Umwelt | Wasser & Boden, 01.09.2018
Kamerun braucht „WASH“
Ingenieure ohne Grenzen verbessern Wasser- und Sanitärversorgung
Während wir in Deutschland sauberes Leitungswasser trinken und nahezu überall öffentliche Toiletten vorfinden können, ist dies in anderen Regionen der Welt keine Selbstverständlichkeit. Verunreinigtes Trinkwasser und notdürftig errichtete Sanitäranlagen können Krankheitserreger beherbergen und beeinflussen ganz elementar die Lebensqualität der Menschen.
Die Vereinten Nationen wollen den Zugang zu Wasser, Sanitär, Hygiene (WASH) im Rahmen ihrer Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung weltweit verbessern. Die Hilfsorganisation Ingenieure ohne Grenzen e.V. leistet seit 2011 in dem zentralafrikanischen Land Kamerun einen aktiven Beitrag zum Erreichen dieses Ziels. Um möglichst vielen Menschen die Chance auf verbesserte Wasser- und Sanitärversorgung zu geben, unterstützt die Organisation gemeinsam mit lokalen Partnern und unter Einbeziehung der Menschen vor Ort den Auf- und Ausbau grundlegender Infrastruktur. Mit Materialien aus der Region wird angepasste Technik aufgebaut und eingesetzt, um die Bedürfnisse der Menschen vor allem in den ländlichen Regionen Kameruns zu erfüllen.
Hilfe zur SelbsthilfeKonkret sind es vier Projekte, mit denen die Regionalgruppen Köln, Kassel, Gießen und Aachen von Ingenieure ohne Grenzen in Kamerun Hilfe zur Selbsthilfe leisten oder bereits geleistet haben:
Im Mai 2015 wurde ein neues Wasserversorgungssystem im Bergdorf Bandiangseu errichtet. Ein erster Schritt, um den Zugang zu sauberem Wasser zu ermöglichen. Auch im Dorf Nkoumissé Sud im tropischen Regenwald haben die Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser. Trotz der Nähe zur Hauptstadt Yaoundé ist kaum staatliche Infrastruktur vorhanden. Deswegen wird dort in Zusammenarbeit mit den Dorfbewohnern derzeit die Wasserversorgung erneuert. Zudem soll ein Bewusstsein für Hygiene geschaffen werden. Neben der Versorgung mit sauberem Wasser ist auch der Aufbau von Sanitäranlagen ein wichtiges Thema.
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Technik für Menschen
Ingenieure ohne Grenzen e.V. ist eine 2003 gegründete, gemeinnützig anerkannte private Hilfsorganisation mit 3.500 Fördermitgliedern, wovon sich circa 1.000 aktiv engagieren. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter kommen aus dem ganzen Bundesgebiet und werden von hauptamtlichen Mitarbeitern in der Berliner Geschäftsstelle unterstützt. Die Ingenieure ohne Grenzen agieren unabhängig von politischen, religiösen oder ethnischen Gesichtspunkten und waren in den letzten Jahren in über 30 Ländern im Einsatz.
Ziel der Organisation ist es, die Lebensbedingungen notleidender und benachteiligter Menschen langfristig und nachhaltig zu verbessern – stets basierend auf partnerschaftlicher Unterstützung im Rahmen einer grundbedürfnisorientierten Entwicklungszusammenarbeit.
Ingenieure ohne Grenzen lebt von dem Engagement seiner vielen ehrenamtlichen Unterstützer. Durch ein breites Mitmachangebot können Menschen unterschiedlichster Hintergründe und beruflicher Ausbildung in ganz Deutschland im Feld der Entwicklungszusammenarbeit aktiv werden. Jede Spende unterstützt das Engagement in Kamerun langfristig (Spendenstichwort: WASH-Kamerun). |
An einer schwer zu erreichenden Grundschule im Bergdorf Ebendi existiert derzeit nur eine Latrine mit Sickergrube für circa 200 NutzerInnen. Mit dem Aufbau von hygienischeren Trenntoiletten soll die Lebensqualität verbessert werden. Am „Institut le Levant" in Bertoua, einer Sekundarschule im Osten des Landes, läuft derzeit die Projektierung eines ausreichend großen Toilettenhauses in Kooperation mit der Schulleitung auf Hochtouren. Zurzeit müssen sich circa 1.300 Schüler und Schülerinnen sowie das Lehrpersonal acht Toiletten teilen.
Und wer kein Ingenieur, sondern „nur" Manager ist, muss deshalb nicht verzweifeln: Die Stiftung Manager ohne Grenzen bietet ebenfalls Einsatzmöglichkeiten für ein Engagement in der Entwicklungszusammenarbeit.
Daniel Schröder ist Ingenieur für Verfahrenstechnik und engagiert sich seit 2016 aktiv in der Regionalgruppe Gießen von Ingenieure ohne Grenzen im Projekt Verbesserung der Wasser- und Sanitärversorgung am „Institut le Levant".
Eva Weingärtner ist Wirtschaftsingenieurin und unterstützt das Programm Wasser und Sanitär für Kamerun im Bereich Kommunikation und Budgetplanung.
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 02/03 2018 - Wasser - Grundlage des Lebens | Bildung erschienen.
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