Grüne Vielfalt statt grauem Beton
Internationales Projekt zum Schutz und Erhalt der Tier- und Pflanzenvielfalt
Weltweit hat der Verlust von Arten dramatische Formen angenommen. Dabei sind Wirtschaft und Gesellschaft auf vielfältige Weise auf intakte Natur angewiesen. Mit dem neuen Projekt LIFE BooGI-BOP unterstützen sieben europäische Partner Unternehmen in ganz Europa bei der naturnahen Gestaltung von Firmengeländen, um zum Schutz und Erhalt der Tier- und Pflanzenvielfalt beizutragen.

Sieben europäische Partner aus Deutschland, Österreich, Spanien und Slowakei haben sich in dem 2018 gestarteten und vom EU LIFE Programm geförderten Projekt „Boosting Urban Green Infrastructure through Biodiversity-Oriented Design of Business Premises" (EU LIFE BooGI-BOP) zusammengeschlossen. Sie wollen naturnahe Firmengelände als Maßnahme für den Schutz und zur Stärkung der Biodiversität fördern. „Die naturnahe Gestaltung von Firmengeländen ist ein pragmatischer Ansatz für Unternehmen aller Größenordnungen, soziale Einrichtungen und Kommunen, um zum Schutz der Biodiversität beizutragen, insbesondere in dicht besiedelten Regionen", so Sven Schulz, Projektkoordinator bei der Bodensee-Stiftung. „In der europäischen und den nationalen Biodiversitätsstrategien werden Unternehmen direkt aufgefordert, ihren Beitrag zum Schutz der Biologischen Vielfalt zu leisten. Für Unternehmen sind Biodiversitätsflächen eine naheliegende und anschauliche Maßnahme, um sich in dieser Hinsicht gut zu positionieren", ergänzt Thomas Schaefer, Projektleiter beim Global Nature Fund.
Mehrwert für Mensch und Natur
Viele Unternehmen verfügen über Flächen, die mittels einfacher Maßnahmen oder umfassenden Umgestaltungen – von insektenfreundlichen Blühflächen bis hin zu Dachbegrünungen – zu wertvollen Lebensräumen für Tier- und Pflanzenarten werden können. Naturnah gestaltete Firmengelände können stufenweise zu einem größeren Biotopverbund vernetzt werden. Dies wirkt der laufenden Fragmentierung der Lebensräume entgegen und stärkt die grünen Infrastrukturen in Europa. Auch dem Menschen kommt die naturnahe und vielfältige Gestaltung von Firmengeländen zugute. „Nutzen- als auch bedarfsorientierte Strukturen und eine Vielfalt an Standorttypen können zu einer höheren Aufenthaltsqualität der Beschäftigten, zu einem guten Betriebsklima und positiven Bindekräften führen. Die Qualität des Arbeitsumfelds gewinnt in Zukunft eine zunehmende Bedeutung" sagt Anton Robl, Projektpartner vom Institut für lebensbezogene Architektur e.V. Für Unternehmen kann ein naturnahes Firmengelände auch der Schlüssel dafür sein, nachhaltige Strategien in Entscheidungsfindung, Management, und nicht zuletzt in das Gesundheitsmanagement mit einzubeziehen.
Die Partner des Projekts LIFE BooGI-BOP bieten Unternehmen verschiedener Größen, Kommunen und sozialen Einrichtungen professionelle Erstberatungen zu biodiversitätsfördernden Maßnahmen auf Firmengeländen an und begleiten sie bei der Umsetzung. Für Unternehmen mit vielen Standorten entwickeln die Projektpartner eine "Toolbox" mit standardisierten Designalternativen, Wartungsschemata und Ausschreibungsverfahren. Architekten, Planer, Gärtner und Facility Manager können sich ebenfalls in das Projekt einbringen und von verschiedenen Angeboten profitieren. Naturnahe Gestaltungskompetenz kann für sie zu einem wichtigen Verkaufsargument werden. Am Ende des Projekts wird eine europaweite Struktur an Fachleuten entstehen, welche die im Rahmen des Projekts initiierten Aktivitäten fortsetzten und weiterentwickeln.
Im Rahmen des Projekts werden 30 kostenlose Erstberatungen für Firmengelände allein in Deutschland gefördert. Interessierte Unternehmen können sich auf der Website des Projekts informieren und die Projektpartner der verschiedenen Länder kontaktieren. Weitere Informationen finden Sie online.
Hintergrund
Das Projekt „Grüne Infrastruktur im Siedlungsraum durch naturnahe Gestaltung von Firmengeländen stärken" (EU LIFE BooGI-BOP) wird vom LIFE Programm der Europäischen Union gefördert. Partner im Projekt sind Bodensee-Stiftung, Global Nature Fund, Institut für lebensbezogene Architektur e.V. (Deutschland), Amt der Vorarlberger Landesregierung Abteilung Umwelt- und Klimaschutz (IVe) (Österreich), Ecoacsa Reserva de Biodiversidad, S.L., Universidad Politécnica de Madrid (Spanien) und Ekopolis Foundation (Slowakei).
Kontakt: Julia Gossenberger, Global Nature Fund (GNF)
gossenberger@globalnature.org | www.globalnature.org
gossenberger@globalnature.org | www.globalnature.org
Quelle: Global Nature Fund (GNF)
Umwelt | Biodiversität, 27.02.2019

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