Sozialverträgliche Energiewende

Das Schnorbacher Modell macht Schule

In Schnorbach gehen Energiewende und Bürger*innen-Beteiligung Hand in Hand. „Dank des Schnorbacher Modells haben die Menschen die Chance, bei der Energiewende mitzumachen, sich zu engagieren und sie profitieren von den Pachteinnahmen durch die Windenergieanlagen", sagt Nils Boenigk, stellvertretender Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE), anlässlich der Auszeichnung zur Energie-Kommune des Monats.
 
Matthias Schubach, Michaela Liesch-Klöckner, Bürgermeister Bernd Kunz (v.l.n.r.) © Energieagentur Rheinland-Pfalz.Im Juni hat die gemeindeeigene Solarstromanlage 6.333 Kilowatt Strom erzeugt. Der Stromverbrauch des Gemeindehauses sowie der Straßenbeleuchtung im Ort wird damit zu 97 Prozent gedeckt. Seit kurzem hat die Gemeinde außerdem einen Batteriespeicher, damit die Solarenergie zu jeder Tageszeit verfügbar ist und nachts die Straßenlaternen beleuchtet.
 
Zusätzlich haben 18 private Haushalte mit finanzieller Förderung der Gemeinde Photovoltaikanlagen auf ihren Dächern installiert und tragen so zur Energiewende bei. „Die Gemeinde Schnorbach ist ein Pionier bei der Umsetzung der Energiewende: Mit der Schnorbacher Energiesparrichtlinie werden Einnahmen aus der Windenergie direkt für die persönliche Energiewende der Bürgerinnen und Bürger sowie für Klimaschutzmaßnahmen im Ort genutzt. Das ist ein wichtiger Erfolgsfaktor, denn regionale Wertschöpfung erfolgt hier im besten Sinne zu Gunsten der Bürgerinnen und Bürger", sagt Ulrike Höfken, Energieministerin in Rheinland-Pfalz, und gratuliert der Gemeinde herzlich zur Auszeichnung.
 
Pachteinnahmen fließen in den Klimaschutz
Wegweisend für den Ausbau der Erneuerbaren Energien in der Gemeinde ist das „Schnorbacher Modell". Auf gemeindeeigenen Flächen wurden im Jahr 2014 zwei Windenergieanlagen mit einer installierten Leistung von 6.400 Kilowatt in Betrieb genommen. Ein Großteil der Pachteinnahmen wird für den Klimaschutz im Ort verwendet. Hierfür unterstützt die Gemeinde die Einwohner*innen, um an der Energiewende mitzuwirken. Jeder Haushalt kann sich von unabhängigen Expert*innen der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz zu Energiesparmaßnahmen beraten lassen. Die Kosten übernimmt die Gemeinde. So erfahren Bürger*innen, an welchen Stellen sie im eigenen Haushalt Energie sparen können: einen neuen energieeffizienten Kühlschrank anschaffen oder Wärmepumpen, Pellet-Heizungen und Photovoltaikanlagen installieren.
 
„Für Schnorbach bedeutet die Energiewende, alle teilhaben zu lassen, denn nur wenn die Energiewende sozialverträglich und mit den Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam umgesetzt wird, ist sie erfolgreich", sagt Bernd Kunz, Ortsbürgermeister in Schnorbach. Ein gutes Beispiel hierfür war auch der LED-Tauschtag, an dem alle Privathaushalte im Ort ihre alten Stromfresser gegen LED-Leuchtmittel tauschen konnten – auf Kosten der Gemeinde. In mehr als 40 Orten werden bereits Leistungen nach dem „Schnorbacher Modell" ausgezahlt und in weiteren 20 Gemeinden LED-Tauschtage angeboten.
 
Die nächste Investition in die Energiewende ist ein vom Landkreis bereitgestelltes Elektro-Dorfauto, das sich die etwa 250 Einwohner*innen kostenfrei ausleihen können. Ökostrom tankt das Auto an der eigenen Ladesäule, die direkt mit der gemeindeeigenen Photovoltaikanlage verbunden ist. Damit leistet die Gemeinde nicht nur einen Beitrag für mehr Klimaschutz, sondern stellt sich auch den Herausforderungen von Mobilität im ländlichen Raum.
 
Ein Feature der Energie-Kommune Schnorbach finden Sie auf der Website.
 
Schnorbach ist außerdem ein Praxisbeispiel im Leitfaden der Energieagentur Rheinland-Pfalz für regionale Wertschöpfung mit der Energiewende. Weitere Infos zu Erneuerbaren Energien im Rhein-Hunsrück-Kreis finden Sie hier.
 
Die Agentur für Erneuerbare Energien e.V. (AEE) leistet Überzeugungsarbeit für die Energiewende. Ihre Aufgabe ist es, über die Chancen und Vorteile einer Energieversorgung auf Basis Erneuerbarer Energien aufzuklären – vom Klimaschutz über eine sichere Energieversorgung bis hin zur regionalen Wertschöpfung. Die AEE wird getragen von Unternehmen und Verbänden der Erneuerbaren Energien. Sie arbeitet partei- und gesellschaftsübergreifend. Mehrere ihrer Kommunikationsprojekte werden von den Bundesministerien für Wirtschaft und für Landwirtschaft gefördert.
 
Kontakt: Ilka Müller, Agentur für Erneuerbare Energien e.V. | i.mueller@unendlich-viel-energie.de

Technik | Green Building, 30.07.2019

     
Cover des aktuellen Hefts

Jede Menge gute Nachrichten

forum Nachhaltig Wirtschaften 02/2024 mit dem Schwerpunkt "Der Weg zum Mehrweg – Transport und Logistik"

  • Circular Cities
  • Kllimagerecht bauen
  • Kreislaufwirtschaft für Batterien
  • ToGo-Mehrwegverpackungen
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
25
APR
2024
Watervent
Funding in the Water Nexus
10623 Berlin
29
APR
2024
DIGISUSTAIN
B2B Konferenz & Networking Hub für Nachhaltigkeits-Pioniere
60327 Frankfurt am Main
06
JUN
2024
SustainED Synergy Forum 2024
SustainED Synergy – unser 6-Monate CSRD Consulting für Ihr Unternehmen!
73728 Esslingen am Neckar
Alle Veranstaltungen...
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Klima

Die Stromwende schreitet voran
Im Kreis Cochem-Zell ist ein virtuelles Kraftwerk entstanden
B.A.U.M. Insights

Jetzt auf forum:

Die Sonne ernten – only 'Made in China'?

Solarhersteller Meyer Burger kündigt Mitarbeitern und beschließt Aus in Freiberg/Sachsen

Deutschland summt!-Pflanzwettbewerb 2024:

"Nachhaltigkeit muss kein Verzicht sein"

Nachhaltig schön gestalten: Prima Klima für den Außenbereich

Econocom startet “Impact“:

Sticker Gizmo wählt NatureFlex™ als erneuerbares und kompostierbares Facestock-Material für seine Etiketten

Innovatives urbanes Wohnen mit Biome:

  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • B.A.U.M. e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • toom Baumarkt GmbH
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • Global Nature Fund (GNF)
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • Kärnten Standortmarketing
  • Engagement Global gGmbH