Keine Waffen. Kein Greenwashing.Keine Kompromisse. Investieren mit echtem Impact. Jetzt Entdecken! Triodos Bank

Phosphatversorgung im Ökolandbau langfristig sicherstellen

Recyceltes Mineral aus Abwasser stößt als Dünger auf Akzeptanz

Mehr über faire und klimafreundliche Methoden in der Landwirtschaft lesen Sie in
Gute Aussichten für den Ökolandbau und für Kläranlagenbetreiber: Das Düngen mit Struvit, einem aus Abwasser zurückgewonnenen phosphathaltigen Mineral, stößt im Ökosektor auf Akzeptanz. „Wenn jetzt die Gesetzgebung nachzieht, könnte auf ökologisch bewirtschafteten Flächen dem Phosphatmangel besser begegnet werden", sagt Dr. Maximilian Hempel, Abteilungsleiter Umweltforschung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Phosphat könne im ökologischen Anbau derzeit über Mist und Komposte oder über Rohphosphat zugeführt werden. Die Europäische Union lasse aktuell nichts anderes zu. Rohphosphat sei jedoch mit Schadstoffen angereichert, werde außerhalb Europas abgebaut und habe eine begrenzte Düngewirkung. Hempel: „Den hohen Ansprüchen einer nachhaltigen Landwirtschaft entspricht das nicht." Inwieweit aus dem Abwasser oder der Klärschlammasche gewonnene Phosphate aus Sicht der Ökolandwirte geeignet sind, war innerhalb eines von der DBU geförderten Projektes ermittelt worden.
 
Bisher ist Dünger aus Klärschlamm für Ökolandbau nicht zugelassen
Werden Phosphat-Dünger aus Abwasser für den Ökolandbau zugelassen, können Nährstoffkreisläufe regional geschlossen, kann die Phosphatversorgung langfristig sichergestellt werden. © Alexander Kögel, Bioland Erzeugerring Bayern e.V.„Phosphor ist ein lebensnotwendiges Element, das von Lebewesen nicht selbst hergestellt werden kann. Im Boden kann es nur in gebundener Form, als Phosphat, von Pflanzen aufgenommen werden", so Ann-Kathrin Bessai von der Bioland Beratung GmbH (Mainz). Werden die Pflanzen geerntet und zu Nahrungsmitteln verwertet, gelange der Phosphor über den menschlichen Stoffwechsel ins Abwasser und von dort in die Kläranlagen. Um den wertvollen Rohstoff nachhaltig zu nutzen, müsste Phosphat-Dünger aus dem Abwasser zurückgewonnen werden. Doch genau das sei rechtlich für den Ökolandbau nicht zugelassen, obwohl er zum Ziel hat, die Nährstoffkreisläufe regional zu schließen.
 
Ökolandbau könnte wichtiger Abnehmer von Struvit werden
Dabei böten Phosphat-Dünger aus dem Abwasser sowohl für den Ökolandbau als auch für Kommunen interessante Perspektiven: Für die Kläranlagenbetreiber könne der Ökolandbau zu einem wichtigen Abnehmer von Struvit werden, das eigentlich ein Nebenprodukt der Abwasserklärung ist. Denn durch die Phosphatausschleusung werden mineralische Ablagerungen zum Beispiel in Rohrleitungen vermindert, so Bessai. Durch die Projektstudie, an der auch das Institut für Agrar- und Stadtökologische Projekte (Berlin) beteiligt war, wurde deutlich: Für den Ökolandbau ist Struvit im Vergleich zu verschiedenen möglichen Phosphat-Produkten aus Abwasser oder Klärschlammasche die bestmögliche recycelte Düngealternative zu Rohphosphat. „Struvit ist sehr wirksam, energie- und schadstoffarm, qualitativ hochwertig und bezahlbar und kann den Phosphat-Bedarf nachhaltig und regional abdecken", sagt Fabian Kraus vom Kompetenzzentrum Wasser (Berlin) und Projektleiter der Studie. Die Herstellung sei im Gegensatz zum Abbau und der Verarbeitung von Phosphatgestein transparent und finde in Europa statt. Kraus: „In einigen Kläranlagen wird seit etwa zehn Jahren Phosphat in Form von Struvit aus dem Abwasserschlamm zurückgewonnen." Rohphosphat hingegen enthält Schadstoffe wie Cadmium und Uran, so Kraus. Außerdem sei das Herstellen von Rohphosphat, also der Abbau des Gesteins und dessen Verarbeitung sowie der Vertrieb und der damit verbundene Ausstoß von Umweltschadstoffen, für den Landwirt und den Endverbraucher nicht transparent.
 
Steigender Phosphat-Bedarf bei 20 Prozent Ökolandbau
Wenn der Anteil ökologisch bewirtschafteter Flächen auf 20 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche steige, wie von der Bundesregierung angestrebt, würde sich der Phosphat-Bedarf von heute 7.400 Tonnen auf etwa 16.600 pro Jahr erhöhen, so Hempel. In der Projektstudie wurde zunächst ermittelt, welche Alternative im Ökolandbau Akzeptanz finde. Nur, wenn die Akteure überzeugt und Willens seien, diese auch tatsächlich einzusetzen, mache eine Zulassung Sinn. Ausschlaggebend werde jetzt aber sein, dass die rechtlichen Barrieren ausgeräumt werden und die EU-Verordnung Struvit als Düngemittel für den Ökolandbau zulässt.
 
Kontakt: Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) | presse@dbu.dewww.dbu.de

Lifestyle | Essen & Trinken, 20.09.2019
     
Cover des aktuellen Hefts

Krieg & Klimakatastrophe

forum Nachhaltig Wirtschaften 01/2023 mit dem Schwerpunkt: Zukunft gestalten

  • Im Garten des Geistes
  • Zirkularität in der Praxis
  • nachhaltig ist nicht genug
  • Zivilgesellschaft und Politik
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
03
APR
2023
Vortragsreihe "Klima: Was kann ich tun?"
Psychologie der Klimakrise: Warum handeln wir eigentlich nicht?
81379 München und online
13
APR
2023
"Klimaschutz mit Strategie"
Und täglich grüßt die Nachhaltigkeit: Was die neue CSRD für Ihr Unternehmen bedeutet
online
04
MAI
2023
XIV. ZNU-Zukunftskonferenz
Klimaneutral? Nachhaltig? – Gemeinsam! Machen!
44263 Dortmund
Alle Veranstaltungen...

Gemeinsam ist es Klimaschutz

natureOffice nimmt Sie mit auf die Reise durch den Klimakosmos - gleich YouTube-Kanal abonnieren und Baum pflanzen!

Politik

Fit für die Zukunft?
Christoph Quarch sieht im Koalitionsmarathon eine Sternstunde der Demokratie
B.A.U.M. Insights

Jetzt auf forum:

Eine echte Alternative zu Plastik

UN-Weltwasserkonferenz:

Neue EU-Richtlinie für Klimaschutz und Unternehmen

XIV. ZNU-Zukunftskonferenz, 4. - 5. Mai 2023 in Dortmund

„Diese Finanzierungsrunde ist ein echter Meilenstein für uns"

Bundesregierung verabschiedet sich von effektivem Klimaschutz

Das forum Special „Energie für die Wende“ kommt in Heft 02/2023

Umweltbewusste Kunstlogistik

  • B.A.U.M. e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • toom Baumarkt GmbH
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • Global Nature Fund (GNF)
  • Telefónica Germany GmbH & Co. OHG
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • PEFC Deutschland e. V.
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • Frankfurt University of Applied Sciences
  • Nespresso Deutschland GmbH