlinie für nachhaltigere Verpackungen
Die REWE Group hat ihre erste Leitlinie für umweltfreundlichere Verpackungen veröffentlicht. Darin verpflichtet sich der Konzern dazu, sämtliche Eigenmarken-Verkaufsverpackungen sowie Serviceverpackungen bei REWE, PENNY und toom Baumarkt bis Ende 2030 hinsichtlich ihrer Umweltfreundlichkeit zu optimieren. Bis heute wurden schon mehr als 1.000 Artikel überarbeitet. |
Fast die Hälfte aller Verpackungsabfälle fallen in privaten Haushalten an. Das sind ca. 8,5 Millionen Tonnen pro Jahr. Fast ein Viertel davon gehören zur Kunststofffraktion und werden über die Haushaltssammlungen (Gelber Sack) erfasst. Nur ein kleiner Teil wird bisher stofflich wiederverwendet. Laut Verpackungsverordnung sollen es bei Kunststoffverpackungen mindestens 36 Prozent sein. Bis 2022 wird eine Quote von 63 Prozent vorgegeben. toom ist sich hier seiner Verantwortung bewusst. Der respektvolle und ressourcenschonende Umgang mit der Umwelt ist ein fester Bestandteil der Unternehmenskultur. Allein mit der Umstellung auf Rezyklatgebinde im Bereich Anstrichmittel wurden so bis Ende 2018 rund 900 Tonnen an Kohlendioxidausstoß eingespart. Da die Rezyklat-Gebinde nach Gebrauch wieder dem Recycling zugeführt werden können, wird der Stoffkreislauf geschlossen. toom übernimmt so Verantwortung für die stoffliche Verwertung gebrauchter Einwegverpackungen aus der Haushaltssammlung.
Und auch aktuell arbeitet das Unternehmen an weiteren nachhaltigeren Produkten und Verpackungen und wird ab diesem Jahr ebenso die Kreidefarben der toom Eigenmarke sowie das Sortiment von toom Xpress in Rezyklatgebinden anbieten.
Vermeiden, verringern, verbessern
Im Zuge der stetigen Sortimentsumgestaltung sind bei toom weitere alternative Maßnahmen geplant: Im losen Verkauf gibt es zum Beispiel den Bereich Schrauben/Eisenwaren. Hier können Kunden bedarfsgerecht die Menge einkaufen, die sie benötigen. Derzeit stehen den Kunden dafür Beutel aus Polyethylen zur Verfügung. In einigen Märkten testet toom momentan nachhaltigere Varianten aus Papier in kleinerem Format.
Neben dem Ersatz von herkömmlichen Kunststoffen durch Rezyklat arbeitet die Kölner Baumarktkette zudem daran, Masse und Volumina von Verpackungen zu reduzieren, auf zertifizierte Materialien (wie FSC/PEFC oder Altpapier) umzusteigen, sowie die Recyclingfähigkeit von Verpackungen zu verbessern, um wichtige Rohstoffkreisläufe zu schließen. Zudem verzichtet toom bereits seit Mitte 2018 auf jegliche Einwegtüten. Als Ersatz bieten die Märkte ihren Kunden umweltschonende Mehrwegvarianten in unterschiedlichen Größen an: So können sie zwischen trendigen Baumwolltragetaschen für 1,79 Euro, Permanent-Tragetaschen aus Recyclingmaterial oder Kartons ab 79 Cent das Stück wählen. Ist eine der toom Mehrwegtragetaschen kaputt, erhält der Kunde als zusätzlichen Service im Tausch eine neue Tasche.
Rund 8 Millionen Pflanzenpaletten werden jährlich alleine bei toom genutzt, um Pflanzen von den Gärtnereien über Läger und Märkte schließlich zum Kunden zu bringen. Eine erneute Nutzung der Paletten erfolgt in der Regel nicht. Somit stellt die Einmal-Pflanzenpalette eine große Quelle für Kunststoffabfall dar. toom hat sich nun zum Ziel gesetzt, das Thema Verpackungsvermeidung auch im Pflanzenbereich weiter voran zu treiben und wird Teilnehmer am Floritray Mehrwegsystem, einem Kreislaufsystem für Pflanzenpaletten. Gärtner holen die Paletten ab und nutzen sie für die Anlieferung der Artikel. toom verwendet diese Paletten dann, um die Ware weiter Richtung der Baumärkte zu verteilen. Aus den Märkten werden die Paletten wieder zurücktransportiert und dem Systembetreiber zurückgegeben. Nach der Reinigung gelangen sie wieder in die Nutzung beim Gärtner, ohne mit jedem Umlauf erneut Kunststoffmüll zu erzeugen. Mit Beginn der Saison 2020 werden erstmals in Pilotversuchen die sogenannten Pflanzentrays bei toom auf eine Mehrwegvariante umgestellt. Wenn die Tests erfolgreich verlaufen, ist eine Ausweitung geplant.
Das neue Mehrwegsystem soll helfen, den Müllberg im Gartenbereich drastisch zu reduzieren. „Die Paletten werden aus Post-Consumer Recyclingmaterial hergestellt und können ähnlich wie z.B. Mineralwasserkästen vielfach genutzt werden", erklärt Theo Keysers, Purchasing Director Plant and Logistics.
Studien besagen, dass solche Mehrwegsysteme bis zu 30 Prozent CO2 einsparen können (bei 10 Umläufen und 500 km Reichweite), da der verhältnismäßig große Anteil CO2, der während der Herstellung der Paletten entsteht, durch die mehrmalige Nutzung relativiert wird. Zusätzlich zur CO2-Einsparung leistet dieses Produkt einen wichtigen Beitrag bei der stofflichen Verwertung gebrauchter Verpackungen – genau wie die Farbeimergebinde.
„Nachhaltigkeit ist ein wichtiges strategisches Thema bei toom und wir möchten unseren Kunden bei vielen Themen und in vielen Produktbereichen Alternativen anbieten. Das Thema Verpackungen spielt in diesem Zusammenhang eine große Rolle und wir sehen großes Potential für weitere Verbesserungen", so Theo Keysers.
Weitere Informationen: www.toom.de
Quelle: toom Baumarkt GmbH
Umwelt | Ressourcen, 01.09.2019
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