Ein neues Kapitel in der Geschichte von Porsche

Elektromobilität, Nachhaltigkeit und die Zero Impact Factory

Es sind wirklich spannende Tage: Wir erleben derzeit einen der größten Umbrüche in der Geschichte von Porsche. Mit dem Taycan sind wir nun offiziell in das Zeitalter der Elektromobilität gestartet. Letzte Woche haben wir unseren ersten vollelektrischen Sportwagen der Weltöffentlichkeit präsentiert. Und jetzt feiern wir die offizielle Taycan-Fabrikeröffnung am Porsche-Stammsitz in Stuttgart-Zuffenhausen.
 
© Porsche AGZwei Schlüsselmomente der Porsche-Geschichte sind besonders eng miteinander verknüpft – heute wie damals spielt Elektrizität die Hauptrolle. Der erste Schlüsselmoment reicht zurück bis ans Ende des 19. Jahrhunderts, als die Automobilität selbst noch in den Kinderschuhen steckte. Bereits damals stand der Name Porsche für Innovation und Pioniergeist – und elektrische Fahrzeuge. Seit Kindheitstagen war Ferdinand Porsche von der Elektrizität fasziniert. 1893, im Alter von gerade einmal 18 Jahren, stattete er sein Elternhaus im böhmischen Maffersdorf, dem heutigen Vratislavice nad Nisou, mit einer elektrischen Türklingel und elektrischem Licht aus – es war nach einer ortsansässigen Fabrik erst das zweite Gebäude in Maffersdorf, welches über elektrische Beleuchtung verfügte.
 
Sieben Jahre später machte der damals 25-jährige Porsche auf der Weltausstellung in Paris mit dem Lohner-Porsche, einem batterie-elektrischen Fahrzeug mit lenkbarem Radnabenantrieb, von sich reden. „Sie werden noch viel von ihm hören", prophezeite der österreichische Fahrzeugbauer Ludwig Lohner. Auch die Presse war voll des Lobes und feierte den Lohner-Porsche als „epochemachende Neuheit."
 
Unsere Zukunft beginnt heute: Nachhaltige Mobilität
Heute, rund 120 Jahre später, ist die Frage nach alternativen Antriebskonzepten so aktuell wie nie. Mit unserer Elektro-Offensive, 2015 vorgestellt als Konzeptstudie Mission E, kehren wir gewissermaßen zurück zu unseren elektrischen Wurzeln. Doch der Taycan schlägt nicht nur eine Brücke zu der Lohner-Porsche-Innovation und den historischen Anfängen des elektrischen Fahrens, sondern auch zu einer modernen und nachhaltigen Mobilität der Zukunft.
 
Über sieben Jahrzehnte Know-how und Erfahrung und viel Herzblut sind in die Entwicklung unseres ersten vollelektrischen Sportwagens eingeflossen. Mit dem Taycan schlagen wir definitiv ein neues Kapitel in unserer Unternehmensgeschichte auf. In vielerlei Hinsicht bedeutet der Taycan eine tiefgreifende Zäsur für unser Unternehmen: der Wandel von einem reinen Sportwagenhersteller zum erfolgreichen Anbieter sportlicher und dauerhaft nachhaltiger Mobilität.
 
Doch wir sind uns bewusst, dass Mobilität nur dann dauerhaft nachhaltig sein kann, wenn sie ökologisch verträglich, sozial gerecht und ökonomisch erfolgreich ist. Folglich betrachten wir bei Porsche ökologische, soziale und ökonomische Ziele nicht getrennt voneinander. Ein behutsamer Umgang mit Umwelt und Ressourcen, gute Arbeitsbedingungen und wirtschaftlicher Erfolg sind bei Porsche untrennbar miteinander verbunden und fest in unseren Unternehmensstrategie verankert.
 
Die neue Taycan-Fabrik: Willkommen in der Fabrik von morgen
Mit dem Taycan setzt Porsche nicht nur im Hinblick auf Performance und Effizienz neue Maßstäbe, sondern geht auch in der Produktion ganz neue Wege. Für unseren neuen elektrischen Sportwagen haben wir die Fertigung von Grund auf neu konzipiert. Das klassische Fließband hat jetzt ausgedient. Stattdessen kommen in der sogenannten Flexi-Line fahrerlose Transportsysteme zum Einsatz.
 
© Porsche AGMehr noch: Um den Taycan überhaupt in Zuffenhausen produzieren zu können, musste der Standort grundlegend umstrukturiert werden. Tatsächlich ist mit dem Taycan das größte Bauvorhaben der Standortgeschichte einhergegangen. 700 Millionen Euro sind in den Aufbau neuer Produktionsanlagen geflossen. Meine Kollege Albrecht Reimold, Vorstand für Produktion und Logistik bei Porsche, hat diese Umstrukturierung kürzlich treffend als „Operation am offen Herzen" bezeichnet: „Mit dem Taycan erfinden wir unser Stammwerk neu, es entsteht eine Fabrik in der Fabrik: Wir integrieren eine komplett neue Fertigung mit neuer Technologie und neuen Prozessen – und das bei voll ausgelasteter Produktion unserer bestehenden Fabrik." Weniger als 48 Monate sind zwischen Vorstellung der Konzeptstudie Mission E in 2015 und der Eröffnung der Taycan-Fabrik vergangen.
 
Warum haben wir uns aber überhaupt dazu entschieden, den Taycan in Zuffenhausen zu produzieren?
 
Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass Porsche in Zuffenhausen zu Hause ist. 1931 gründete Ferdinand Porsche in Stuttgart sein eignes Konstruktionsbüro, die Dr. Ing. h.c. F. Porsche GmbH, Konstruktion und Beratung für Motoren- und Fahrzeugbau, und legte damit den Grundstein zum heutigen Unternehmen. 7 Jahre später zog das Büro dann mit insgesamt 176 Mitarbeitern aus der Innenstadt nach Zuffenhausen auf das heutige Gelände. Inzwischen arbeiten hier mehr als 11.000 Beschäftigte. Porsche hat sich deshalb ganz bewusst dafür entschieden, den Taycan an dem Ort zu fertigen, wo vor über 80 Jahren alles begann und wo Herz und Seele der Marke ihre Heimat haben.
 
Möglich macht das auch ein Mitarbeiterpakt, mit dem sich unsere Belegschaft am Projekt beteiligt. Diese ist also ein integraler Teil der Transformation. Elektromobilität ist außerdem ein Jobmotor für Porsche und die Region. Im Zusammenhang mit dem Taycan und dem Taycan Cross Turismo entstehen insgesamt 1.500 neue Arbeitsplätze in Zuffenhausen.
 
Zero Impact Factory: Auf dem Weg in eine emissionsfreie Zukunft
In unserer Produktionsstrategie für den Taycan ist ein neues Fabrikkonzept verankert, das wir Porsche-Produktion 4.0 nennen. Produktion 4.0 basiert auf 3 Säulen: Smart (flexible, vernetze Produktion mit 4.0-Technologie), Lean (verantwortungsvoller Ressourceneinsatz und wenige Handling-Stufen) und Green (Nachhaltigkeit und Umweltschutz). Wir haben intensiv daran gearbeitet, den Taycan auf nachhaltige Weise produzieren zu können, und sind fest entschlossen, Fortschritte in Richtung emissionsfreie Zukunft zu erzielen. Es war uns deshalb ein besonderes Anliegen, den Taycan von Anfang an CO2-neutral zu fertigen.
 
Daniela Rathe © Porsche AGUm unsere Umwelteinflüsse zu reduzieren, haben wir mehrere Maßnahmen an unserem Produktionsstandort in Zuffenhausen umgesetzt. Alte, weniger umweltfreundliche Produktionsgebäude wurden durch neue, energie-effiziente Gebäude ersetzt. Im Zuge der Umbaumaßnahmen haben wir außerdem Dachflächen begrünt und mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet. Wir haben auch mit der Elektrifizierung von Logistikfahrzeugen begonnen.
 
Wir betrachten die Auswirkungen aller Produkte und betrieblichen Aktivitäten auf die natürlichen Lebensgrundlagen ganzheitlich und zukunftsorientiert. Unser Ziel ist es, den Ressourcenverbrauch und Abfall durch optimale Energie- und Materialkreisläufe zu minimieren. Auf diese Weise reduzieren wir unseren ökologischen Fußabdruck über den gesamten Lebenszyklus – unsere Vision lautet: "Go to Zero".
 
von Daniela Rathe, Leiterin Politik, Außenbeziehungen und Nachhaltigkeit, Porsche AG
 
Kontakt: Porsche Deutschland GmbH | info@porsche.de | www.porsche.com 

Technik | Mobilität & Transport, 28.09.2019

     
Cover des aktuellen Hefts

Jede Menge gute Nachrichten

forum Nachhaltig Wirtschaften 02/2024 mit dem Schwerpunkt "Der Weg zum Mehrweg – Transport und Logistik"

  • Circular Cities
  • Kllimagerecht bauen
  • Kreislaufwirtschaft für Batterien
  • ToGo-Mehrwegverpackungen
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
17
APR
2024
AERO Friedrichshafen 2024
The leading show for general aviation
88046 Friedrichshafen, 17.-20.04.2024
26
APR
2024
ChefTreff Gipfel 2024
Get Inspired by Brave Leaders
20457 Hamburg
06
JUN
2024
SustainED Synergy Forum 2024
SustainED Synergy – unser 6-Monate CSRD Consulting für Ihr Unternehmen!
73728 Esslingen am Neckar
Alle Veranstaltungen...
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Politik

"Demokraten sollten immer auch das Recht haben, zu ihren Feinden auf wirkungsvolle Weise „Nein“ zu sagen"
Christoph Quarch begrüßt die Idee, Björn Höcke die politischen Grundrechte zu entziehen und schlägt die Einführung von "Nein"-Stimmen vor.
B.A.U.M. Insights

Jetzt auf forum:

Aktuelle H2-Themen grenzüberschreitend diskutieren beim 6. Branchentag Wasserstoff in Wien, 24. - 25. April 2024

Am 22. April ist Earth Day

Von Nachhaltigkeits-Profis lernen:

Expertenrat für Klimafragen: Bundesregierung muss liefern

Ampel-Koalition darf sich nicht aus klimapolitischer Verantwortung stehlen

FH Münster startet Master Nachhaltige Transformationsgestaltung

Pascoe mit dem Innovationspreis TOP 100 ausgezeichnet

Talentschmiede Hamburg: ChefTreff Gipfel, 26. - 27. April 2024

  • B.A.U.M. e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • toom Baumarkt GmbH
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • Engagement Global gGmbH
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • Global Nature Fund (GNF)
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • Kärnten Standortmarketing