Werbeartikel
Geht’s auch nachhaltig?
3,504 Milliarden Euro wurden im Jahr 2017 in Deutschland für Werbemittel ausgegeben. Und gerade zur Weihnachtszeit ist das Schenken wieder besonders angesagt. Wir fragen: Wird mit Geschenken eine Werbebotschaft nachhaltig transportiert und worauf muss man achten, damit die Nachhaltigkeit nicht auf der Strecke bleibt?

„Unter der Vielzahl an Kommunikations- und Werbeinstrumenten sticht eine Werbeform besonders hervor: der Werbeartikel. In seiner Vielfalt einzigartig und seiner Wirkungsweise unerreichbar, ist er ein wichtiger Bestandteil im Marketing-Mix geworden. Sein Facettenreichtum und sein Wirkungspotential erlauben ihm, Zielgruppen weitgehend konkurrenzlos und treffsicher über alle fünf Sinne zu erreichen. Werbeartikel fördern und fordern die Aufmerksamkeit der Umworbenen. Sie bringen die Empfänger allein schon aufgrund ihres Zweitnutzens dazu, sich mit ihnen und ihren Werbebotschaften zu beschäftigen. So ablehnend wir auf uns langweilende, als Belästigung oder Zeitverschwendung empfundene Werbung reagieren, so euphorisch die Reaktion auf Werbung, die uns bereichert, die uns bereits mit der Kommunikation eine Win-Win-Situation schenkt."
So euphorisch beschreibt Ralf Samuel, Geschäftsführer beim Gesamtverband der Werbeartikel-Wirtschaft e.V. die Wirkung der von ihm vertretenen Werbeform und beruft sich dabei auf die aktuelle Werbeartikel-Wirkungsstudie des DIMA-Marktforschungsinstituts. Dieser Studie zufolge sollen zwei Drittel der Werbeartikel länger als ein Jahr und rund 40 Prozent über zwei Jahre im Besitz des Empfängers verbleiben – eine Verweildauer, die andere Medien, wenn überhaupt, nur mit Mehrfachschaltungen über längere Zeiträume erreichen. So kann, laut Aussagen des Verbandes, die einmalige Übergabe eines Werbeartikels die Werbebotschaft langfristig und damit „nachhaltig" kommunizieren.
Bleibt bei Werbegeschenken die Nachhaltigkeit auf der Strecke?

Fazit: Oft sind Werbeartikel kurzlebig, stammen aus Fernost und sind von geringer Produkt-Qualität. Das Ende vom Lied: vieles landet nach kurzem Gebrauch auf dem Müll – und hat damit als Werbeträger ausgedient. Aus unserer Sicht bieten nur neue Ideen und vor allem wirklich nachhaltige und sinnvolle Geschenke einen Ausweg. forum ging deshalb auf Spurensuche nach Trends, Innovationen und Nachhaltigkeitsbemühungen der Werbemittelhersteller.
Bestimmt die Nachfrage das Angebot oder umgekehrt?
Das höhere Nachhaltigkeitsbewusstsein der Einkaufsabteilungen und das CSR Engagement der Firmen haben dazu geführt, dass auch beim Werbemitteleinkauf strengere Kriterien gelten. Gleichzeitig setzen in der Werbeartikelbranche mehr und mehr Unternehmen auf eine nachhaltige Produktion, bevorzugen natürliche, umweltfreundliche Materialien, schonen Ressourcen oder hauchen ausgedienten Gegenständen neues Leben ein (Upcycling – siehe dazu unseren Beitrag NachhaltigKunst). Diese Anbieter wollen nachhaltige Alternativen offerieren, mit denen sich umweltbewusst Wertschätzung vermitteln lässt. Ein Engagement, das auch vom Gesamtverband unterstützt und seit 2015 mit der Verleihung der PSI Sustainability Awards gewürdigt wird.
Der Nachhaltigkeitspreis der Werbeartikelwirtschaft
Die Awards umfassen acht Kategorien und berücksichtigen die drei Säulen der Nachhaltigkeit: Ökonomie, Ökologie und Soziales. Die Awardkriterien untersuchen die Unternehmen an sich, ihre Eigeninitiativen, ihre Produkte und die Beteiligungen an Kampagnen. Mit einem Award bedacht wurde beispielsweise der Mini-Taschenschirm ÖkoBrella, dessen Bezugsstoff aus recycelten Kunststoffen besteht und in Bezug auf Wasserdichtigkeit und Reißfestigkeit keine Nachteile aufweist. Der Bambusholzgriff liegt mit den angenehmen Eigenschaften eines Naturproduktes gut in der Hand. Der Schirm ist ein gutes Beispiel dafür, dass Qualität und Nachhaltigkeit sehr gut in einem Produkt vereinbar sind – und das zu einem fairen Preis. Preisverdächtig ist aber auch das Projekt „Bleistifte aus heimischem Lindenholz". Dafür werden Linden in einem unterfränkischen PEFC-zertifizierten Wald eingeschlagen, in einem PEFC-zertifizierten Sägewerk im Odenwald weiterverarbeitet und anschließend bei Staedtler in der Oberpfalz zu hochwertigen Stiften mit Regionallabel aufbereitet.
Mehrweg statt Müll

Mit diesen Werbebotschaftern kommunizieren werbende Unternehmen Trendbewusstsein und gleichzeitig Verantwortung für Natur und Umwelt.
von Fritz Lietsch
Umwelt | Umweltschutz, 01.12.2018
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 04/2018 - Frauen bewegen die Welt erschienen.

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