Umwelt | Naturschutz, 15.07.2019
Ludwigsburger Appell der Natur- und Umweltfilmschaffenden 2019
Natur- und Umweltfilmemacher*innen fordern "Mehr Raum für die Natur"
Bei der Preisverleihung des Internationalen NaturVision Filmfestivals stellten die Natur- und Umweltfilmemacher*innen den "Ludwigsburger Appell" vor. Sie fordern mit Nachdruck konkretes politisches Handeln für Natur und Umwelt.
Für sie sind die jüngsten Erhebungen zu Klimawandel und Artensterben mehr als nur nüchterne Zahlen: Natur- und Umweltfilmer*innen erleben bei ihren Filmprojekten täglich hautnah das Schwinden von "Naturparadiesen" und Artenvielfalt. In vielen Gesprächen mit Filmemacher*innen über die Auswirkungen menschlichen Handelns auf die Natur hat NaturVision eine zunehmende Sorge und Alarmierung festgestellt. Als Filmfestival, das weit über die Festivaltage hinaus in Sachen Umwelt und Nachhaltigkeit unterwegs ist und sich für einen gesellschaftlichen Wandel stark macht, wurde nun von NaturVision der "Ludwigsburger Appell" initiiert, mit dem die Filmemacher*innen an die politisch Verantwortlichen herantreten und grundlegende Veränderungen im Bereich Umwelt- und Klimaschutz fordern. Neben der Schaffung ausreichender funktionierender Schutzgebiete und einer Abwendung von der industrialisierten Landwirtschaft werden neue politische Richtlinien für den generellen Schutz von Böden, Gewässern und Meeren gefordert. Besonders wichtig ist den Unterzeichnenden ein sofortiges Handeln der politischen Entscheidungsträger, das nicht nur Schäden abmildert, sondern Ursachen bekämpft. Der Appell wurde während des Festivals diskutiert und von den Fachbesucher*innen begeistert aufgenommen.
An die 50 Filmschaffende und Festivalakteure stürmten am Samstagabend die Preisverleihungsbühne und entrollten ein sieben Meter langes Banner mit der Aufschrift "Mehr Raum für die Natur". Regisseur Oliver Goetzl und Drehbuchautorin und Filmeditorin Mirjam Zimmermann verlasen den Ludwigsburger Appell, dem das Publikum mit einem begeisterten, lang anhaltenden Applaus zustimmte.
"Wir haben diesen Appell initiiert, weil uns klar ist, wie wenig Zeit uns angesichts der rasend fortschreitenden Umweltzerstörung zum Handeln bleibt. Besonders wichtig aber ist uns, dass sich die Filmemacher*innen und auch weitere Natur- und Umweltfilmfestivals zusammenschließen und die Forderungen weiterentwickeln!", erläutert Festivalleiter Ralph Thoms, "NaturVision bietet sich dabei als Forum für die Filmemacher*innen an. Angedacht ist beispielsweise die Organisation eines Arbeitstreffens."
Der Appell ist online einsehbar.
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