Lifestyle | Gesundheit & Wellness, 02.07.2018
Ausgebrannt!
Zahl der Betroffenen drastisch gestiegen
„Tag der Workaholics" am 5. Juli 2018: Hilferufe des Körpers ernst nehmen
Immer mehr Menschen fühlen sich völlig erschöpft und ausgebrannt. Das hat jetzt eine Auswertung zum Tag der Workaholics am 5. Juli 2018 ergeben. Demnach diagnostizierten Ärzte 2016 bei rund 26.000 Versicherten ein Burnout-Syndrom – ein drastischer Anstieg von rund 134 Prozent gegenüber dem Jahr 2006. Besonders betroffen sind die 45- bis 59-Jährigen: In dieser Altersgruppe gab es nicht nur die meisten Burnout-Fälle, sondern auch einen überdurchschnittlichen Anstieg von 2006 auf 2016 von insgesamt mehr als 150 Prozent, bei den Männern sogar um weit mehr als das Dreifache.
Die Gründe dafür sind vielfältig. „Unter anderem können chronischer Stress sowie Überbelastung in Beruf und Privatleben, aber auch Arbeitssucht zu einem Burnout-Syndrom führen", erläutert Patric Stamm vom KKH-Serviceteam in München. Und nicht nur das: „Dieser Risikozustand kann unter anderem Schlafstörungen und Angstzustände verursachen und schließlich in eine Depression münden."Der erste, aber auch der schwierigste Schritt für Betroffene ist, überhaupt zu erkennen, dass Dauerstress und Arbeitssucht krank machen können. Alarmierendes Erkennungszeichen: völlige Erschöpfung. Aufstehen, Duschen, Kaffee kochen – all das, was sonst selbstverständlich zum Alltag gehört, wird immer mehr zur unüberwindbaren Kraftanstrengung. Wer einen Hausarzt hat, dem er vertraut, sollte das Thema so früh wie möglich ansprechen – am besten schon, wenn die ersten Symptome wie Schlafstörungen auftreten. „In einfacheren Fällen kann bereits ein Seminar oder ein Coach zum Thema Zeit- und Selbstmanagement helfen", rät Patric Stamm. Die KKH etwa bietet zertifizierte Online-Entspannungskurse an.
In schweren Fällen sollten Betroffene unbedingt die Hilfe eines Therapeuten in Betracht ziehen. „Wichtig für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit ist, wieder einen ausgewogenen Wechsel zwischen stressreichen, angespannten Situationen und Entspannung herzustellen. Diese für den Kopf und Körper wichtige Balance kann entscheidend dazu beitragen, kurzzeitigen Stress auch als etwas Positives und Aktivierendes wahrzunehmen und nicht als Belastung", erläutert Patric Stamm.
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