Neue Studie bestätigt Zusammenhang zwischen Klimawandel, Konflikt und Migration
Klimawandel als Auslöser von Konflikten
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In den vergangenen Jahrzehnten wurden klimatische Bedingungen nicht selten für politische Unruhen, Bürgerkrieg und Migrationsbewegungen verantwortlich gemacht – bis dato allerdings ohne wissenschaftliche Evidenz. Eine aktuelle Studie von WU-Professor Jesus Crespo Cuaresma gemeinsam mit KollegInnen von IIASA, der University of East Anglia, der Shanghai University und der JKU Linz bestätigt nun erstmals den Zusammenhang zwischen klimatischen Bedingungen, Konflikten und Migration.
Gemeinsam mit Guy Abel (Shanghai University, IIASA), Raya Muttarka (University of East Anglia, IIASA), Michael Brottrager (JKU Linz, WU, IIASA) widmete sich WU-Professor Jesus Crespo Cuaresma, Leiter des Instituts für Makroökonomie, der Frage nach dem kausalen Zusammenhang zwischen Klimawandel und Migration. Dabei zeigt sich: Unter bestimmten Umständen führen extreme klimatische Bedingungen zu Migrationsströmen – allerdings indirekt: durch das Auslösen von Konflikten.
Trockenheit und Wasserengpässe als Konfliktursache

Hochkomplexes Studiendesign
Nachdem Asylsuchende besonders von Konflikten betroffen sind, zogen die StudienautorInnen als Datenbasis die Asylanträge aus 157 Ländern von 2006 bis 2015, zur Verfügung gestellt durch die United Nations High Commissions for Human Rights (UNHCR), heran. Zur Messung der klimatischen Bedingungen in den jeweiligen Herkunftsländern der Asylsuchenden nutzten Jesus Crespo Cuaresma und seine KollegInnen den Standardised Precipitation-Evapotranspiration Index (SPEI). Dieser misst Dürreperioden im Vergleich zu durchschnittlichen Klimabedingungen durch Identifikation von Anfang und Ende der Trockenheit sowie der Intensität auf Basis von Niederschlag, Verdunstung und Verdampfung sowie der Temperatur. Zur Messung von Konflikt griffen die StudienautorInnen auf Daten zu kriegsbedingten Todesfällen des Uppsala Conflict Data Program (UCDP) zurück. Auch eine Vielzahl an sozioökonomischen und geographischen Daten wurden für die Untersuchung herangezogen, unter anderem die Distanz zwischen Herkunftsland und Zielland der Asylsuchenden, Bevölkerungsgröße, migrantische Netzwerke, politische Gegebenheiten innerhalb der Länder sowie ethnische und religiöse Gruppen. Anschließend wurde das gesammelte Datenmaterial in ein eigens entwickeltes Modell gegossen.
Berücksichtigung bei SDGs
„Klimawandel wird nicht immer und überall Ursprung jedes Konflikts und des daraus resultierenden Migrationsstroms sein. Aber gerade im Kontext schwacher staatlicher Institutionen und mit einem mittleren Demokratieindex können extreme klimatische Bedingungen Konflikte aufgrund knapper Ressourcen ankurbeln", so Crespo Cuaresma.
Einig sind sich die StudienautorInnen auch darin, dass die gewonnenen Erkenntnisse zu durch Klimawandel induzierten Konflikten und darauffolgenden Migrationsbewegungen auch im Kontext der UN Sustainable Development Goals (SDGs) Beachtung finden sollten. Aktuell würde dieser Zusammenhang noch nicht anerkannt, sondern Klimawandel und Migration als einzeln, voneinander unabhängige Felder behandelt werden. Zudem seien weitere Untersuchungen notwendig, um Migrationsbewegungen vollständig verstehen zu können.
Zur Studie:
Kontakt: Mag. Anna Maria Schwendinger, Wirtschaftsuniversität Wien
anna.schwendinger@wu.ac.at | www.wu.ac.at
anna.schwendinger@wu.ac.at | www.wu.ac.at
Gesellschaft | Migration & Integration, 22.01.2019

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